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Fallen Angel 07 Tanz der Rose

Titel: Fallen Angel 07 Tanz der Rose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Jo Putney
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gefeiert«, meinte sie lächelnd.
    Er verspürte so etwas wie inneren Frieden. Gewiß, sein Tod stand kurz bevor, doch das Leben würde wei tergehen, mit neuen Geburten, neuen Krisen und neuen Triumphen.
    Dennoch wünschte er von ganzem Herzen, daran teil haben zu dürfen, anstatt in einem stillen Grab liegen zu  müssen.

26.   Kapitel
    Als sie nach Hause kamen, fanden sie einen ganzen Sta pel Einladungen vor - der beste Beweis, daß Rosalind die Bewährungsprobe im Drury Lane bestanden hatte. Ohne diesen Karten Beachtung zu schenken, gingen sie sofort zu Bett, nicht um wieder der Leidenschaft zu frönen, son dern nur, um eng umschlungen einzuschlafen, denn nach den Aufregungen im Hafenviertel und dem stürmischen Liebesspiel im Athenaeum fühlten beide sich völlig ausgelaugt. Rosalind ermüdete neuerdings schnel ler als sonst, und Stephens Krankheit zehrte Zusehens an seinen Kräften. Darüber wurde allerdings nie gespro chen, obwohl sie ja eigentlich Ehrlichkeit vereinbart hat ten. ln der Praxis war es einfacher, heikle Themen zu meiden.
    Sie verschliefen den ganzen Nachmittag, aßen gemüt lich zu Abend, und erst beim Kaffee in Stephens Arbeitszimmer schaute er die Einladungen durch und traf schnelle Entscheidungen. »Barnham - nein. Wigler -nein. Manningham - nein. Strathmore - ja. Hillingford -nein. Devonshire - vielleicht. «
    Den Kopf auf einen Ellbogen gestützt, schaute Rosalind ihm fasziniert zu. »Nach welchen Kriterien triffst du deine Entscheidungen? «
    »Nachdem wir dich ja der vornehmen Gesellschaft präsentieren wollen, kommen nur die besten Gastgeber und Veranstaltungen in Frage. « Er legte drei weitere Karten beiseite.
    »Achtest du überhaupt darauf, um welche Art von Veranstaltung es sich handelt? «    
    »Ein bißchen. « Stephen warf einen flüchtigen Blick auf die nächste Einladung. »Hier haben wir beispielsweise ein >Venezianisches Frühstücke Für so etwas ist es um diese Jahreszeit ungemütlich kalt, und die Gastgeberin ist zweitrangig. Sie landet bei den Böcken, nicht bei den Schafen. «
    Rosalind lachte. »Und ich habe dich bisher nicht für einen Snob gehalten! «
    »Der ganze Gesellschaftsrummel ist im Grunde ein Spiel, und wenn man dabei gewinnen will, muß man die Regeln beherrschen. « Endlich fand eine Einladung wieder Gnade vor seinen Augen. »St. Aubyn - ja. Er und seine Frau sind sehr gute Freunde von mir und zählen unbedingt zu den Schafen. «
    »Die Gastgeber wären zu Tode beleidigt, wenn sie wüßten, wie achtlos du mit ihren Einladungen umgehst«, meinte sie kopfschüttelnd.
    »Ganz im Gegenteil - die meisten würden meine hohen Ansprüche bewundern und nach Mitteln und Wegen trachten, in den Kreis der Auserwählten aufgenommen zu werden. «
    Rosalind stärkte sich mit einem Schluck Kaffee. »Als  Herzog hat man bei diesem Gesellschaftsspiel wohl immer die besten Karten? «
    Stephen grinste. »Stimmt, aber das gleiche gilt auch  für dich als Herzogin. «
    Solange sie ihn zur Seite hatte... »Nimm nicht zuviel Einladungen an«, bat sie. »Ich möchte zwar deine Freunde kennenlernen, aber noch viel lieber bin ich mit dir allein. « Rosalind bedauerte ihre Worte, kaum daß sie aus gesprochen waren. Stephen wollte bestimmt in seinen Kreisen verkehren, bis die Krankheit es ihm unmöglich  machen würde.
    Zum Glück nahm er ihre Bemerkung nicht übel. »Auch ich würde mich am liebsten mit dir in ein Mauseloch zurückziehen, aber es ist wichtig, dich in die Gesellschaft einzuführen, damit du auch später über die nötigen Beziehungen verfügst. «
    »Werde ich nicht zwangsläufig zur großen Schar der >Böcke< gehören, wie du es vorhin so treffend ausgedrückt hast? «
    »Bei echten Freunden bestimmt nicht. « Stephen spielte zerstreut mit den abgelehnten Einladungskarten. »Früher habe ich gesellschaftliche Verpflichtungen sehr ernstgenommen, aber in den letzten Wochen ist mir klargeworden, daß es im Leben auf ganz andere Dinge ankommt. «
    Portia kam plötzlich wie eine kleine schwarzorange Rakete ins Zimmer geschossen, blieb abrupt stehen, warf ihren Besitzern mit hochgestelltem Schwanz einen herausfordernden Blick zu und vollführte einige wilde Seitensprünge und Purzelbäume, bevor sie wieder verschwand. Rosalind und Stephen lachten laut über die Kapriolen des Kätzchens, das in dem prächtigen Haus völlig unbekümmert herumtobte. »Wenn ich auf der Bühne stand, habe ich es immer genossen, Menschen zum Lachen bringen zu können«, meinte Rosalind.

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