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Fallen Angel 07 Tanz der Rose

Titel: Fallen Angel 07 Tanz der Rose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Jo Putney
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werden«, schlug Stephen hoffnungsvoll vor.
    Rosalind schüttelte empört den Kopf. »Sie wissen genau, wohin das führen würde, mein Herr und Gebieter! Die Spinnen könnten sich zu Tode erschrecken. «
    Schmunzelnd näherte Stephen sich der verstaubten Kulisse. »Das letzte Stück, das hier aufgeführt wurde, scheint ein Schauerdrama gewesen zu sein. « Er schob die Leinwand, auf die eine düstere Festung gemalt war, zur Seite, und dahinter kam eine idyllische sonnige Landschaft zum Vorschein - die passende Kulisse für ein Happy-End.
    Während Rosalind ihm zuschaute und seine kraftvollen Bewegungen bewunderte, prägte sie sich diesen glücklichen Moment ins Gedächtnis ein und versah ihn mit der Überschrift: >Stephen als attraktiver Bühnenarbeitern Sie sammelte solche Szenen im Geist, um nach seinem Tod wie in einem Bilderbuch darin blättern zu können. Gleichzeitig ging ihr durch den Kopf, daß er als Hamlet umwerfend aussehen würde. Das enganliegende schwarze Kostüm würde seine breiten Schultern und die muskulösen Beine perfekt zur Geltung bringen...
    Von unkeuschen Gedanken geplagt, hätte sie am liebsten vorgeschlagen, gleich nach Hause zu fahren, doch das wäre undankbar, nachdem Stephen den Besuch in diesem reizenden Theater organisiert hatte, um ihr eine Freude zu bereiten. Und Vorfreude war schließlich auch etwas Wunderschönes!
    An ihren Blumen schnuppernd, freute sie sich über die kleinen Aufmerksamkeiten ihres Mannes. Auch wenn er sie nicht so lieben konnte wie seine erste Frau, hatte sie wahrlich keinen Grund zur Klage.
    Stephen schaute in die Höhe. »Diese Verstrebungen und Seile werden wohl verwendet, um Luftflüge vorzutäuschen? «
    Rosalind nickte. »Und es gibt gleich drei Versenkungen, aus denen Geister auftauchen können. Brian wäre von dieser Bühne hell begeistert. «
    »Ich werde nie vergessen, wie ihr alle - sogar Maria -begeistert an den Bäumen von Bourne Castle geschaukelt habt«, grinste Stephen. »Es war der beste Beweis dafür, daß man zum Fliegen keine komplizierte Ausstattung  benötigt. «
    Das Elendsviertel und die alte Molly schienen in weite Ferne zu rücken, als Rosalind sich an die ausgelassene Stimmung im Amphitheater erinnerte. »Sollen wir uns noch ein wenig hier umschauen? « Sie schob den Strauß provozierend in ihr Mieder. »Sobald wir zu Hause sind, werde ich mich zu Bett begeben - und Ihnen kann ich nur das gleiche empfehlen, Euer Gnaden. «
    Er hielt ihr eine Tür auf, die hinter die Bühne führte, und stieß einen tiefen Seufzer aus. »Ich habe verstanden, Gnädigste - Sie wollen mir eine weitere Anstrengung zumuten! «
    Lachend ging sie so dicht an ihm vorbei, daß ihre Röcke ihn streiften, und während sie die Garderoben und Werkstätten erkundeten, flirteten beide schamlos miteinander. Jeder Blick, jede flüchtige Berührung gab ihnen ei nen köstlichen Vorgeschmack auf das, was bald in ihren eigenen vier Wänden geschehen würde. Maximale Versuchung und maximale Gelegenheit...
    Nachdem sie das ganze Erdgeschoß erforscht hatten, stiegen sie eine Treppe höher. »Das ist ja richtig unheimlich«, meinte Rosalind, als sie in der großen Kulissenwerkstatt eine halbvollendete Leinwand entdeckte. »Mußte das Theater von einem Tag auf den anderen schließen? «
    »Ja, leider. Der wichtigste Geldgeber machte Bankrott, und der Besitzer konnte niemanden finden, der die Schulden beglichen und das Theater weiterhin finanziell unterstützt hätte. Alles blieb praktisch einfach liegen und stehen. «
    Nebenan entdeckten sie mehrere Lagerräume voller  Möbel und sonstigem Zubehör, und zuletzt landeten sie im Kostümraum. Auf Regalen lagen Hüte, königliche Insignien, Waffen und vieles mehr, während die Kleidungsstücke ordentlich aufgehängt waren. Rosalind schob eine Schutzhülle hoch. »Ah, das müßte Heinrich VIII. sein! Sein Kostüm wird immer nach der Vorlage des berühmten Porträts von Holbein geschneidert. «
    »Thomas würde prächtig darin aussehen - wie ein echter König«, kommentierte Stephen.
    Rosalind nahm eine funkelnde Krone zur Hand. »Auch die würde Papa gut stehen. In der nächsten Saison möchte er König Lear aufführen. Er hat immer gesagt, kein Mann unter fünfzig solle sich anmaßen, den Lear zu spielen. «    
    Stephen griff nach einem Schwert und betrachtete es nachdenklich. »Dein Vater hat recht. Junge Leute halten sich für unsterblich, und ein junger Schauspieler könnte wohl nie die Eitelkeiten und Torheiten eines Mannes

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