Fallen Angel 07 Tanz der Rose
Wanderschauspieler gesehen, die von der Hand in den Mund leben, sondern ihre Güte, ihr Talent und ihre Träume erkannt. « Sie schaute mit Tränen in den Augen zu ihm auf. »Und du nimmst diese Träume ernst genug, um ihnen zu helfen, sie zu verwirklichen. «
Stephen dachte an das verängstigte Kind, das in Schmutzigen Gassen umhergeirrt war. »Sie haben dir das Leben gerettet, dich vor dem Verhungern oder noch Schlimmerem bewahrt. Sie waren jung, hatten wenig Geld und keine Sicherheit. Trotzdem haben sie dich aufgenommen und dir Liebe und Geborgenheit geschenkt. « Zärtlich nahm er ihr Gesicht in beide Hände. »Dafür würde ich ihnen mit Freuden jeden Penny geben, den ich besitze. «
»Ein Theater ist mehr als genug. « Unter Tränen lachend, küßte sie ihn, und ihre Lippen sagten mehr als alle Worte. Das knisternde Feuer der Erregung, das sie während der ganzen Besichtigung langsam angefacht hatten, loderte schlagartig mit aller verzehrenden Glut empor. »Fahren wir nach Hause«, murmelte sie heiser.
Doch Stephen wollte nicht warten. Er begehrte sie hier und jetzt! Gestern abend, nach seinem schlimmen Anfall im Theater, war er viel zu erschöpft gewesen, um sie lieben zu können. Wie oft würde er noch die Kraft dazu haben? Seine Krankheit machte sich von Tag zu Tag stärker bemerkbar, und schon bald könnte sein Körper ihm den Dienst versagen.
Von Leidenschaft überwältigt, preßte er Rosalind zwischen den Kostümen an die Wand, ohne sich darum zu kümmern, daß das prächtige Samtwams von Heinrich VIII. dadurch vom Bügel rutschte und auf den Boden fiel. Gierig bemächtigte er sich ihres Mundes, und obwohl sie auf diesen Überfall nicht gefaßt gewesen war, spielte ihre Zunge sofort bereitwillig mit der seinen, und sie rieb ihre Hüften an seinem Unterleib.
Ein reifer Frauenkörper, wie geschaffen für die Liebe... Und ein wehrloses kleines Mädchen, das sich von einem Unhold begrapschen lassen mußte, um eine Wurst zu ergattern... Seine Rosalind hätte von irgendeinem Dreckskerl mißbraucht und umgebracht werden können, und er hätte sie nie kennengelemt... ein unerträglicher Gedanke...
Er wußte selbst nicht, warum ihm plötzlich ein Gedicht von Andrew Marvell einfiel: Oh, wäre uns nur Zeit beschieden ... Ihnen blieb nicht viel Zeit, denn die Tage und Stunden verrannen unaufhaltsam. Stephen schob eine Hand zwischen Rosalinds Beine, und sie grub stöhnend ihre Finger in seine Schultern.
Doch hinter mir höre ich ständig den Flügelschlag der Zeit ...
Seine Hand glitt unter ihre Röcke, um die lebenspendende Quelle zu entdecken. Sie schloß die Augen und warf den Kopf zurück, als er das feuchte, heiße Fleisch rhythmisch zu reiben begann.
Das Grab ist ein gar friedlich' Ort, doch Küsse gibt es nicht dort unten ... Aber er lebte noch! Sein Körper gehorchte ihm noch! Sein Blut war noch nicht erkaltet!
An seiner Hose herumfummelnd, hob er Rosalinds linkes Bein an und schlang es um seine Hüfte, um möglichst tief in ihre weiche Grotte eindringen zu können. Sie zog scharf den Atem ein, als er sie mit einem einzigen mächtigen Stoß in Besitz nahm, und einen Moment lang hielt er inne, beschämt über seine Rücksichtslosigkeit, doch er war außerstande, sich lange zu beherrschen. Er brauchte eine Bestätigung, daß er noch nicht im einsamen Grab lag, daß es für ihn noch Küsse und Umarmungen gab.
Von seinem Sinnenrausch angesteckt, klammerte Rosalind sich an ihm fest und stieß auf dem Gipfel der Lust einen gebrochenen Schrei aus. Sobald ihr Körper sich verkrampfte, erlebte auch Stephen einen mächtigen Orgasmus. Als Einzelwesen ausgelöscht, verschmolz er mit seiner Frau und Geliebten zu einem beseligenden Ganzen.
Dann, viel zu schnell, verflog dieses Gefühl, und er war wieder allein. Trotzdem wollte er sie nicht loslassen, und ihr schien es genauso zu gehen, denn sie ließ zwar langsam ihr Bein zu Boden gleiten, schmiegte sich aber ansonsten fest an ihn. Mit geschlossenen Augen kostete
Stephen diese Wärme und die Moschusdüfte aus, die in der Luft hingen.
So wenig Zeit... Nur noch so wenig Zeit...
Etwas streifte an seiner Wade entlang, und als er widerwillig die Augen öffnete, sah er den Hund des Haus meisters, der ihn interessiert beschnupperte. »Die Wirk lichkeit holt uns wieder ein«, murmelte Stephen und brachte seine Kleidung leicht verlegen in Ordnung.
Auch Rosalind glättete ihre Röcke. »Ich finde, wir ha ben die Wiedergeburt dieses Theaters auf würdige Weise
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