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Fallen Angel 07 Tanz der Rose

Titel: Fallen Angel 07 Tanz der Rose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Jo Putney
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Hände über Stephens breite Schultern und muskulöse Arme gleiten zu lassen, ihm tief in die graugrünen Augen zu schauen und das markante Gesicht zu streicheln. Sie zeichnete mit den Fingerspitzen seine Lippenkonturen nach und sagte heiser: »Du kannst dir nicht vorstellen, wie ich diesen Moment herbeigesehnt habe, Liebster! «
    »Ich habe von dir geträumt, meine Turteltaube! « Seine Augen glühten vor Begierde. »In der einsamen Stille der Nacht habe ich dich vor mir gesehen! «
    Unwillkürlich wünschte Rosalind, die Worte und die leidenschaftlichen Blicke wären ernst gemeint.
    Sie rieb ihre Wange an der seinen und konnte nicht mehr klar zwischen Spiel und Realität unterscheiden. »Versprich mir, mich nie zu vergessen, Liebster. «
    »Wie könnte ich diese Süße und dieses Feuer jemals vergessen? « Er küßte sie, und seine Lippen waren warm und fordernd.
    »Laß diese Frau los, hinterhältiger Herzog! « brüllte Thomas.
    Rosalind und Stephen zuckten zusammen, so als hätte man sie mit kaltem Wasser übergossen, und das war nur teilweise gespielt. Doch als Thomas, gefolgt von zwei Dienern mit Fackeln, die das angeblich dunkle Gartenhaus hell beleuchteten, sich drohend näherte, besann Stephen sich wieder auf seine Rolle und rief entsetzt: »Es ist der Erzbischof! «
    Dann fiel sein Blick auf die Frau, die er in den Armen hielt. »Und Ethel! « Er ließ sie so abrupt los, als hätte sie sich plötzlich in eine Schlange verwandelt. »Schlampe! Wie konntest du es wagen, mich zu täuschen? Was hast du mit meiner geliebten Annabelle gemacht? «
    Das war das Stichwort für Jessica und Will Landers.
    Sie traten Hand in Hand auf und sahen sehr zufrieden aus. Der Erzbischof donnerte, daß er das junge Paar soeben getraut habe und daß der Herzog wegen seiner Schlechtigkeit abgesetzt und von der Kirche zum Tode verurteilt worden sei.
    Rosalind fiel vor dem Herzog auf die Knie und flehte ihn mit gefalteten Händen an: »Eure Exzellenz, begnadigen Sie meinen Geliebten! Er hat zwar gesündigt, aber im Grunde ist er kein schlechter Mensch. Er leidet nur unter zuviel Reichtum und Macht! «
    Diese Zeile rief im Publikum, das nur zu gern unter zuviel Reichtum und Macht gelitten hätte, immer schallendes Gelächter hervor. Dann wandte Rosalind sich an ihren treulosen Geliebten. »Ich kann Sie nicht zwingen, mich zu lieben - aber fanden Sie meine Küsse nicht süß, als Sie mich für eine andere Frau hielten, teurer Herzog? «
    Stephen erschauderte dramatisch und blickte zum Himmel empor. Nach längerem Schweigen murmelte er heiser: »O doch, deine Küsse waren sehr süß, liebe Ethel. «
    Er griff nach ihrer Hand und zog sie hoch, während sein Gesicht tiefe Reue widerspiegelte. »Verzeih mir, meine treue Geliebte, daß ich dich schändlich betrogen habe. Ich habe den Tod verdient, aber vergiß mich nicht ganz. «
    Es war Stephens Einfall, ihr an dieser Stelle die Hand zu küssen - ein sehr wirkungsvoller Bühneneffekt, der ihr einen heißen Schauer über den Rücken jagte.
    Befriedigt über die Reue des Herzogs, verzieh der Erzbischof ihm und vermählte ihn sofort mit Ethel. Jessica wollte gerade das freche Schlußlied trällern, als ein Mann >Verdammt! < brüllte.
    Alle drehten sich um. Edmund Chesterfield schmetterte die Theatertür zu und stürmte durch den Mittelgang auf die Bühne. »Wie können Sie es wagen, meine Rolle diesem... diesem unfähigen Dilettanten zu geben?
    Dazu haben Sie kein Recht! « Er bedachte Stephen mit einem giftigen Blick.
    »Es ist Tradition, daß Schauspieler ihre gewohnten Rollen behalten - aber nur, wenn sie ihre Pflichten erfüllen«, sagte Thomas trocken. »Du hast eine Probe zuviel versäumt! «
    Rosalind vermutete, daß ihr Vater versöhnlich gewesen wäre, wenn Edmund sich für seine Verspätung entschuldigt hätte. Statt dessen explodierte der junge Mann: »Sie... Sie eingebildeter alter Tyrann! Weil Sie Ihren eigenen Text ständig vergessen, wollen Sie bessere Schauspieler zu überflüssigen Proben zwingen! Sie sind doch nur neidisch auf mich, weil Sie ein totaler Versager sind, der eine eigene Truppe zusammen trommeln mußte, um nicht zu verhungern! «
    Thomas und Maria erbleichten, das Ensemble hielt den Atem an, und Jessicas liebliches Gesicht bekam einen düsteren Ausdruck. Rosalind machte instinktiv einen Schritt auf ihren Vater zu, weil sie wußte, wie schwer ihn diese Vorwürfe treffen würden.
    Dann sagte Stephen eisig: »Sie haben die Manieren eines noch lange nicht

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