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Fallen Angel 07 Tanz der Rose

Titel: Fallen Angel 07 Tanz der Rose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Jo Putney
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stubenreinen Welpen, Chesterfield! Thomas Fitzgerald ist einer der besten Schauspieler, die Großbritannien jemals gesehen hat. Wenn Sie auch nur einen Funken Ehre im Leibe haben, müssen Sie wenigstens sein Talent anerkennen, wenn Sie schon gegen seine Autorität Sturm laufen. «
    Nun war es Edmund, der erbleichte. »Sie aufgeblasener Parasit! Ich habe beobachtet, wie Sie sich in die Truppe eingeschlichen haben, weil Sie etwas sein wollen, was Sie nie sein werden! Und ich habe auch beobachtet, wie Sie um Jessica herumscharwenzeln! Aber sie wird einen alternden Wüstling wie Sie nie eines Blickes würdigen. «
    Rosalind ballte die Hände zu Fäusten und hätte am liebsten zugeschlagen. Wie konnte Edmund etwas so Unwahres und Bösartiges äußern?
    Doch Stephen war kein temperamentvoller Schauspieler. Die Beleidigungen entlockten ihm nur ein müdes Lächeln. »Haß ist für mich nichts Neues, Mr. Chesterfield, und nichts, was Sie sagen, wird mich aus der Fassung bringen. Ich habe weder den Wunsch, ein Schauspieler zu sein, noch scharwenzle ich um Jessica herum, wie Sie es so vulgär ausgedrückt haben. « Er warf Rosalind einen flüchtigen ironischen Blick zu. »Aber ich altere zweifellos mit jedem Tag - wie wir alle. Finden Sie nicht auch, daß das immer noch besser ist, als infantil zu werden? «
    Vor Wut völlig außer sich, schrie Edmund: »Das reicht! Ich gehe! Der Direktor des Königlichen Theaters in Bath hat mich gebeten, dort aufzutreten, aber aus Loyalität bin ich bei diesem hoffnungslosen Haufen hier geblieben! « Er wirbelte auf dem Absatz herum und hastete die Stufen hinab. »Ihr könnt mich alle mal... «
    »Immerhin weiß er, wie man einen effektvollen Abgang gestaltet«, kommentierte Stephen trocken.
    Seine Bemerkung sorgte dafür, daß die allgemeine Anspannung sich in Gelächter auflöste. Nach einem letzten haßerfüllten Blick verschwand Edmund aus dem Theater.
    »Ich werde ihm keine Sekunde nachtrauern«, sagte Thomas. »Der Bursche ist zwar nicht untalentiert, aber ihm fehlt jede Disziplin. «
    Jessica kicherte. »Und er hat die Manieren eines nicht stubenreinen Welpen! «
    Thomas grinste, stieß aber gleich darauf einen tiefen Seufzer aus. »Trotzdem sind wir jetzt in einer schwierigen Situation... «Er überlegte mit gerunzelter Stirn und wandte sich sodann an Stephen. »Wollen wir im Gasthof ein Glas Bier trinken? Ich möchte mit Ihnen reden. «
    Stephen nickte zustimmend, und die beiden Männer verließen das Theater. Rosalind schaute ihnen nach und fragte sich besorgt, was ihr Vater wohl zu sagen hatte.
9.  Kapitel
    Tag 69
    Thomas Fitzgerald bestellte zwei Halbliterkrüge Ale und setzte sich in eine Nische des Schankraums. Mitten am Nachmittag herrschte hier kaum Betrieb, sie würden also nicht gestört werden.
    Obwohl Stephen leichte Magenbeschwerden hatte, nippte er an seinem Bier, während er überlegte, was Fitzgerald wohl mit ihm besprechen wollte. Hatte er Rosalind während der Probe doch viel zu enthusiastisch geküßt? Er hatte sein Bestes getan, um sich wie ein Schauspieler zu verhalten, aber er hielt es für durchaus möglich, daß er sich wie ein ganz normaler Mann benommen hatte, der eine begehrenswerte Frau in den Armen hielt.
    Um berechtigter Kritik des Theaterdirektors zuvorzukommen, sagte er von sich aus: »Es tut mir leid, daß ich Chesterfield so angefahren habe. Hätte ich ihn nicht provoziert, hätte er sich vielleicht beruhigt und bei Ihnen entschuldigt. «
    »Das bezweifle ich. « Thomas zuckte die Achseln. »Ehrlich gesagt, wollte ich ihn schon mehr als einmal entlassen. Anfangs war er dankbar für das Engagement, doch im Laufe der Zeit wurde er größenwahnsinnig. Wahrscheinlich haben ihn zu viele Milchmädchen angehimmelt. « Thomas schüttelte den Kopf. »Immerhin hatte er einen Vertrag, und es ist nicht leicht, einen Schauspieler mitten in der Saison zu ersetzen, deshalb hätte ich ihn bis zum Ende des Jahres behalten. Jetzt muß ich mich nach jemand anderem umschauen. «
    »Können Sie bis dahin mit einem kleineren Ensemble auskommen? «
    »Das wäre mit vielen Komplikationen verbunden. Mehr Proben, mehr Kostümwechsel. « Nach einer kurzen Pause faßte Thomas sich ein Herz. »Viel einfacher wäre es, wenn Sie Chesterfield ersetzen würden. «
    Stephen verschluckte sich an seinem Ale. »Das soll wohl ein Scherz sein? «
    »Keineswegs. Ich weiß, daß Ihnen die glühende Leidenschaft für das Theater fehlt, die einen echten Schauspieler beflügelt, aber Sie sind

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