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Fallen Angels 01 - Die Ankunft

Titel: Fallen Angels 01 - Die Ankunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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herum und wieder zurück zur Wand. In den Tüten ist noch mehr Salz, wenn ihr was braucht.«
    Er sah ihnen kurz zu, als sie sich an die Arbeit machten, und als er zufrieden war, zog er zwei Zigarren aus der Innentasche seiner Jacke und gab sie Jim, zusammen mit ein paar Schachteln Salz. »Wir beiden machen das Gleiche und noch ein bisschen im Erdgeschoss.«
    »Alles klar.«
    Unten angekommen, zog Eddie ein schwarzes Feuerzeug hervor, zündete seine Havanna, oder was auch immer das war, an und atmete etwas aus, was wie … frische Meeresluft roch. Jim beugte sich vor und hielt seine Zigarre ebenfalls in die Flamme. Ein Zug, und er war im Himmel. Der Tabak schmeckte fantastisch, noch nie hatte er so etwas im Mund gehabt; wenn das in Zukunft zu seinen Aufgaben gehörte, wollte er sich mal nicht weiter beschweren.
    O Mann, er rauchte für sein Leben gern. Und die Sache mit dem Krebs war für ihn ja wohl ab jetzt kein Thema mehr.
    Daraufhin steckte Eddie sein Feuerzeug wieder in die Tasche und öffnete ein Päckchen Salz. »Wir gehen von einem Raum in den anderen und blasen den Rauch heraus, während wir hier unten die Grenze ziehen. Dadurch reinigen wir die Umgebung und errichten eine Barriere für sie. In der Tüte da ist noch mehr Salz.«
    Etwas zweifelnd beäugte Jim die Schachtel. »Und das sperrt Devina wirklich aus?«
    »Zumindest wird es dadurch für sie schwerer reinzukommen. Adrian wird sie so lange beschäftigen, wie er kann, aber selbst bei seinen beträchtlichen Talenten wird sie ahnen, dass etwas im Busch ist.«
    Als Jim nun seinerseits eine Packung Salz aufriss, stellte er fest, dass er sich gut fühlte; er war nun einmal, im Guten wie im Schlechten - na ja, vor allem im Schlechten -, zum Kämpfen geschaffen, und zwar nicht nur durch seine Körpermaße, die eines Schwergewichtlers würdig waren. Die Auseinandersetzung lag ihm im Blut und im Kopf und im Herzschlag.
    Er hatte seine Sondereinsätze vermisst.
    Die Salzpackung schräg haltend, rauchte er fröhlich vor sich hin, während er eine dünne weiße Spur auf dem schmutzigen Teppichboden zog. Eddie hatte sich den rückwärtigen Teil des Hauses vorgenommen und schritt Flur und Küche ab, also steuerte Jim das Wohnzimmer an. Die Arbeit ging schnell voran - immer an der Fußleiste entlang, die staubigen Vorhänge wurden aus dem Weg geschoben -, und sie war befriedigend. Es war, wie sein eigenes Revier zu bepinkeln, seinen Claim abzustecken.
    Mann, er hoffte fast, dass diese miese Schlampe käme, nur damit er sie in den Arsch treten konnte.
    Das war noch so eine grundlegende Wende, die er vollzogen hatte: Früher hatte er ganz klar zwischen Männern und Frauen unterschieden. Einen Mann würde er ohne zu zögern töten. Oder je nach Bedarf verletzen, treten oder bewusstlos schlagen. Frauen hingegen waren eine völlig andere Baustelle. Wenn eine ihn mit gezogenem Messer angriffe, würde er sie entwaffnen. Punkt. Kampfunfähig würde er sie nur machen, wenn es absolut erforderlich war, und auch dann auf möglichst schmerzlose und nicht dauerhafte Art und Weise.
    Doch Devina war für ihn keine Frau mehr. Quatsch: Devina war keine Frau. Punkt.
    Das Salz wisperte, während Jim seine krakelige, dünne Linie streute, und auch wenn es schwer war, viel Zuversicht in etwas zu setzen, womit man normalerweise seine Pommes würzte, kam Eddie ihm doch nicht wie ein Narr vor. Ganz im Gegenteil.
    Und die Zigarre war der Hammer. Wirklich wahr.
    Als sie fertig waren, roch das untere Stockwerk des Hauses wie Florida und musste dringend mal wieder gesaugt werden. Auf dem Weg nach oben zog Eddie eine weiße Linie mittig über jede Stufe, bis die Treppe aussah wie eine Landebahn.
    Vin und Marie-Terese waren ebenfalls nicht faul gewesen, und nachdem Eddie ihre Bemühungen inspiziert hatte, schickte er sie in Vins altes Kinderzimmer, um sich auf dem kleinen Bett ein bisschen zu erholen. Dann bat er Jim, mit ihm ins Badezimmer zu kommen. Dort mischte er im Waschbecken das Wasserstoffperoxyd, die Hamamelis, den Zitronensaft und den weißen Essig zusammen. Zum Rühren benutzte er seine Hände, langsam strichen seine Finger durch die Lösung.
    Als der stechende Geruch aufstieg und Jim in die Nase biss, begann Eddie leise zu sprechen, während er weiterhin die Hände in Kreisen durch das Waschbecken zog. Die Worte waren nur gehaucht und in einer Sprache, die Jim nicht verstand, immer und immer wieder dieselbe Formel.
    Unvermittelt veränderte sich der aufsteigende Duft, war nicht länger

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