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Fallen Angels 01 - Die Ankunft

Titel: Fallen Angels 01 - Die Ankunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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zum Beispiel.
    »Ich habe … eine Pistole gesehen, die abgefeuert wurde.«
    Wie in Zeitlupe drehte Jim den Kopf herum. »Wer wurde getroffen? Du oder sie?«
    »Das weiß ich nicht. Ich nehme an, sie.«
    »Lagst du schon mal falsch?«
    »Nein.«
    Jims Hände umklammerten das Lenkrad. »Na also. Da hast du’s.«
    »Klingt, als hätten wir noch einiges zu besprechen.«
    »O ja.«
    Doch danach sagte keiner mehr etwas. Sie saßen nebeneinander im Auto, und Vin konnte sich der Metapher nicht verschließen - sie beide, angeschnallt, auf einer Reise, deren Ende keiner auch nur ahnte.
    Erneut sah er in den Rückspiegel und betete, dass Marie-Terese nicht diejenige war, die verletzt wurde. Besser er selbst. Viel besser.
    Als sie endlich beim Commodore ankamen, fuhren sie gleich in die Tiefgarage, und Vin war sogar ganz froh, dass Marie-Terese ihnen dorthin nicht folgen konnte. Denn dann würde er nur noch mal probieren, sich von ihr zu verabschieden, und es reichte ihm fürs Erste.
    »Ich hab Platz Nummer elf, dort drüben.«
    Als der Wagen geparkt war, stieg Vin aus, ließ sich von Jim den Schlüssel geben, und dann zogen beide ihrer Wege.
    Am Aufzug drückte Vin den Knopf nach oben und wartete, bis die Türen sich öffneten. Doch im Einsteigen drehte er sich noch einmal um. Jim hatte schon fast das Treppenhaus erreicht, das ihn aus dem Gebäude bringen würde. Er war zügig unterwegs.
    Vin stellte sich in die Lichtschranke, um die Aufzugtür offen zu halten, und rief: »Ich werde mit ihr Schluss machen.«
    Jim blieb stehen und sah über die Schulter. »Gut. Aber bring es ihr schonend bei. Sie liebt dich.«
    »In jedem Fall lässt sie es so aussehen.« Doch hinter der liebevollen Fassade hatte sie etwas Hohles an sich - und das war einer der Gründe gewesen, warum er sie gern um sich gehabt hatte. Mit Berechnung konnte er stets besser umgehen, denn in den Eigennutz vertraute er mehr als in die Liebe.
    Jetzt allerdings galt das nicht mehr. In ihm fanden Veränderungen statt, Veränderungen, die er ebenso wenig kontrollieren konnte wie die ihm aufgezwungenen Visionen. An einem ganz normalen Tag ging es bei ihm zu neunundneunzig Prozent ums Geschäft. In den letzten vierundzwanzig Stunden kam er auf fünfzig Prozent, wenn überhaupt. Sein Kopf war vollauf mit anderen, wichtigeren Dingen beschäftigt … Dingen, die sehr viel mit Marie-Terese zu tun hatten.
    »Ich halte dich auf dem Laufenden«, sagte er zu Jim.
    »Ja, mach das.«
    Vin nickte, ließ die Türen zugleiten und drückte den Knopf für seine Etage. Er musste mit Devina reden, und er musste dieses Gespräch schnell hinter sich bringen. Das war nicht nur fair … er spürte zusätzlich auch noch einen Drang in sich, alles zu klären, der nichts damit zu tun hatte, dass er sich nicht gerade darauf freute, ihr wehzutun.
    Dieser furchtbare Traum wirkte immer noch in ihm nach … als hätte er sein Gehirn verseucht.
    Im siebenundzwanzigsten Stock ertönte das diskrete Ankunftssignal, und Vin stieg aus und schloss seine Wohnungstür auf. Sofort kam Devina die Treppe heruntergeeilt, ein breites Lächeln auf dem Gesicht.
    »Schau mal, was ich gefunden habe, als ich dein Arbeitszimmer aufgeräumt habe.« Sie streckte die Hand mit der Innenfläche nach oben aus, darauf prangte die Schachtel von Reinhardt’s . »Oh, Vin! Er ist perfekt!«
    Sie rannte auf ihn zu und warf ihm die Arme um den Hals; ihr Parfüm schnürte ihm noch mehr die Luft ab, als ihre Umklammerung es tat. Während sie immer weiterredete - dass sie die Schachtel nicht hätte öffnen dürfen, aber sich nicht beherrschen konnte, und dass der Ring auch noch genau passte -, schloss Vin die Augen und sah einen Nachhall des Alptraums, den er gehabt hatte.
    Eine Gewissheit flackerte mitten in seiner Brust auf, eine, die so unanfechtbar war wie sein eigenes Spiegelbild.
    Devina war nicht, wer sie vorgab zu sein.

Zwanzig
    Als Jim in den dunkelroten Toyota Camry einstieg, streckte er der Frau seine Hand entgegen. »Ich sollte mich wohl mal vorstellen: Jim Heron.«
    »Marie-Terese.«
    Das Lächeln der Frau war zaghaft, und er hatte so eine Ahnung, dass er vergeblich auf einen Nachnamen warten würde.
    »Danke fürs Mitnehmen«, sagte er.
    »Kein Problem. Wie geht es Vin?«
    »Für jemanden, der gerade auf einem Parkplatz aus den Latschen gekippt ist, macht er sich ganz gut.« Jim sah sie von der Seite an und schnallte sich an. »Bei Ihnen alles klar? Von den Bullen befragt zu werden ist kein Kindergeburtstag.«
    »Hat

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