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Fallen Angels 02 - Der Dämon

Titel: Fallen Angels 02 - Der Dämon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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ihm mehr, als er wissen musste, nicht nur über das, was Devina mit ihr gemacht hatte, sondern auch, was sein Anblick dem armen Mädchen antat.
    »Schau mich nicht an!«
    Als sie zuckte und zurückwich, zügelte er sein Temperament. Nicht, dass da noch viel zu zügeln war - er hatte seine gesamte verbliebene Kraft für diesen einen Befehl verbraucht.
    »Halt dir die Augen zu«, sagte er heiser. »Dreh dich um und halt dir die ... Augen zu.«
    Das Mädchen hob die Hände vors Gesicht und wirbelte herum, ihre anmutige Wirbelsäule zeichnete sich durch den Stoff ab, sie zitterte heftig.
    Während Devinas kleiner Trainingseinheit hatte Jim ungewollt an seinen Fesseln gezogen. Jetzt aber riss er daran.
    »Du tust dir weh«, sagte sie, als er grunzte. »Bitte ... hör auf damit.«
    Der Schmerz raubte ihm die Artikulationsfähigkeit, und es dauerte ein Weilchen, bis er wieder etwas sagen konnte. »Wo ... wo hält sie dich gefangen? Hier unten?«
    »In ... in dem ...«Ihre Stimme war ganz piepsig, und zwischen den Worten klapperte sie mit den Zähnen - was das seltsame Klicken erklärte, das er gehört hatte. »In der Wand ...«
    Unwillkürlich wandte er den Blick in die Dunkelheit, aber das Kerzenlicht bildete eine leuchtende Blockade, die seine Augen nicht durchdringen konnten.
    »Wie macht sie das?« Nicht mit Ketten, hoffte er.
    Und verdammte Scheiße, dafür würde er sich Devina so etwas von zur Brust nehmen.
    »Ich weiß nicht«, erwiderte das Mädchen. »Wo bin ich?«
    In der Hölle. Aber das behielt er für sich. »Ich hole dich hier raus.«
    »Meine Eltern ...«Tränen erstickten ihre Stimme. »Sie wissen nicht, wo ich bin.«
    »Ich sage es ihnen.«
    »Wie willst ...« Als sie sich über die Schulter sah, blieb ihr Blick an seinem misshandelten Körper hängen, und sie erbleichte.
    Er schüttelte den Kopf. »Nicht schauen. Versprich mir, dass du ... nicht mehr hinsiehst.«
    Die blassen Hände wanderten wieder vor das wunderschöne Gesicht, und sie nickte. »Ich heiße Cecilia. Sissy Barten - mit ›e‹. Ich bin neunzehn. Fast zwanzig.«
    »Wohnst du in Caldwell?«
    »Ja. Bin ich tot?«
    »Du musst etwas für mich tun.«
    Jetzt ließ sie die Arme sinken und sah ihn eindringlich an. »Bin ich tot?«
    »Ja.«
    Ein weiterer heftiger Schauer schüttelte ihren Körper, dann schloss sie die Augen. »Das ist nicht der Himmel. Ich glaube an den Himmel. Was hab ich falsch gemacht?«
    Jim spürte etwas Heißes in beiden Augenwinkeln. »Nichts. Du hast überhaupt nichts falsch gemacht. Ich werde dich dorthin bringen.«
    Und wenn es das Letzte war, was er tat.
    »Wer bist du?«
    »Ich bin ein Soldat.«
    »So wie die im Irak?«
    »Früher. Jetzt kämpfe ich gegen die Schlampe - äh, die Frau, die dir das angetan hat.«
    »Ich wollte nur helfen ... als die Frau mich gebeten hat, eine Tasche für sie zu tragen. Ich wollte ihr nur helfen ...« Sissy atmete hörbar ein, als versuchte sie, sich zusammenzunehmen. »Man kann hier nicht heraus. Ich hab's versucht.«
    »Ich werde dich retten.«
    Plötzlich wurde ihre Stimme stärker. »Sie haben dir wehgetan.«
    Mist, sie sah ihn schon wieder an.
    »Mach dir um mich keine Sorgen - du musst auf dich selbst aufpassen.«
    Ein Geräusch - vielleicht war etwas heruntergefallen oder aber eine Metalltür war ins Schloss gefallen - ertönte, verängstigte Sissy und schreckte Jim auf. Zweifellos käme Devina schon bald zurück und würde das Mädchen wieder dorthin stecken, wo es vorher gewesen war, also musste er schnell handeln. Er wusste nicht, wann er zurückkommen oder wie genau er dieses Mädchen befreien könnte.
    Sissy war ihr Name.
    »Ist sie das?«, fragte Sissy nervös, als sich von weitem Schritte näherten. »Das ist sie, oder? Ich will nicht zurück in die Wand - bitte, lass sie mich nicht ...«
    »Sissy, hör mir zu. Du musst dich beruhigen.« Sie brauchte etwas, auf das sie sich konzentrieren konnte, etwas, um sie vor dem Durchdrehen zu bewahren, während er herausfand, wie er sie holen kommen könnte. Fieberhaft dachte er nach, suchte nach einem Bild, etwas, das sie trösten würde. »Du musst mir gut zuhören.«
    »Ich kann nicht dorthin zurück!«
    Verdammt, was konnte er ihr geben? »Ich habe einen Hund«, sprudelte es aus ihm heraus.
    Eine kurze Pause folgte, als hätte er sie überrascht. »Wirklich?«
    Die Schritte kamen näher, am liebsten hätte Jim laut geflucht. »Ja.«
    »Ich mag Hunde«, sagte sie leise und sah ihm direkt in die Augen.
    »Er ist grau und blond und

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