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Fallen Angels 03 - Der Rebell

Titel: Fallen Angels 03 - Der Rebell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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und all ihrer persönlichen Gegenstände beraubt worden, aber es waren keine Hautstücke entfernt worden, und es hatte kein sexueller Übergriff stattgefunden – was eine weitere von Kroners Perversionen war.
    »Ich weiß nur nicht, wie ich dann den Ohrring erklären soll«, murmelte er.
    »Und woher Kroner wusste, wo sie war, wenn er sie nicht umgebracht hat.«
    Veck sah seine Partnerin von der Seite an. »Möchtest du irgendwo etwas essen gehen?«
    Sie reckte die Arme über den Kopf und dehnte sich. »Ja, bitte. Ich bin halb verhungert. Und steif.«
    Er holte sein Handy heraus und tippte: Zu dir? Könntest ein Bad vertragen. Pizza. Verspreche, brav zu sein .
    Ein dezentes Bing ertönte, und nach ein paar weiteren Takten Small Talk nahm Reilly unauffällig ihr Handy heraus und warf einen Blick auf das Display.
    »Super Plan.«
    Am liebsten hätte er sie schnell und heftig geküsst, aber das verkniff er sich, denn sie waren nicht nur nicht allein; um sie herum standen Menschen, mit denen sie weiterhin zusammenarbeiten mussten, hallo.
    Er wäre gern mit ihr zusammen zurückgefahren, aber das ging wegen seines bescheuerten Motorrads nicht. Mist, wenn er daran dachte, dass er das Ding mal gern gemocht hatte.
    Andererseits hatte sie ihn deswegen gestern nach Hause gefahren.
    »Dann sehen wir uns in zwanzig Minuten«, sagte er.
    »Sicher, dass du keine extra Jacke brauchst?«
    »Nicht nötig.«
    Als er über den immer noch glitschig schlammigen Boden lief, dachte er an Jim Heron und die fehlenden Fußabdrücke. Er hatte noch weiter nach Hinweisen darauf gesucht, dass außer ihm und Reilly jemand im näheren Umkreis der Höhle unterwegs gewesen war, aber nichts gefunden. Trotzdem war er ganz sicher, dass der Mann unmöglich fast einen Kilometer weit unebenes, nasses Gelände durchquert haben konnte, ohne die geringste Spur zu hinterlassen. Und Veck hatte sich das Auftauchen des Kerls ja nicht eingebildet.
    Achte auf deine Füße, Thomas DelVecchio. Und dann melde dich bei mir, wenn du genug Angst bekommen hast. Ich bin der Einzige, der dir helfen kann .
    Schon klar, Heron.
    Er widerstand dem Drang, die Schatten anzubrüllen, stieg auf seine Maschine und wartete, während Reilly neben ihrem Kofferraum die schlammverschmierten Stiefel auszog. Wenigstens das brachte ihn zum Lächeln. Er wollte wetten, dass sie entweder eine Plastiktüte oder eine Gummimatte da drin aufbewahrte, um die schmutzigen Treter nicht auf den Teppich stellen zu müssen. Und in ihrer Garage würde sie die ekligen Dinger sofort säubern, damit sie für den nächsten Einsatz bereit wären.
    Er warf einen Blick auf seine eigenen Füße; die Lederschuhe waren im Eimer. Da half nur noch die Mülltüte; Bürste und Gartenschlauch würden nicht mehr ausreichen.
    Die Parallelen drängten sich geradezu auf.
    Reilly fuhr voraus, und er klemmte sich bis in die Stadt an ihre Stoßstange, obwohl 110 Stundenkilometer auf einem Motorrad an einem Abend wie diesem sich anfühlten wie im Dezember. Windjacke, von wegen. Genauso gut hätte er nur ein Muscle-Shirt anhaben können, so beißend war die Kälte.
    Aber er dachte eigentlich gar nicht an die Temperatur. Im Geiste war er bei der Dusche nach dem Albtraum im Wald mit Kroner, bei der dunklen Anwesenheit, die sich um ihn geschlungen, mit ihm gesprochen und ihn liebkost hatte; bei seiner größten Angst.
    Sie war nicht von dieser Welt. War es nie gewesen.
    Und dann hörte er wieder Reillys Stimme: Es ist, als wäre er einfach aus dem Himmel gefallen.
    Scheiße, er verlor den Verstand. Das war die einzige Erklärung. Denn er zog doch wohl nicht ernsthaft in Betracht, dass Jim Heron nicht existierte.
    Oder doch?
    Ungefähr zehn Minuten später fuhren sie vom Northway ab und schlängelten sich hinüber in Reillys Stadtviertel, und es tat gut, all das Nette und Normale in Form von beleuchteten Häusern und Fernsehern darin, von langsam fahrenden Autos und Eckläden mit Lottoschildern daran zu sehen.
    Alles Dinge, die leicht und konkret erklärt werden konnten. Wer hätte gedacht, dass er sich jemals danach sehnen würde?
    Als sie bei Reillys Haus ankamen, hielt er vor ihrer Garage an und stieg ab, während sie hineinfuhr. Ihre Bremslichter leuchteten rot auf und erloschen dann, als sie den Motor abstellte.
    »Du solltest einen Helm tragen«, sagte sie beim Aussteigen. Dann ging sie die Stiefel aus dem Kofferraum holen.
    Wie er erwartet hatte, knipste sie eine Lampe an, ging zu einem Gartenschlauch in einer Ecke der Garage

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