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Fallen Angels 03 - Der Rebell

Titel: Fallen Angels 03 - Der Rebell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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nein, ich halte mich über deine Arbeit nicht auf dem Laufenden.«
    »Sie war nicht die erste junge Frau, deren Qual sie mir zur Last gelegt haben, aber die erste, von der sie glaubten, ich hätte sie getötet. Sie wurde in einem Abflussgraben gefunden. Man hatte ihr die Kehle durchgeschnitten, die Handgelenke aufgeschlitzt und ihr Symbole in den Bauch geritzt.«
    Sein Vater verstummte, senkte das Kinn und sah Veck durchdringend an.
    Sissy Barten. Aufgefunden in einer Höhle. Kehle durchschnitten, Handgelenke aufgeschlitzt, rituelle Symbole in den Bauch geritzt.
    »Nun, mein Sohn, wie du weißt, pflegen Serienmörder einem individuellen Muster zu folgen. Sie sind wie ein Kleidungsstil oder ein Landstrich, in dem man wohnt, oder ein Beruf. Sie sind das, in dessen Ausdruck man sich am wohlsten fühlt … sie sind der optimale Punkt in der Mitte des Schlägers und das perfekt gebratene Filetstück, das ausschließlich nach deinem Geschmack eingerichtete Zimmer. Sie stellen ein Zuhause dar, mein Sohn – etwas, wo man hingehört.«
    »Du willst mir also erzählen, dass die anderen Frauen – trotz der Beweise an den Tatorten – gar nicht dein Werk gewesen sein können, weil deine erste nicht zum Muster passte?«
    »Oh, ich habe niemanden getötet.«
    »Und woher weißt du so viel über die Psyche von Serienmördern?«
    »Ich bin ein emsiger kleiner Bücherwurm, und ich interessiere mich für Pathologie.«
    »Das kann ich mir lebhaft vorstellen.«
    Erneut beugte sein Vater sich vor und senkte seine Stimme zu einem Flüstern herab. »Ich weiß, wie du dich fühlst, wie zerrissen du bist. Wie verzweifelt man sich fühlen kann, wenn man orientierungslos ist. Aber mir wurde der Weg gezeigt, und das tat mir gut, und dasselbe wird auf dich zutreffen. Du kannst gerettet werden – du wirst gerettet werden. Schau nur in dich hinein und folge dem inneren Kern, von dem wir beide wissen, dass du ihn besitzt.«
    »Damit ich, wenn ich groß bin, auch ein Serienmörder werde, so wie mein Vater? Danke, ich verzichte.«
    Sein Vater lehnte sich zurück und hielt die Handflächen nach oben. »Aber nein, das doch nicht … ich spreche von Religion. Selbstverständlich.«
    Ja. Klar.
    Veck warf einen Blick auf die Überwachungskameras in den Ecken. Clever wie er war, hatte sein Vater sich zu keinen Taten bekannt, obwohl die Botschaft zwischen den Zeilen glasklar zu erkennen war.
    »Finde deinen Gott, Sohn …« Wieder bekamen seine Augen etwas Leuchtendes. »Nimm dich an, wie du bist. Der Drang, den du spürst, wird dich bringen, wohin du gehen musst. Vertrau mir. Ich wurde gerettet.«
    Beim Sprechen verwandelte sich seine Stimme in Vecks Ohren in eine düstere Symphonie, als würden seine Worte von epischer Filmmusik untermalt.
    Veck lehnte sich so weit über den Tisch, dass er jeden einzelnen der schwarzen Flecke in den tiefblauen Augen seines Vaters erkennen konnte. Fast unhörbar sagte er lächelnd: »Ich bin mir ziemlich sicher, dass du in die Hölle kommst.«
    »Und dich nehme ich mit, Sohn. Du kannst nicht gegen das ankämpfen, was du bist, und du wirst in eine Lage gebracht werden, in der du nicht gewinnen kannst.« Sein Vater neigte das Gesicht, wie jemand es mit einer Pistole täte, wenn er sie genau an eine Stirn hielte. »Du und ich sind genau gleich.«
    »Bist du dir da ganz sicher? Ich kann einfach hier herausspazieren, und du hast am Mittwoch eine Verabredung mit einer Spritze. Von wegen ›genau gleich‹.«
    Eine Weile starrten sie einander an, bis sein Vater schließlich einen Rückzieher machte.
    »Ach, mein Sohn, ich glaube, du wirst mich am Ende der Woche gesund und munter vorfinden.« Sehr viel Genugtuung lag in diesem Tonfall. »Du wirst in der Zeitung davon lesen.«
    »Wie zum Henker willst du das anstellen?«
    »Ich habe sozusagen Freunde niederen Orts.«
    »Das glaube ich dir.«
    Das charmante, etwas hochmütige Lächeln kehrte zurück, und die Stimme seines Vaters glitt wieder ins Liebenswürdige. »So … bitter … das hier auch ist, ich freue mich dennoch, dich zu sehen.«
    »Ich mich auch. Du bist weniger eindrucksvoll als in meiner Erinnerung.«
    Das Zucken im linken Auge verriet ihm, dass er einen Treffer gelandet hatte.
    »Würdest du mir einen Gefallen tun?«
    »Wahrscheinlich nicht.«
    »Geh für mich zum Grab deiner Mutter und bring ihr eine rote Rose. Ich habe diese Frau zu Tode geliebt, ehrlich.«
    Veck ballte die Hände zu Fäusten.
    »Ich schlag dir etwas vor.« Veck lächelte. »Ich drücke meine

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