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Fallen Angels 03 - Der Rebell

Titel: Fallen Angels 03 - Der Rebell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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der richtige war. Wenn du nicht gelogen hast, dann … gehöre ich dir. Wann immer du mich willst.«
    Devina knurrte. Beschissener freier Wille. Wenn sie ihn einfach vernünftig besitzen könnte, hätte er überhaupt kein Mitspracherecht mehr. Aber so lief es eben nicht.
    Wobei es trotzdem noch Schlupflöcher gab, redete sie sich ein. Sie konnte es so verschleiern, dass sie nicht zu viel verriet und ihn trotzdem haben konnte.
    »Abgemacht?«, hakte er nach.
    Sie lief auf ihn zu, den Blick über seine Schulter auf die schmächtige Gestalt in der Wand gerichtet, die sie extra herbeigerufen hatte, damit sie das kommende Geschehen aus der ersten Reihe beobachten konnte.
    Als Devina sich an seinen kraftvollen Körper lehnte und auf die Zehenspitzen stellte, spürte sie seine eisenharten Muskeln. Sie flüsterte Heron ins Ohr: »Zieh die Hose aus.«
    »Ist es abgemacht, Dämonin?«
    Er war unbeugsam, absolut fähig, sie zurückzuweisen, nicht nur jetzt, sondern auch in Zukunft: Obwohl er genau vor ihr stand, war er völlig unerreichbar.
    Nur dass sie eben beide etwas besaßen, was der andere haben wollte.
    »Zieh die Hose aus.« Sie trat zurück, um das Schauspiel zu genießen. »Mach’s langsam – und wir haben eine Abmachung.«
    »Was zur Hölle macht er da oben?«
    Adrian erwartete keine Antwort von seinem Zimmergenossen. Andererseits hätte man auch ein Auto über Eddies Springerstiefel rollen lassen können und maximal ein »Aua« zu hören bekommen. Noch wahrscheinlicher war, dass der Engel nur geblinzelt und die Karre von seinem großen Zeh geschüttelt hätte.
    Offen gestanden nervte diese stark-und-schweigsam-Pose allmählich.
    »Das dauert jetzt schon zwei Stunden.« Er blieb am Fuß ende des Bettes, auf dem Eddie lag, stehen. »Hallo? Bist du überhaupt auf Sendung? Oder wolltest du diese Runde komplett verpennen?«
    Die Lider über den roten Augen klappten hoch. »Ich schlafe nicht.«
    »Dann eben meditieren. Mir doch egal.«
    »Ich habe auch nicht meditiert.«
    »Von mir aus. Energiefelder psychisch manipulieren …«
    »Mir wird schwindlig von deiner ewigen Rumrennerei. Ich mache die Augen zu, damit mir nicht schlecht wird.«
    Das kaufte er Eddie nicht ab. »Würde es dich umbringen, wenn du dir hin und wieder mal Sorgen machtest?«
    »Wer sagt, dass ich das nicht tue?«
    »Ich.« Adrian musterte den langen, reglosen Körper seines Freundes. »Ich würde dich am liebsten mit einem Defibrillator bearbeiten.«
    »Was soll ich denn machen, Ad? Er kommt zurück, wenn er zurückkommt.«
    Vor seinem geistigen Auge tauchten Bilder von Nigel auf, der wegen Jim einen totalen Durchdreher bekam, und Adrian überlegte, ob sie wohl einen Gedenkgottesdienst abhalten müssten. Mochte ja sein, dass der Erzengel sich die Zeit da oben mit Krocket und Polo vertrieb, aber das hieß nicht, dass er nicht auf jemanden losgehen konnte – und Jim war hier ziemlich ungehalten losgezogen.
    Vielleicht hatte der Kerl bekommen, was er gesucht hatte.
    Adrian nahm seine Wanderung wieder auf, aber das Hotelzimmer bot nicht sonderlich viel Freifläche. Er könnte runter in die Bar gehen …
    Nebenan ertönte ein Knarren. Als hätte sich jemand aufs Bett gesetzt. Oder etwas geöffnet und wieder geschlossen.
    Ad zog seinen Kristalldolch aus dem Hosenbund. Wenn nur ein Mensch eingebrochen war, um einen Laptop zu klauen, bräuchte er die Klinge nicht; wenn aber Devina den ein oder anderen ihrer Helfershelfer geschickt hatte, um sie abzulenken, wäre die Waffe ganz praktisch.
    Er stieß die Verbindungstür ein paar Zentimeter auf und steckte die Nase hindurch.
    Ein schwarzes Shirt kam aus dem Badezimmer geflogen. Dann eine zerschlissene Jeans.
    Ein Stiefel.
    Noch ein Stiefel.
    Die Dusche begann zu rauschen, dann hörte man ein Zischen, als hätte Jim erst gewartet, bis das Wasser heiß wurde.
    Mist. Er war wohl nicht nur bei Nigel gewesen.
    Adrian steckte den Dolch wieder weg, machte die Tür ganz auf und setzte sich auf das Bett des anderen Engels.
    Gott wusste, dass man nach einem Treffen mit dem Erzengel nicht schnellstens die Klamotten loswerden und sich abschrubben musste. Das arme Schwein musste bei Devina gewesen sein – und was da passiert war, war nun wirklich nicht schwer zu erraten.
    Während Adrian auf dem Bett saß und lauschte, wie Jim sich den Gestank der Dämonin abwusch, empfand er eine Erschöpfung, bei der ihm fast schwarz vor Augen wurde. Der Weg, auf dem der Erlöser wandelte, war ihm alles andere als neu. Das hatte er

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