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Fallen Angels 03 - Der Rebell

Titel: Fallen Angels 03 - Der Rebell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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Schade nur, dass er festgestellt hatte, dass er Sophia Reilly bei ihrem letzten Gespräch falsche Hoffnungen gemacht hatte: Als er anschließend in der Küche nachgesehen hatte, war kein Instantkaffee mehr da gewesen.
    Er ging nach oben, duschte und rasierte sich, dann zog er seine Arbeitsuniform, bestehend aus Stoffhose und Oberhemd, an. Keine Krawatte, obwohl viele Kollegen in der Mordkommission eine trugen. Kein Jackett; er trug nur Bomber- oder Bikerjacken aus Leder.
    Unten holte er seine Reservekutte aus dem Schrank, schnapp te sich den Motorradschlüssel und schloss alles ab. Die vergangene Nacht hing ihm noch nach, aber gleichzeitig fühlte er sich auch unbeschwert: Kein Handy, dessen Mailbox er checken müsste. Keine Marke in der Brusttasche. Keine Waffe im Holster. Keine Brieftasche am Hintern.
    Sophia Reilly hatte alles einkassiert. Einschließlich seiner Unterhose.
    Er quetschte sich den Helm auf den Kopf und stieg auf. Der Morgen war entschieden zu hell und blitzblank für ihn – dabei war die Sonne noch nicht einmal ganz aufgegangen. So wie er blinzelte, war es gut, dass sein Bike den Weg alleine fand.
    Das Riverside Diner hatte ihm de la Cruz erst neulich gezeigt, und Veck fragte sich jetzt schon, wie er es früher ohne den Laden ausgehalten hatte. Er fuhr über die Nebenstraßen, denn selbst um Viertel vor acht würde der Northway schon verstopft sein.
    Das Lokal lag direkt am Ufer des Hudson River, nur ungefähr vier Straßenblocks vom Präsidium entfernt – und erst, als er auf den mit Zivilfahrzeugen vollgestellten Parkplatz fuhr, kamen ihm Zweifel an seiner Entscheidung. Es konnte gut sein, dass die halbe Belegschaft hier wie üblich ihren Kaffee schlürfte, aber jetzt war es zu spät, woanders hinzufahren.
    Im Vorbeigehen holte er sich für fünfundsiebzig Cent das Caldwell Courier Journal aus dem Kasten vor der Tür. Auf der Titelseite über der Knickfalte stand nichts von gestern Abend, also drehte er die Zeitung um und suchte nach …
    Und da stand sein Name. Fett gedruckt.
    Doch es ging gar nicht um ihn oder Kroner. Es war ein Artikel über seinen alten Herrn, weshalb er den Text geflissentlich übersprang. Er hatte weder die Anklage noch den Prozess oder das Todesurteil verfolgt, überhaupt nichts, was seinen Vater betraf. Und an dem Tag, an dem sein Strafrechtspflegekurs den Fall behandelt hatte, war er leider, leider krank gewesen.
    Im Rest des ersten Zeitungsteils stand nichts weiter, im Lokalteil ebenfalls nicht, und selbstverständlich auch nichts unter Spor t /Comics / Kleinanzeigen. Das würde allerdings nicht so bleiben: Reporter hatten Zugang zum Polizeiregister, und wahr scheinlich wurde die Story inzwischen auch in den Fernseh- und Radionachrichten gebracht. Wenn ein Beamter der Mordkommission öffentlich in Verbindung mit dem Abschlachten eines Psychopathen gebracht wurde – mit so etwas verkaufte man Zeitungen und rechtfertigte hohe Anzeigengebühren.
    Veck drückte die Glastür auf und trat, die Nase in den Sportteil vergraben, ins Stimmengewirr des Riversides ein. Der Laden war randvoll und so laut und stickig wie eine Kneipe. Veck wich absichtlich sämtlichen Blicken aus, während er sich nach einem verfügbaren Stuhl an der Theke oder einem Tisch am Rand umsah.
    Nichts frei. Verdammt. Und er würde sich bestimmt nicht zu irgendwelchen Leuten vom Caldwell Police Department an den Tisch setzen. Nach blöden Fragen von seinen Kollegen war i hm jetzt wirklich nicht zumute. Vielleicht sollte er einfach direkt ins Präsidium fahren und sich einen Kaffee aus dem Automaten …
    »Morgen, Detective.«
    Veck schielte nach rechts. Die fabelhafte Sophia Reilly saß unmittelbar an der Tür, mit dem Rücken zu ihm, den Kopf aber über die Schulter gedreht, um ihn anzusehen. Vor sich hatte sie einen Becher Kaffee, in der Hand ein Handy und auf dem Gesicht einen sachlich professionellen Ausdruck.
    »Möchten Sie sich zu mir setzen?« Sie deutete über den Tisch.
    Sie machte wohl Scherze. Ungefähr ein Dutzend Polizeiangehörige starrten zu ihnen herüber – manche verstohlener als andere.
    »Sind Sie sicher, dass Sie mit mir gesehen werden wollen?«
    »Warum denn nicht? Haben Sie so furchtbare Tischmanieren?«
    »Sie wissen genau, was ich meine.«
    Sie zuckte die Achseln und trank einen Schluck Kaffee. »Unser Treffen mit dem Sergeant findet in zwanzig Minuten statt. Sie haben Glück, falls Sie bis dahin überhaupt einen Platz ergattert haben.«
    Veck ließ sich ihr gegenüber auf der

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