Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Fallen Angels 03 - Der Rebell

Titel: Fallen Angels 03 - Der Rebell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
Vom Netzwerk:
wirklich nicht, warum Sie mich die ganze Zeit so dazu drängen.«
    Er blickte in ihre Augen und hörte sich sagen: »Sie wissen, wer mein Vater ist, oder?«
    Das versetzte sie kurz in Pausenmodus, das dreieckige Stück Vollkorntoast auf halber Höhe zwischen Tisch und Mund verharrend. Sie hörte sogar auf zu kauen.
    Doch dann erholte sich die fabelhafte Sophia Reilly mit einem Achselzucken wieder. »Natürlich, aber das heißt nicht, dass Sie jemanden in Stücke gerissen haben.« Sie beugte sich vor. »Genau davor haben Sie allerdings Angst, stimmt’s? Und deshalb spielen Sie hier den Advocatus Diaboli.«
    Genau diesen Moment suchte sich die Kellnerin aus, um mit seinem dampfenden Teller voller Cholesterin aufzutauchen, und diese Unterbrechung kam echt gerade rechtzeitig.
    Er salzte nach. Pfefferte nach. Lud sich die Gabel voll und schob sie sich in den Mund.
    »Würde es Ihnen helfen, mit jemandem zu reden?«, fragte Reilly ruhig.
    »Mit einem Psychiater, meinen Sie?«
    »Therapeuten. Die können viel bewirken.«
    »Sprechen Sie aus eigener Erfahrung?«
    »Wenn Sie es genau wissen wollen, ja.«
    Er lachte laut auf. »Irgendwie hätte ich nicht gedacht, dass Sie der Typ sind, der so etwas braucht.«
    »Jeder hat seine Probleme.«
    Er wusste, dass er sich ein bisschen scheiße benahm, aber er fühlte sich nackt, und das nicht im guten Sinne. »Und was für eins haben Sie zum Beispiel?«
    »Es geht hier nicht um mich.«
    »Tja, ich habe allmählich aber keine Lust mehr, ganz mutterseelenallein auf der Bühne zu stehen.« Er verschlang einen halben Toast mit zwei Bissen. »Kommen Sie schon. Verraten Sie etwas über sich selbst.«
    »Ich bin ein offenes Buch.«
    »Wer braucht einen Therapeuten?« Als sie nicht antwortete, sah er ihr mitten ins Gesicht. »Feigling.«
    Mit zusammengekniffenen Augen schob sie ihre halb leere Schale fort. Er rechnete mit einer witzigen Erwiderung. Oder – noch wahrscheinlicher – einer verbalen Ohrfeige.
    Doch sie griff nur in ihre Tasche, holte einen Zehner heraus und legte ihn auf den Tisch. »Wir sehen uns beim Sergeant.«
    Mit dezenter Anmut rutschte sie aus der Bank, nahm Mantel, Jackett, Tasche und Handy.
    Ehe sie gehen konnte, hielt Veck sie am Handgelenk fest. »Tut mir leid. Das war wirklich daneben von mir.«
    Sie entwand sich seinem Griff, indem sie das Handy in ihre Tasche steckte. »Bis gleich.«
    Als sie fort war, schob auch Veck seinen Teller weg, obwohl bestimmt noch die Hälfte des Rühreis übrig war.
    Es war noch nicht einmal neun Uhr morgens … und er hatte schon den Preis für das Arschloch des Tages gewonnen. Na super!
    Ein Luftzug strich über seinen Nacken; die Haare in seinem Genick kribbelten, und er riss den Kopf zur Tür herum.
    Eine Frau war hereingekommen, und sie wirkte hier so deplatziert wie eine Ming-Vase in der Haushaltswarenabteilung. Als ihr Parfüm heranwehte und sie sich aus ihrem Pelzmantel schälte, entstand eine vernehmliche Pause in den ungefähr fünfzig Unterhaltungen im Lokal. Andererseits hatte sie auch gerade der halben Polizeitruppe von Caldwell zwei Pamela-Anderson-Brüste präsentiert.
    Veck musterte sie und kam zu dem Schluss, dass er sich eigentlich von ihr angezogen fühlen müsste. Stattdessen rann ihm ein kalter Schauer über den Rücken, bei dem er am liebsten eine Waffe gezogen und auf sie gerichtet hätte. Aus Notwehr.
    Wie krank war das denn.
    Er legte einen Zwanziger neben Reillys Geld, ließ sein Frühstück stehen und ging. Draußen blieb er stehen, sah sich um.
    Sein Nacken hatte sich immer noch nicht beruhigt, sämtliche Instinkte brüllten laut, besonders als er sich zu den runden Fenstern des Lokals umdrehte. Jemand beobachtete ihn. Vielleicht die Braut mit dem Flittchenkörper, vielleicht jemand anderes.
    Aber sein Instinkt log nie.
    Die gute Nachricht war, dass es so aussah, als bekäme er noch an diesem Vormittag seine Waffen zurück. Dann konnte er sich wenigstens wieder legal verteidigen.
    Als Jim auf seiner Harley auf den Parkplatz des Riverside Diners fuhr, setzte sich gerade ein Mann auf einer schicken BMW mit aufbrüllendem Motor in Bewegung.
    Adrian und Eddie waren unmittelbar hinter ihm, und alle drei stellten ihre Maschinen ganz hinten am Ufer des Hudsons ab. Als Jim den Laden betrachtete, den Devina für das Treffen vorgeschlagen hatte, dachte er: Na, das ist ja putzig. Genau hier war er mit seiner ersten Seele gewesen.
    Caldwell war wohl ein Tummelplatz der Verdammten.
    Andererseits schmeckte ihr vielleicht

Weitere Kostenlose Bücher