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Fallen Angels 03 - Der Rebell

Titel: Fallen Angels 03 - Der Rebell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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schon, Mann …«
    »Hör … mir zu …« Ad wurde mucksmäuschenstill, denn Eddies Stimme war so leise, dass sie nicht weit trug. »Du musst … bei Jim … bleiben …«
    »Nein. Kommt nicht infrage. Du lässt mich nicht …«
    »Bleib … bei Jim … du darfst nicht …« Angestrengt machte er noch einen Atemzug. »Bleib bei Jim.«
    »So sollte es nicht enden! Ich bin doch derjenige, der zuerst gehen sollte …«
    Eddie hob mühsam den Arm und legte Ad seinen Zeigefinger auf die Lippen. »Sei … ein Mal … schlau, okay? Versprich es mir.«
    Adrian wiegte sich vor und zurück, vor lauter Tränen konnte er nichts mehr sehen.
    »Versprich es mir … bei deiner Ehre …«
    »Nein. Das mach ich nicht. Leck mich doch! Du lässt mich nicht allein!«
    Ganz langsam schlossen sich die Lider des Engels. »Eddie! Du Pisser! Wag es gefälligst nicht, zu sterben! Leck mich!«
    Noch während der Nachhall des verzweifelten Wutausbruchs verebbte, wurde Eddies Atmung schwerer, sein Mund dehnte sich weit, als hoffte sein Kiefer, dass es dadurch leichter wurde. Und in den entsetzlichen, stillen Augenblicken, die darauf folgten, schlug Ads Herz schneller und schneller, während das seines Freundes immer langsamer wurde.
    Edward Lucifer Blackhawk starb zwei Atemzüge später.
    Es war nicht das plötzliche Ausbleiben von Bewegung in den Rippen oder das Erschlaffen des Körpers oder das Nachlassen des bisschen Drucks, den seine Hand noch ausgeübt hatte.
    Es war der Duft von Frühlingsblüten, der in die regungslose Luft der Bank emporstieg.
    Adrian umklammerte Jims Shirt mit einer Faust. »Du kannst ihn zurückholen. Hol ihn zurück, verdammte Scheiße – leg deine Hände wieder auf ihn …«
    Aus unerfindlichem Grund konnte er ab da nicht mehr weitersprechen.
    Und dann konnte er auch nichts mehr sehen.
    Einen Augenblick lang war er verwirrt und sah sich um, weil er glaubte, ein erstickender, beißender Nebel hätte sich ausgebreitet.
    Nein, Moment mal.
    Er schluchzte wie ein kleines Kind.
    Und er tat nicht einmal so, als würde ihm das etwas ausmachen, sondern umschlang Eddies Brustkorb und zog ihn hoch, presste den gefallenen Engel an sein Herz, den Mann, der seit Jahrhunderten stets an seiner Seite gewesen war, auf Erden und im Fegefeuer. Und während er ihn festhielt, wurde Eddie immer leichter, obwohl der jetzt leere Körper sich nicht veränderte.
    Eddies Essenz war weitergezogen.
    Adrian vergrub das Gesicht am Hals seines Freundes und schaukelte vor und zurück, vor und zurück … vor und zurück …
    »Verlass mich nicht … bitte … oh mein Gott, Eddie …«
    Wie viele Minuten oder Stunden vergingen, konnte Adrian nicht sagen, doch selbst in seiner Verzweiflung merkte er, dass sich etwas verändert hatte.
    Er blickte über Eddies Kopf hinweg, sah den Erlöser … und musste ein paarmal blinzeln, um sich zu vergewissern, dass er richtig sah.
    Jim Heron saß mit gefletschten Zähnen in der Hocke, sein riesiger Körper war angespannt. Den Blick hielt er unverwandt auf Adrian und Eddie gerichtet, ein gottloses schwarzes Leuchten funkelte darin, die Wogen des Bösen pulsierten durch die immer noch nach Blüten duftende Luft.
    Das war wandelnde Rache und Zorn und Wut. Es war das Versprechen der Hölle auf Erden. Es war alles, was Devina war … in Gestalt und mit dem Gesicht des Erlösers.
    Durch dieses Bild fühlte sich Adrian auf eigenartige Weise getröstet. Beruhigt. Ausgeglichen.
    Er war nicht allein mit der Empfindung, geschändet und beraubt worden zu sein.
    Er musste nicht allein weitermachen.
    Der Pfad, den er beschreiten würde, um diese Dämonin zur Rechenschaft zu ziehen, würde zwei Paar Fußabdrücke aufweisen, nicht nur einen …
    In diesem Augenblick öffnete Jim den Mund und stieß ein Brüllen aus, das lauter als ein startendes Flugzeug war, und dieser markerschütternde Laut wurde von einer heftigen Explosion gefolgt: Die Glasfront der Bank auf der gesamten Länge von dreißig Metern zerbarst auf einen Schlag und übersäte die Straße mit einem glitzernden Schnee aus Scherben.

Fünfundzwanzig
    Oben im Himmel sprang Nigel aus seinem Bett aus Seide und Satin. Er hatte nicht geschlafen – ohne Colin neben sich konnte er offenbar kein Auge zutun –, aber ob wach oder schlummernd, die Vision, die ihn erreichte, hätte ihn unter welchen Umständen auch immer aufgeschreckt.
    Mit zitternden Händen zog er den Morgenmantel über seine Nacktheit. Edward – ach du lieber, stoischer Edward.
    Er war verloren. In

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