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Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 1 - Der unsterbliche Prinz

Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 1 - Der unsterbliche Prinz

Titel: Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 1 - Der unsterbliche Prinz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Fallon
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Stellan Desean heiratet. Und erzähl mir nicht, dass es dir nicht auch die Sprache verschlagen hat, als sie dir das sagte.«
    »Sie hatte ihre Gründe, wie fehlgeleitet auch immer«, seufzte Shalimar, den Declans Kompromisslosigkeit betrübte. »Du müsstest doch wissen, dass sie uns gegenüber loyal ist.«
    »Sie ist mit dem Cousin des Königs verheiratet«, erinnerte er seinen Großvater etwas ungehalten, weil sie diese Unterhaltung schon wieder führten. Kurz stellte er sich vor, wie Arkady reagieren würde, wenn sie ihn das nächste Mal fragte, warum er seinen Großvater nie besuchte, und er ihr einfach entgegnete, dass er es leid war, sich anzuhören, er solle ihr mehr vertrauen.
    Die Wahrheit war, dass er Arkady nicht mehr traute, seit er hinter den Grund für ihre wöchentlichen Besuche bei Fillion Rybank gekommen war.
    Declan war tieferschüttert gewesen, als er herausfand, welch grässliches Geheimnis Arkady vor ihm hütete. Noch mehr verstörte ihn, dass sie das sechs Jahre schweigend erduldet hatte, ohne ihn um Hilfe zu bitten. Schlimmer – sie hatte ihre Qual mit Bedacht vor ihm verheimlicht, ja, sie hatte alle getäuscht, sogar ihren Vater. Jetzt, wo er älter war, konnte er ihre Angst vor seiner Reaktion besser nachvollziehen, doch den Schmerz, den ihr Entschluss, ihn nicht einzuweihen, damals auslöste, hatte Declan immer noch nicht verwunden. Das Gefühl, dass sie ihm nicht mehr vertraute, wurde unerträglich, als sie den Fürsten von Lebec heiratete. Gelassen berichtete Arkady, dass sie mit Stellan Desean eine Übereinkunft getroffen hatte, um ihren Vater freizubekommen, und dass ihr Teil des Handels darin bestand, seine Frau zu werden. Declan fühlte sich, als hätte man ihm eine Faust in den Magen gerammt.
    Selbst wenn er ihr verzieh, dass sie ihn gegen Rybanks nicht um Hilfe gebeten hatte, konnte er ihre Bereitschaft – wie uneigennützig auch immer –, sich für eine Gefälligkeit selbst zu opfern, auch nach sechs Jahren beim besten Willen nicht begreifen.
    »Ich bin mir gar nicht so sicher, wem Arkadys Loyalität heutzutage gilt, Großvater«, sagte er. »Aber ich möchte ungern die Bruderschaft in Gefahr bringen, indem ich es drauf ankommen lasse.«
    Shalimar schien enttäuscht von seiner Sturheit. »Sie ist immer noch eine von uns, Junge.«
    Declan schüttelte den Kopf. »Sie hat den Fürsten von Lebec geheiratet.«
    »Und du bist der Erste Spion des Königs, Oberhaupt des Geheimdienstes«, hielt der alte Mann dagegen. »Du bist wohl kaum der Richtige, um mit dem Finger auf andere zu zeigen.«
    »Du weißt, warum ich tue, was ich tue«, antwortete Declan leicht verärgert über die abfällige Sprechweise seines Großvaters. »Wenn ich mich richtig erinnere, war es deine Idee, in die Dienste des Königs einzutreten, und Tilly Ponting hat die Fäden gezogen, damit ich die Stellung des Ersten Spions bekam. Du kannst mir nicht vorhalten, dass ich getan habe, worum der Fünferrat der Weisen mich bat.«
    »Auch wenn ich mir nie hätte träumen lassen, wie verdammt gut du darin sein würdest«, knurrte der alte Mann. Dann lächelte er. »Ich könnte schwören, der arme Lord Deryon ist noch immer nicht darüber hinweg, dass ihm aufgetragen wurde, den Enkel eines Gezeitenwächters niedrigster Herkunft als Ersten Spion des Königs zu empfehlen.«
    »Das kommt davon, wenn man Tilly Ponting unterschätzt. Königlicher Sekretär hin oder her, kein Mitglied des Fünferrates würde es wagen, der Bewahrerin der heiligen Überlieferung etwas abzuschlagen.«
    »Hast du Tilly schon gesehen, seit du in Lebec bist?«
    Declan nickte. »Ich habe vorgestern Abend mit ihr gesprochen. Eigentlich war ich gerade auf dem Weg zu Tilly, als Arkady mir so einheizte, was für ein schlechter Enkel ich bin. Tilly versucht Arkady im Tarot zu unterrichten, aber sie wollte nicht zu viel enthüllen, weil sie sich große Sorgen macht, dass Arkady unter Cayals Bann geraten könnte.«
    »Glaubst du das?«
    Declan zuckte die Achseln und wünschte, er wüsste die Antwort. »Schwer zu sagen. Sie ist besessen davon, zu beweisen, dass Cayal nicht unsterblich ist, aber das ist eben Arkady, wie wir sie kennen. Sie kann ziemlich stur werden, wenn ihr danach ist.«
    Shalimar wiegte den Kopf und sah Declan an, als wollte er sagen: Sie ist nicht die Einzige, die hier stur ist. »Es war riskant, sie zu seiner Befragung zu schicken.«

»Es gab sonst niemanden in Lebec, der nicht im Handumdrehen Verdacht erregt hätte. Sie ist weder ein

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