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Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 2 - Die Goetter von Amyrantha

Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 2 - Die Goetter von Amyrantha

Titel: Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 2 - Die Goetter von Amyrantha Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Fallon
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darüber geredet.«
    »Ist das nicht gut?«
    »Das kann ich noch nicht sagen. Aber den Gesandten von Senestra wurmt es gewaltig. Der Versuch seiner Gemahlin, sich mit der kaiserlichen Gemahlin anzufreunden, hatte das Ergebnis, dass sie eine Woche lang im Kerker saß. Und das nur, wie der Gesandte mir sagte, aufgrund der Kleidung, die sie an dem betreffenden Tag trug.«
    »Laut Kinta hatte es mit ihrer Kleidung nichts zu tun. Die Frau hat sie Schlampe genannt.«
    Stellans Augen weiteten sich überrascht. »Das ist doch nicht dein Ernst?«
    Arkady nickte. »Das hat mir die kaiserliche Gemahlin erzählt. Der Gesandte ist Angehöriger irgendeines strengen religiösen Kultes, der immer noch die Gezeitenfürsten verehrt. Eines Tages kam das Gespräch auf Erben, beziehungsweise die Frau des Gesandten fragte Chintara, wann sie denn vorhätte, einen für Torlenien zu produzieren. Chintara machte eine launige Bemerkung darüber, dass es schon passieren würde, wenn die Zeit dafür gekommen sei, aber bis dahin hätte sie großen Spaß am Üben. Daraufhin ist die gute Frau ausgerastet, sagte zumindest Chintara. Sie zeterte los, die Vereinigung von Mann und Frau sei heilig und Sex diene nur der Fortpflanzung, und es sei eine Lästerung des Fürsten der Askese, sich mit etwas zu vergnügen, das auch nur annähernd an Kopulation aus reiner Wollust denken lässt.
    Kinta hatte von ihrer Tirade so die Nase voll, dass sie die Frau in eine Zelle stecken ließ, bis sie sich wieder beruhigt hatte.«
    »Ist das wahr?«, kicherte Stellan. »Gezeiten, ich kann's ihr nicht verübeln. Das hätte ich genauso gemacht.«
    Arkady lachte auch, aber nicht über die launige Anekdote, die sie eben erzählt hatte, sondern weil Stellan keine Ahnung hatte, wer der Fürst der Askese war. »Ich weiß nicht, wie die Geschichte aufkommen konnte, dass die kaiserliche Gemahlin sie eingesperrt hat, weil sie die falsche Farbe trug, aber Kinta hat mir versichert, dass es wirklich so war, wie ich gerade erzählt habe.«
    Stellans Lächeln schwand. »Das ist das dritte Mal.«
    »Das dritte Mal?«
    »Das dritte Mal, dass du die kaiserliche Gemahlin Kinta nennst statt Chintara.«
    »Es ist ein Spitzname«, sagte sie. »Eine Verkleinerungsform ihres Namens. Wie du schon sagtest, sind wir gute Freundinnen geworden.«
    »Sieht mir ganz so aus«, meinte Stellan. Arkady konnte nicht sagen, ob er ihr die Lüge abkaufte. »Du passt auf, dass du sie nicht auch erzürnst und deswegen im Kittchen landest, nicht?«
    Sie lächelte. »Ich gebe mir Mühe, Stellan.«
    Bevor ihr Gemahl etwas darauf erwidern konnte, wurden sie von Dashin Deray unterbrochen. Dashin war ein zierlicher, kurzsichtiger junger Mann, ein jüngerer Sohn der Herrscherfamilie der Wildwasser-Region und Stellans Vizegesandter hier in Ramahn. Er verbeugte sich vor Arkady und wandte sich dann an den Gesandten, um ihn darüber in Kenntnis zu setzen, dass per Brieftaube eine wichtige Botschaft aus Herino eingetroffen sei. Stellan trank seinen Tee aus, und mit einer Entschuldigung und einem abwesenden Kuss auf die Wange seiner Gemahlin eilte er mit Dashin von dannen, um sich seinen Geschäften zu widmen.
    Sobald sie gegangen waren, sprang Arkady auf, warf die Serviette auf ihren unberührten Frühstücksteller und eilte in das Serail zurück. Dort wartete schon ihr Zweispänner, um sie in den kaiserlichen Palast zu bringen.
    Das Herz schlug ihr bis zum Hals, als sie sich im Sitz zurücklehnte und den Schleier über das Gesicht herabzog, während die Kutsche ruckelnd anfuhr. Irgendwie musste es ihr gelingen, sich auf der Strecke zwischen Gesandtschaft und kaiserlichem Palast darauf vorzubereiten, was geschehen würde, wenn sie die Unsterbliche, die sich als kaiserliche Gemahlin ausgab, zur Rede stellte und ihr sagte, dass sie aufgeflogen war.
    »Fühlt Ihr Euch nicht wohl, Arkady?«, erkundigte sich Chintara, als die Fürstin von Lebec ihr gegenüber in der Haupthalle des kaiserlichen Serails Platz nahm. »Ihr seht mir sehr erhitzt aus.«
    »Es geht mir ganz gut, Euer Hoheit«, erwiderte sie und strich sich umständlich die Röcke glatt, damit ihre Gefährtin nicht bemerkte, wie sehr ihre Hände zitterten. »Kann ich ... gestattet Ihr mir eine Frage?«
    Chintara schien interessiert. »Das war schon eine Frage, Arkady.«
    »Dann eben noch eine.«
    »Nur heraus damit.«
    »Würdet Ihr uns als Freundinnen bezeichnen?«
    Einen Augenblick schwieg Chintara, musterte ihren Gast, und zuckte dann die Schultern. »Ich denke

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