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Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 2 - Die Goetter von Amyrantha

Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 2 - Die Goetter von Amyrantha

Titel: Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 2 - Die Goetter von Amyrantha Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Fallon
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»Das erzählt Ihr uns nun schon seit drei Tagen, aber ich verstehe immer noch nicht, warum. Ihr wisst, wo er ist. Ihr wisst, wie Ihr ihn finden könnt. Und es ist ja nicht gerade so, als könnte er Euch umbringen, wenn er Euch sieht, ganz gleich, wie wütend er auf Euch ist.«
    Cayal holte tief Luft. »Du besitzt diplomatische Papiere, und Arkady hat einen Brief von Kinta dabei. Ihr werdet Brynden keine Stunde nach Eintreffen in der Abtei zu Gesicht bekommen. Wenn er weiß, dass ich ihn sprechen will, wird er mich ein oder zwei Jahre warten lassen, nur um mir eine Lektion zu erteilen, vorausgesetzt, er stimmt überhaupt zu, mich zu treffen. Du und Arkady andererseits könnt ihm meine Nachricht überbringen, sobald ihr ihm begegnet, und zwar ohne das ganze theatralische Getue, das wahrscheinlich stattfinden würde, wenn ich unangemeldet auftauche. Deshalb habe ich euch beide vor dem Sandsturm gerettet.«
    »Vielleicht habt Ihr mich aus diesem Grund gerettet, Suzerain, aber das ist nicht der Grund, aus dem Ihr Arkady gerettet habt.« Tiji stand auf und sah auf ihn herab. »Ihr wollt, dass wir ein Treffen zwischen Euch und Brynden arrangieren? Schön. Nur versucht nicht so zu tun, als gäbe es auch nur im Entferntesten irgendetwas Nobles in Eurem Handeln.«
    Tiji schritt in Richtung der Kamele davon, ohne eine Antwort abzuwarten. Sie war hin und her gerissen zwischen dem Wunsch, einfach wegzulaufen, und dem Verlangen, diese Geschichte zu Ende zu bringen und zu sehen, wie es ausging. So sehr sie es auch verabscheute, gezwungenermaßen mit Cayal zu reisen - die Chance, der Bruderschaft von einem Treffen zwischen zwei der mächtigsten Gezeitenfürsten auf Amyrantha berichten zu können, war eine zu seltene Gelegenheit, um sie ungenutzt zu lassen.
    Sie ging zu Terailia, klopfte ihr die Flanke und tauchte unter dem Hals des Kamels durch. Kamele, fand sie, waren angenehmere Gesellschaft als die Leute, mit denen sie derzeit sonst zu tun hatte. Mit dem massigen Körper von Terailia zwischen sich und den anderen drehte sie sich um und beobachtete die beiden. Cayal war aufgestanden und sprach auf Arkady ein, aber so leise, dass selbst Tijis scharfes Reptiliengehör nicht verstehen konnte, was er sagte. Wie üblich stand er zu dicht bei ihr. Arkady hörte ihm zu und schüttelte dann den Kopf. Mit dem Sonnenuntergang im Hintergrund, so dicht beieinander, sahen die beiden aus wie zwei Verliebte, die sich das erste Mal trafen.
    Nur schade, dass es nicht das letzte Mal ist.
    Terailia schnaubte und schüttelte den Kopf. Tiji merkte, dass sie so fest an der Führungsleine gezogen hatte, dass das Kamel ungehalten wurde. Sie ließ die Leine los, kniete sich hin, als wolle sie die Fußfesseln überprüfen, und beobachtete Arkady und Cayal weiter. Was immer er zu ihr sagte, der Fürstin gefiel es nicht. Als sie erneut den Kopf schüttelte, versuchte er sie näher an sich heranzuziehen, aber sie stieß ihn weg und ließ sich auf die Knie nieder, um den Tee zuzubereiten. Cayal war sichtlich ergrimmt über ihre Abweisung, aber am Ende warf er resignierend die Hände hoch und ging hinüber zu den Satteltaschen, wo er ein kleines Paket herausholte, das Tiji als torlenischen Tee erkannte. Er ging zurück zu Arkady und warf den Tee neben ihr in den Sand. Dann stolzierte er in entgegengesetzter Richtung davon.
    Arkady sah ihm über die Schulter nach, rief ihn aber nicht zurück. Sie befasste sich wieder mit der Zubereitung des Tees, und zwar so hingebungsvoll, als wäre sie auf einer verdammten Teegesellschaft im fürstlichen Palast.
    Tiji erhob sich wieder und lehnte sich an Terailias zottige Seite. Sie seufzte schwer und überlegte, worüber sie wohl gestritten hatten.
    Und was für Auswirkungen es auf sie selbst haben konnte.
    Arkady mochte durch die Anwesenheit des unsterblichen Prinzen abgelenkt sein, aber Tiji hatte nicht vergessen, warum sie hier war. Sie kannte die Aufgabe, die sie zu erfüllen hatte. Die Nachricht, dass Cayal ein Treffen mit Brynden wollte, weil er vielleicht einen Weg gefunden hatte, zu sterben, war eine Nachricht, auf die die Bruderschaft seit Tausenden von Jahren gehofft hatte.
    Angesichts der seltsamen spannungsgeladenen Beziehung zwischen Arkady und Cayal war Tiji überzeugt, dass es an ihr hängen bleiben würde, diese Nachricht zu überbringen.

6o
     
     
    Am fünften Tag nach ihrer Abreise aus Bryndens zerstörter Festung ließ Cayal ihre kleine Karawane im Schutz einer anderen großen Felsformation halten, die

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