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Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 2 - Die Goetter von Amyrantha

Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 2 - Die Goetter von Amyrantha

Titel: Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 2 - Die Goetter von Amyrantha Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Fallon
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auf Nyahs Aufenthaltsort haben. Wir sagen, dass wir glauben, wer immer sie aus Caelum rausgeschleust hat, hat sie den Fluss hinunter nach Wildwasser gebracht. Dass wir vermuten, sie wurde von Sklavenhändlern aus Senestra gefangen. Wir könnten sogar anbieten, bei der Suche in Senestra behilflich zu sein.«
    »Besser noch, sie würden vor allem selber nach ihr suchen und uns endlich in Ruhe lassen«, sagte Jaxyn nachdenklich. »Und wenn sie uns das nicht abnehmen?«
    »Vielleicht wäre dann eine Machtdemonstration angebracht, Mylord?«
    Jaxyn schüttelte den Kopf, doch sein Gesichtsausdruck war nachdenklich. »Ich bezweifle, dass unser junger und unerfahrener König zu diesem Zeitpunkt den Wunsch hat, seine Nachbarn zu erzürnen, indem er ihnen mit seiner Streitmacht droht.«
    »Was jedoch kein Grund ist, dass Ihr es nicht tut.«
    »Was meint Ihr damit?«
    »Ihr seid der neue Fürst von Lebec, Mylord. Niemand kann es verdächtig finden, wenn Ihr Eure Feliden als Ehrengarde in die Stadt bringt. Den König wird es nicht kümmern, aber ich denke, Lord Torfall würde den Wink mit dem Zaunpfahl erkennen.«
    Jaxyn begann zu lächeln. »Ihr habt vermutlich recht.« Sie hatten die riesigen Märkte von Herino erreicht. Jaxyn hielt sein Pferd an, beugte sich vor, um den Hals des Tiers zu tätscheln und wandte sich Declan zu. »Ich hoffe, Ihr kümmert Euch um den angemessenen Ausgang des Prozesses von Stellan Desean ebenso sorgfältig wie um die Irreführung unserer Nachbarn.«
    »Keine Sorge, Mylord«, versprach Declan. »Nicht mehr lange, und der ehemalige Fürst von Lebec macht Euch keine Scherereien mehr.«
    »Ihr habt keine Skrupel, falsche Zeugenaussagen beizubringen?«
    Declan zuckte mit den Schultern und blickte über den Marktplatz. »Wie ich es Euch bereits beim ersten Mal sagte, als wir über das Thema sprachen, Mylord: Der Mann ist ein Perverser, und die Krone muss vor dem Skandal geschützt werden. Ich habe deswegen keine moralischen Bedenken.«
    Jaxyn lächelte wieder. »Das mag ich an Euch, Hawkes. Ich glaube fast, Ihr habt überhaupt keine Moral.«
    Declan hielt es für besser, auf ein so zweifelhaftes Kompliment nicht einzugehen. »Und was ist mit der ehemaligen Fürstin von Lebec, Mylord? Habt Ihr Nachricht aus Torlenien, wann wir sie zurückerwarten dürfen?«
    Jaxyn schüttelte den Kopf. »Noch nicht. Ich nehme an, es dauert nicht mehr lange.«
    »Soll ich mich um ihren Prozess auf die gleiche Weise kümmern wie bei ihrem Gemahl?«
    Jaxyn sah ihn kurz seltsam an. Dann lächelte er so unmenschlich, dass es Declan eiskalt den Rücken herunterlief.
    »Nein, Hawkes«, sagte der Gezeitenfürst. »Ihr braucht nichts weiter zu tun. Wenn Arkady wieder in Glaeba ist, kümmere ich mich selbst um sie.«

59
     
     
    Tiji war sicher, über diesen Schock würde sie nie hinwegkommen: Sie erwachte mitten in einem Sandsturm in einem Keller von Bryndens alter Festung, und ein Suzerain war über sie gebeugt.
    Soweit sie das sagen konnte, musste sie mehrere Stunden weggetreten gewesen sein. Das war aus verschiedenen Gründen beunruhigend, unter anderem auch, weil sie sich erstaunlich wohlfühlte. Nach einem Schlag an den Kopf, der hart genug war, sie für mehrere Stunden in die Bewusstlosigkeit zu schicken, hätte sie nicht in so einer guten Verfassung aufwachen dürfen, und selbst der Bluterguss auf ihrer Wange war eher druckempfindlich als schmerzhaft. Sie erinnerte sich an den Sturm. Sie erinnerte sich daran, dass jemand sie aus dem Sand auszugraben versuchte. Sie erinnerte sich an den Gestank des Suzerain, der so heftig war, dass selbst der Sturm ihn nicht vertreiben konnte.
    Und dann erinnerte sie sich an nichts mehr, bis sie in der zerstörten Festung wieder zu sich kam.
    Die Schlussfolgerung, zu der sie kam, war - ganz gleich, was Cayal Arkady erzählt hatte - dass er etwas mit ihr angestellt hatte, um sie für eine Weile aus dem Weg zu haben.
    Und der einzige logische Grund dafür war, dass er mit Arkady allein sein wollte.
    Sie sah von dem Feuer auf und runzelte die Stirn, als dieser Gedanke ihr zum hundertsten Mal durch den Kopf ging, seit sie den Schutz der alten Ruine verlassen und sich wieder in die Wüste aufgemacht hatten. Der Sandsturm war längst vorbei. Die Landschaft war durch das Unwetter völlig verwandelt. Es gab keine Karawane mehr, nur noch Arkady und Tiji und die Kamele, die in der Ruine Schutz gesucht hatten. Und den unsterblichen Prinzen.
    Cayal war ihr Führer, ihr Retter und ihr Feind. Er kannte

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