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Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 2 - Die Goetter von Amyrantha

Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 2 - Die Goetter von Amyrantha

Titel: Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 2 - Die Goetter von Amyrantha Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Fallon
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Botschaften?
    Von wem kamen sie, wenn nicht von Brynden?
    »Halte ich Euch nicht von Euren Gebeten ab, Bruder?«, fragte Arkady, als sie dem schräg abfallenden Pfad folgten, der hinaus in den Sand führte.
    Der Mönch warf einen Blick über die Schulter und schüttelte den Kopf. »Ich habe heute Morgen einen anderen Pfad für mich gewählt, Mylady. Der Weg der Gezeiten führt nicht immer nur geradeaus.«
    Arkady wusste nicht recht, was sie darauf sagen sollte.
    »Seid Ihr schon lange in der Abtei?«
    »Lange genug.«
    »Wofür?«, fragte sie und merkte, dass sie unvermittelt den Drang verspürte, ihn auszuhorchen. Am liebsten hätte sie jeden einzelnen Mönch in der Abtei verhört, um einen Hinweis zu finden, warum sie von Kinta auf diese Schattenjagd geschickt worden war.
    »Lange genug, um nach der Bedeutung der Gezeiten zu suchen.«
    »Haben sie eine Bedeutung?«
    »Das genau ist es, was wir, die wir dem Pfad folgen, herauszufinden suchen.«
    Terailias Gangart änderte sich kaum merklich, als sie die gepflasterte Rampe verließen, die vom Eingang der Abtei in die Wüste führte. Da der Mönch ihr Reittier führte, hatte Arkady nichts weiter zu tun, als sich zurückzulehnen und den Ritt zu genießen. Obwohl sie ihm noch gar nicht gesagt hatte, wo ihre Leute auf sie warteten, schien er die richtige Richtung eingeschlagen zu haben, also sparte sie sich die Mühe, ihn darauf hinzuweisen.
    »Und was ist mit den Unsterblichen?«
    »Was ist mit ihnen, Mylady?«
    »Was ist ihre Bedeutung?«
    »Das muss jeder von ihnen selbst entscheiden.«
    »Glaubt nicht Euer Lord Brynden, dass die Gezeitenfürsten erschaffen wurden, um der Menschheit zu helfen?«
    »Warum sollten sie nur den Wunsch haben, der Menschheit zu helfen?«, fragte er. »Wollt Ihr vielleicht sagen, die Menschheit sei die einzige Lebensform auf Amyrantha, die Förderung und Beistand verdient?«
    »Nein, selbstverständlich nicht. Ich habe mich bloß gefragt, ob Ihr auch so denkt.«
    »Die Gezeitenfürsten haben die Macht, diese Welt zu gestalten oder zu vernichten, Mylady. Es lastet auf ihnen, sich um den ganzen Planeten zu kümmern, nicht nur um jene Teile, für die sie sich persönlich interessieren.«
    »Aber es war doch Brynden, der das letzte Weltenende ausgelöst hat, nicht? In einem Anfall eifersüchtiger Wut?« Sie war ein wenig überrascht, dass er so bereitwillig mit ihr diskutierte. Vielleicht hatte man ihn deshalb mit der Aufgabe betraut, eine allein reisende Frau durch die Wüste zu geleiten. Er besaß offenbar einen unerschütterlich gefestigten Glauben und war nicht so leicht zu verführen, den Pfad der Rechtschaffenheit zu verlassen. »Wie verträgt sich denn diese seine Tat mit Eurem Streben nach dem Weg der Gezeiten?«
    »Lord Bryndens Fehltritt auf dem Weg der Gezeiten dient lediglich der Veranschaulichung, dass selbst der Erhabenste unter uns noch der Sünde verfallen kann, Mylady. Seine Taten gemahnen uns daran, dass unermessliche Macht nicht ohne Risiko ist, und wenn schon Lord Brynden straucheln kann, wie leicht kann erst der Rest von uns versagen? Seine Taten geben uns Hoffnung. Hoffnung, weil wir streben und uns mühen wie er. Hoffnung, denn wenn er nach einem solchen Rückschlag inneren Frieden wiedererlangen konnte, sollten wir nach nichts Geringerem streben.«
    Arkady musterte die Gestalt, die ihr Kamel führte, und rätselte, ob er ein intelligenter Mann war, der sich seine eigenen Gedanken machte, oder nur ein Golem, der durch Stunde um Stunde wiederholte Gebete konditioniert war, unerschütterlich an die Lehren seiner Abtei zu glauben. Auch wenn sie sein Gesicht nicht sehen und ihn also nur anhand seiner ernst und glaubwürdig vorgetragenen Äußerungen einschätzen konnte, wirkte er eine Spur zu wachsam, zu aufgeschlossen und ganz eindeutig zu selbstsicher, um der zweiten Kategorie anzugehören.
    »Und was ist mit Kinta? Beunruhigt Euch das Benehmen der Gefährtin Eures Herrn nicht?«
    »Frauen sind von Natur aus schwache, anfällige Geschöpfe«, klärte er sie auf, als wäre das eine weithin bekannte Tatsache. »Sowohl körperlich als auch moralisch. Die Schuld an ihren Abwegen trägt der unsterbliche Prinz, nicht sie.«
    Kinta?, dachte sie und war froh, dass der Mönch vor sich in den Sand blickte und ihr Lächeln nicht sehen konnte. Schwach? Moralisch anfällig? Das glaube ich eher nicht.
    »Also geben die Anhänger vom Weg der Gezeiten Cayal die Schuld daran, dass Kinta mit ihm durchgebrannt ist?«
    »Sie wurde verführt von

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