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Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 2 - Die Goetter von Amyrantha

Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 2 - Die Goetter von Amyrantha

Titel: Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 2 - Die Goetter von Amyrantha Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Fallon
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Wahrheit. Sag, dass ich dich herbefohlen habe, um die Nacht hier zu verbringen und mir ein Alibi zu geben.«
    »Würde das nicht deine Tarnung aufdecken?«
    »Wenn ich nicht zurückkomme, Chikita, ist das mein geringstes Problem. Pass lieber auf, dass deine Tarnung nicht auffliegt.«
    Die Felide nickte zustimmend und nahm seinen Mantel von der Stuhllehne, wo er ihn hingeworfen hatte. »Nach dieser Aktion werden mich in der Kaserne alle hassen«, sagte sie und reichte ihm den Mantel. »Unter Feliden gilt es als schlimmste aller Perversionen, es mit einem Menschen zu treiben.«
    »Genau genommen ist es unter Menschen auch nicht gerade der angesehenste Zeitvertreib, Kätzchen. Außerdem verachtest du sowieso alle Crasii, die keine Arks sind«, erinnerte er sie und zog den Ledermantel an. »Was schert es dich also, was die Feliden in der Kaserne denken?«
    »Tut es auch nicht, schätze ich. Aber was ist denn mit dir? Machst du dir keine Sorgen, was andere Menschen von dir denken?«
    »Ich wäre nicht der Erste Spion des Königs, wenn es mich kümmern würde, was andere von mir denken, Chikita.«
    Sie nickte und sah sich noch einmal in seinem Amtszimmer um. »Mir geht's hier gut. Geh du zu deinem ungezogenen Vorhaben und komm bald wieder, dann können wir zusammen frühstücken, bevor ich als schamlose Menschenhure gebrandmarkt in die Kaserne zurückgehe und du als Perverser dastehst, der Felidenfleisch nascht.«
    »Du hast eine so erfreuliche Art, die Dinge zu sehen, Chikita. Achte darauf, dass du hinter mir abschließt.«
    Sie nickte und begleitete ihn zur Tür. »Bringt es was, wenn ich dir sage, dass du vorsichtig sein sollst?«, fragte sie, als er aufschloss und hinausspähte, ob die Luft rein war.
    »Nicht viel.«
    »Dann viel Spaß.«
    Er beugte sich vor und küsste sie auf die glatte, pelzige Stirn. »Fass nichts an, und schließ hinter mir ab.«
    Er wartete ihre Antwort nicht ab. Die Vorhalle war leer und sein Zeitplan knapp bemessen. Als Declan aus dem Büro schlüpfte und den Flur hinuntereilte, hörte er, wie die Tür von innen verriegelt wurde. Dann dachte er nicht mehr an Chikita.
    Er hatte jetzt anderes im Kopf, zum Beispiel die Frage, wie er den ehemaligen Fürsten von Lebec aus dem Gefängnis herausbekam.

62
     
     
    Der Abt bot Arkady einen Mönch als Eskorte an, um sie zu ihren Reisegefährten zurückzugeleiten, was sie dankbar annahm. Mit ziemlicher Sicherheit würden sowohl der Unsterbliche als auch Tiji, die beide am anderen Ende des felsigen Höhenzugs auf Arkady warteten, eine Riesenszene machen, wenn sie erfuhren, dass diese Reise völlig vergebens gewesen war und der entsetzlich hohe Verlust an Menschenleben absolut sinnlos. Letzteres würde zumindest Tiji zu schaffen machen.
    Cayal würde in erster Linie sauer sein, weil Brynden nicht da war, wo er ihn haben wollte.
    Die Anwesenheit eines Unbeteiligten mochte dafür sorgen, dass beide ihren Verdruss etwas im Zaum hielten. Bis Arkady dann ihre Fragen beantworten musste, würden sie sich hoffentlich schon ein wenig abgeregt haben.
    Dass Brynden gar nicht hier war, ergab immer noch keinen Sinn. Im gepflasterten Hof der Abtei stieg Arkady mit einem Seufzer auf ihr Kamel und wurde kräftig durchgeschaukelt, als Terailia auf die Beine kam. Der Mönch, der sie zu ihren Dienern zurückbringen sollte -denn dafür hielt ja der Abt Cayal und Tiji -, war ein junger Mann mit so kurz geschorenen Haaren, dass man ihre Farbe nicht bestimmen konnte. Er war schlaksig und groß mit kräftigen nackten Armen und erstaunlich blass für einen Mann, der in der Wüste lebte. Wobei man, wenn man so hellhäutig war, sicher gut daran tat, sich nicht der Sonne auszusetzen. Der arme Kerl würde wahrscheinlich lebendig gebraten, wenn er mehr als eine Stunde in der grellen Wüstensonne verbrachte, und vernünftigerweise nahm er sich auch die Zeit, seine bloßen Schultern noch mit einem Kameltreiberburnus zu bedecken und die Kapuze über den Kopf zu ziehen, bevor er Terailias Führungsleine ergriff und Richtung Tor ging. Nur wenige Brüder sahen ihr beim Aufbruch zu. Die Akolythen hatten Aufgaben zu erledigen und Übungen zu meistern.
    Für untätiges Herumstehen gab es keine Muße beim Weg der Gezeiten.
    Diese ganze Reise in die Wüste, die sich als so sinnlos erwiesen hatte, und die Leben, die sie gekostet hatte, all das beschäftigte Arkady sehr. Warum hatte Kinta sie für nichts und wieder nichts den ganzen Weg hierher machen lassen? Was bedeuteten dann all die blumigen

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