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Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 2 - Die Goetter von Amyrantha

Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 2 - Die Goetter von Amyrantha

Titel: Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 2 - Die Goetter von Amyrantha Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Fallon
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Gitterstäben Wache, zu verängstigt von den Flammen, um einen klaren Gedanken zu fassen und sich selbst oder die Gefangenen in Sicherheit zu bringen.
    »Raus hier!«, brüllte Declan.
    Die Häftlinge fingen verzweifelt an zu schreien, als sie ihn sahen. Fluchend stieß er die Felide beiseite, rannte zu den Zellen und schloss eine nach der anderen auf.
    »Los!«, schrie er, sobald er die Männer freigelassen hatte. »Raus hier!«
    Im Laufschritt jagte er zur Treppe zurück und folgte Splitter, der jetzt vor ihm war, hinauf ins nächste Stockwerk. Dodgy Peet, allein in seiner Zelle, stand am Gitter. Er hatte ein Stück von seinem Hemd abgerissen und sich um das Gesicht gewickelt.
    Er wirkte nicht überrascht - weder vom Feuer noch davon, dass einer der Männer seines Onkels ihn befreien kam. »Hab Euch gleich gesagt, dass ich hier nicht lange bleibe, Hawkes«, bemerkte er selbstgefällig, als Declan seine Zelle aufsperrte.
    »Ja, du bist ein richtiger Prophet, Dodgy.« Declan riss die Zellentür auf und trat zur Seite, um Dodgy herauszulassen, dann wandte er sich Splitter zu. »Schaffst du es, ihn hier rauszubringen?«
    Splitter zuckte die Achseln und sah nach oben zur Zellendecke. Durch die Täfelung waren bereits Rauch und vereinzelte Flammenzungen zu sehen. »Wir schaffen das schon, aber Ihr solltet Euch besser beeilen, mein Freund, oder da oben ist nichts mehr übrig, das Ihr retten könnt.«
    Declan nickte und lief zurück zur Treppe. Der Qualm war in dem engen Treppenschacht mittlerweile so dicht, dass er kaum noch etwas sehen konnte. Jeder Atemzug tat weh. Er meinte, Desean um Hilfe rufen zu hören, was ein gutes Zeichen war. Es bedeutete zumindest, dass er noch am Leben war.
    Die Tür zum Vorraum im vierten Stock stand bereits in Flammen, als Declan dort ankam. Er kickte sie aus dem verkohlten Türrahmen und trat in das Flammenmeer. Das Stockwerk brannte lichterloh. Wie Dodgy war auch Desean so geistesgegenwärtig gewesen, sein Gesicht mit einem Stück Stoff zu bedecken, und er hatte sich auf den Boden gelegt, um unterhalb des Rauchs zu sein. Da, wo die metallenen Gitterstäbe Kontakt mit der brennenden Decke hatten, glühten sie am oberen Ende bereits rot.
    Es waren keine Feliden geblieben, um ihn zu bewachen. Declan war nicht überrascht. Dieses Feuer war auch für das standhafteste Wesen zu viel.
    »Hawkes?«, krächzte Stellan überrascht, als er aufsah und erkannte, dass Rettung nahte.
    Declan verschwendete keinen wertvollen Atem für eine Antwort. Mit tränenden Augen rannte er zur Zellentür, schob den Schlüssel ins Schloss und hoffte, dass die rot glühenden Gitterstäbe den Schließmechanismus noch nicht zerstört hatten. Die Decke über ihnen knarrte und ächzte bedrohlich. Sein Hals brannte vom beißenden Rauch, als er den Schlüssel drehte, der in seiner Hand bereits heiß wurde. Das Schloss war schwergängig, funktionierte aber noch. Er trat einen Schritt zurück und stieß die Gittertür mit einem Fußtritt auf, denn das völlig überhitzte Metall anzufassen hätte ihn seine Hände gekostet.
    »Kommt schon!«
    Desean ließ sich das nicht zweimal sagen. Er kroch auf Händen und Knien durch die Zellentür und kam auf die Beine, blieb aber geduckt, um unterhalb des Qualms zu sein. Die Decke gab jetzt laut knackende Geräusche von sich. Die andere Seite des Raums und damit der Standort der Treppe war durch Rauch und Flammen kaum noch auszumachen.
    Dann krachte es plötzlich ohrenbetäubend, und die Decke über ihnen gab nach.
    Declan war so geistesgegenwärtig, Desean in seine Zelle zurückzustoßen, als das Dach über ihnen einbrach.
    Danach war es, als hätte die Welt beschlossen, sich langsamer zu drehen, damit Declan auch ja jedes noch so kleine Detail mitbekam.
    Er hörte eine weitere Serie von krachenden Geräuschen, als das Holzdach über ihm vollends zerbarst. Er versuchte nach oben zu sehen. Die glühend heiße Luft ließ seine Lungen schrumpfen. Declan legte einen Arm über das Gesicht, um sich vor dem Funkenregen zu schützen, der dem herabstürzenden Dach vorausging. Er hörte, wie Desean irgendetwas schrie, konnte aber die Worte nicht verstehen, konnte ihn durch die Wand aus Rauch und Flammen nicht mal mehr sehen, obwohl er nur einen Schritt entfernt war. Das Feuer hatte die massiven Trägerbalken, die das oberste Stockwerk hielten, vollständig verzehrt, wie er sah. Die Träger hielten nicht mal mehr ihr eigenes Gewicht, geschweige denn den darüberliegenden Dachstuhl. Declan reckte

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