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Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 2 - Die Goetter von Amyrantha

Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 2 - Die Goetter von Amyrantha

Titel: Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 2 - Die Goetter von Amyrantha Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Fallon
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dafür tadeln, dass wir Eure Glaubwürdigkeit prüfen mussten.«
    Sie sah Brynden neugierig an. »Warum? Ihr habt doch wohl keine Angst, oder?«
    »Vor Euch?«, fragte Brynden. »Keineswegs. Aber Ihr habt behauptet, sowohl Kinta als auch Cayal zu kennen, was Euch zwangsläufig verdächtig machte. Auch wenn sich herausgestellt hat, dass nur ein unwahrscheinlicher Zufall dahintersteckte. Wir Unsterblichen haben Feinde, Mylady. Sogar sterbliche Feinde. Solange die Flut noch nicht vollends zurückgekehrt ist, kann man nicht vorsichtig genug sein.«
    »Ich kann mir nicht vorstellen, was Ihr von Sterblichen zu befürchten habt.«
    Der Abt antwortete für ihn. »Die Bruderschaft des Tarot zum Beispiel würde einiges dafür geben, den Aufenthaltsort eines jeden Unsterblichen auf Amyrantha zu erfahren.«
    Arkady war froh, dass sie verschleiert war und niemand ihren Gesichtsausdruck deuten konnte. Declan zufolge glaubten die Unsterblichen, dass die Bruderschaft beim letzten Weltenende zerschlagen und vernichtet worden sei. Woher wissen sie, dass die Bruderschaft überlebt hat? Oder war Brynden nur besonders argwöhnisch? Sie zwang sich zu einem Lachen. Ob sie auch argwöhnten, dass Arkady mit der Bruderschaft in Verbindung stand? Wenn der Unsterbliche das ahnte, saß sie angesichts ihrer Beziehung zu Cayal doppelt in der Patsche. »Wollt Ihr damit sagen, dass es wirklich eine Organisation gibt, die die Unsterblichen bekämpft? Gezeiten, der möchte ich beitreten, wo kann ich mich eintragen?«
    Brynden war nicht belustigt. »Die Bruderschaft hat sich der Vernichtung der Gezeitenfürsten verschrieben, Mylady.«
    »Und Ihr habt Euch bereit erklärt, einem zu helfen, sich umzubringen«, erinnerte sie ihn. »Ich würde sagen, damit habt Ihr Euch soeben um den Widerstand verdient gemacht, Lord Brynden, oder nicht?«
    Arkady erkannte, dass ihre schnippische Antwort genau das Gegenteil von dem bewirkte, was ihr vorgeschwebt hatte, als Brynden sie mit offenkundiger Verachtung ansah.
    »Ich habe keineswegs vor, Cayal zu helfen, sich umzubringen«, sagte er. »Was mich betrifft, kann der unsterbliche Prinz bis in alle Ewigkeit leiden, und ich werde jeden Augenblick seiner Qual genießen. Ich habe keine Veranlassung, ihn aus seinem Elend zu erlösen.«
    »Aber Ihr habt doch gesagt...«
    »Was ich sagen musste, um ihn eine Zeit lang loszuwerden. Zumindest lange genug, um mich für das Leid zu entschädigen, dass mir angetan wurde.«
    »Leid?«, fragte Arkady. »Meint Ihr die Affäre, die er mit Kinta hatte?«
    Er nickte. »Es wird die Zeit kommen, Mylady, sehr bald schon, wo meine Gemahlin wieder ihren Platz an meiner Seite einnimmt. Wir können die alten Wunden, die ihre Untreue gerissen hat, nicht heilen, solange der Mann, der sie verfuhrt hat, nicht bestraft ist.«
    »Bestraft? Gezeiten, Lord Brynden, Ihr habt das letzte Weltenende ausgelöst. Die ganze Welt wurde für Kintas Untreue bestraft, soweit ich weiß.«
    »Das letzte Weltenende hat Cayal kaum zur Kenntnis genommen«, sagte Brynden. »Dieses Mal jedoch, glaube ich, wird er meine Maßnahme zur Kenntnis nehmen.«
    Er strahlte eine unbeschreibliche Selbstgefälligkeit aus, die Arkady zutiefst beunruhigte. »Was habt Ihr mit ihm vor?«
    »Mit ihm habe ich gar nichts vor«, sagte Brynden. »Das wäre sinnlos, Mylady. Ich habe etwas mit Euch vor.«
    »Mit mir? Wieso denn mit mir?«, fragte sie schnell. Seine gleichgültige Ankündigung erschreckte sie zutiefst. »Es kümmert ihn doch überhaupt nicht, was Ihr mit mir macht!«
    Arkady hätte gar nicht sagen können, ob das der Wahrheit entsprach. Cayals sprunghafte Launen sorgten dafür, dass sie nicht mit Gewissheit beurteilen konnte, ob sie nun die größte Liebe seines unendlichen Lebens war oder bloß eine vorübergehende Leidenschaft, über die er eigentlich schon seit Monaten hinweg war, nachdem sie bei Maralyce' Mine so dramatisch getrennt worden waren.
    »Cayal hat durchaus eine Schwäche für Euch, Mylady. Das genügt mir.«
    »Seid Ihr wahnsinnig?«, fragte sie rundheraus, denn die Verzweiflung macht sie tollkühn. Sie schwankte ganz kurz, ob es wirklich eine so glänzende Idee war, einen Gezeitenfürsten zu beleidigen, insbesondere da sie mit Haut und Haaren seiner Gnade ausgeliefert war und er zudem auch noch vorhatte, sich durch sie an Cayal zu rächen. Sie kam zu dem Schluss, dass es keinen Unterschied mehr machte.
    Es schien, als hätte Brynden nicht das kleinste Restchen Barmherzigkeit in sich.
    »Während wir hier

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