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Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 2 - Die Goetter von Amyrantha

Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 2 - Die Goetter von Amyrantha

Titel: Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 2 - Die Goetter von Amyrantha Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Fallon
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stehen, befindet sich eine Karawane aus Elvere auf dem Weg hierher«, sagte der Gezeitenfürst und warf einen Blick durch das Tor auf das dunkle Pünktchen, das sich in der Ferne durch den Sand heranarbeitete. »In drei Tagen, wenn sie sich auf den Rückweg zur Küste macht, werdet Ihr sie begleiten. Sobald diese Karawane Elvere erreicht hat, werdet Ihr auf der monatlichen großen Auktion als Sklavin verkauft.«
    »Nein!«
    Brynden sprach weiter, als hätte Arkady nichts gesagt. »Wenn Cayal Euch retten will, kann er Euch zurückkaufen. Falls er sich entschließt, das nicht zu tun, habe ich trotzdem mein Wort gehalten. Ihr werdet am Leben sein, wie ich es Cayal versprochen habe, und Ihr werdet auch sicher vor den Feinden Eures Gemahls sein, worum Kinta mich gebeten hat. Man wird wohl kaum auf die Idee kommen, auf den Sklavenmärkten von Elvere nach einer glaebischen Fürstin zu suchen.«
    Sklaverei? Bei den Gezeiten! Das darf doch nicht wahr sein! »Aber ... aber ... Ihr habt Cayal Euer Wort gegeben ...«
    »Dass Ihr am Leben seid, wenn er zurückkehrt, Mylady. Ich habe ihm nicht versprochen, dass Ihr noch hier seid oder dass Ihr so behandelt werdet, wie Ihr es anscheinend seit Langem für selbstverständlich haltet. Obwohl«, fügte er hinzu und taxierte kalt ihren verschleierten Körper, »Ihr eine ansehnliche Frau seid. Wenn Ihr großes Glück habt, werdet Ihr als Konkubine verkauft und dürft Euch weiterhin an dem Luxus erfreuen, an den Ihr Euch offenbar so gewöhnt habt.«
    »Ihr habt mich doch noch nie unverschleiert gesehen«, hielt sie ihm entgegen. »Woher wollt Ihr wissen, wie ich aussehe?«
    »Cayal ist ein oberflächlicher, korrupter Charakter. Er hätte nicht das geringste Interesse an Euch, wenn Ihr nicht schön wärt«, sagte Brynden. »Ich hoffe um Euretwillen, dass sich sein Geschmack inzwischen nicht geändert hat. Ich vermute, Ihr würdet als Arbeitssklavin nicht lange durchhalten. Jedenfalls bleibt Euch nicht viel Zeit, mit Eurem Schicksal zu hadern, da die Karawane bald eintrifft.«
    Arkady starrte ihn an, wie er da in halsstarriger Selbstgerechtigkeit vor ihr stand, und wusste, dass sie nichts tun oder sagen konnte, was diesen herzlosen Unsterblichen umgestimmt hätte. Trotz seines ganzen edlen Gehabes mit dem Weg der Gezeiten wollte Brynden nichts als persönliche Rache, und Cayal hatte ihm die Möglichkeit dazu auf einem Silbertablett serviert, als er sie mit seiner Nachricht zu ihm schickte.
    Gezeiten, jemand soll mich kneifen und aus diesem Albtraum wecken.
    »Bruder Rath bringt Euch zu Eurer Kammer, wo Ihr Euch ausruhen und erholen könnt, bis Ihr uns verlasst«, fügte Brynden hinzu, als hätte er dem Hofmeister des Palastes aufgetragen, sie zur königlichen Gästesuite zu geleiten. »Ihr bekommt zu essen, und Ihr habt die Erlaubnis zu baden. Außerdem wird Euch frische Kleidung zur Verfügung gestellt. Es dauert ein oder zwei Tage, bis die Karawane nach Elvere zurückkehrt. Ihr könnt die Zeit nutzen, Mylady, um über Eure moralischen Verfehlungen nachzudenken.«
    »Meine moralischen Verfehlungen?« Du überheblicher kleiner Scheißkerl. Du weißt gar nichts von mir.
    Bryndens Augen bückten kalt und unnachgiebig. »Glaubt mir, Mylady. Es ist ganz undenkbar, dass Ihr mit dem unsterblichen Prinzen verbunden wärt, wenn Ihr nichts dazu getan hättet, ihn zu verlocken. Dass Ihr vermählt seid, schreckt Cayal nicht ab. Es stachelt ihn vielmehr an. Er schätzt es, wenn seine Frauen bereits etwas ... Erfahrung haben. Wenn ich bei dieser ganzen Geschichte über etwas erstaunt bin, dann nur darüber, dass es die Feinde Eures Gemahls sind, die Euch verfolgen, und nicht Euer Gemahl selbst.«
    Ohne Arkady Gelegenheit zu einer Antwort zu geben, machte er auf dem Absatz kehrt, begab sich zu dem gewölbten Portal des Eingangs zum Hauptsaal der Abtei und ließ sie im Innenhof allein mit Bruder Rath und Terailia zurück. Das Kamel kniete noch immer gleichmütig auf den sandigen Pflastersteinen und kaute auf seiner Führungsleine, als wäre nichts Besonderes los.
    Arkady wusste nicht, ob es an der Hitze lag oder an der Aussicht auf ihr düsteres Schicksal, aber sie fühlte sich einer Ohnmacht nahe.
    »Ihr habt gesagt, Cayal könnte mich zurückkaufen«, rief sie Brynden hinterher. »Heißt das, Ihr sagt ihm, wo man mich hingeschickt hat?«
    Brynden zögerte kurz und ging dann weiter, ohne sich noch einmal umzudrehen oder ein weiteres Wort zu sagen.
    Dies ist also Bryndens Rache.
    Sie würde in die

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