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Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 2 - Die Goetter von Amyrantha

Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 2 - Die Goetter von Amyrantha

Titel: Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 2 - Die Goetter von Amyrantha Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Fallon
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dabei sein, wenn seine Kinder geboren wurden.
    Warlock quälte sich mit den Absichten der Gezeitenfürsten herum, wann immer er gezwungen war, Zeit in ihrer Gesellschaft zu verbringen. In ihm gärten Befürchtungen, dass es zu lange dauern würde, ihre Pläne aufzudecken. Oder aber diese Pläne würden womöglich so kompliziert und verschlagen sein, dass Declan Hawkes Gründe fand, seine Heimkehr ins Verborgene Tal zu verschieben. Dieser Morgen war eine besonders harte Prüfung und eine vollständige Verschwendung seiner Zeit. Er erfuhr nichts Brauchbares. Er musste in den Gärten unterhalb des Palastes am Seeufer für Diala - oder besser Prinzessin Kylia, wie er sich in Erinnerung rief den Balljungen spielen, denn sie lieferte sich eine Partie Krocket mit Jaxyn und Königin Inala.
    Krocket war ein Spiel, bei dem die Spieler einen Holzball mit einem Schläger durch kleine Holzbögen schlagen mussten, die in einer genau festgelegten Reihenfolge in den Rasen gesteckt wurden. Der Spieler, der seinen Ball mit den wenigsten Schlägen durch den Parcours brachte, war der Gewinner. Man konnte allerdings Extrapunkte machen, indem man den Ball eines Konkurrenten aus dem Feld schlug. Das war Kylias bevorzugte Taktik, doch sie verfehlte sie oft, was bedeutete, dass der Ball weit aus dem Areal flog. Jedes Mal, wenn das passierte, lachte sie hocherfreut aufwandte sich an Warlock, zeigte in die Richtung des Balles und rief: »Hol, Cecil, hol!«
    Da man bei Crasii voraussetzte, dass sie es als Ehre und nicht als Erniedrigung ansahen, von einem Suzerain missbraucht zu werden, hatte Warlock keine Wahl. Er musste eifrig nach dem Ball sprinten und ihn freudig wedelnd vor ihren Füßen platzieren, nach Billigung hecheln und den Eindruck erwecken, dass er nach nichts mehr hungerte als einem Klaps oder einem freundlichen Wort von ihr.
    Tatsächlich hätte er ihr gern mit bloßen Zähnen die Kehle aufgerissen.
    Das würde sie natürlich nicht töten, aber er würde sich viel besser fühlen. Zumindest für die Spanne von dreißig Herzschlägen, die er nach dem Angriff auf ein Mitglied der königlichen Familie vor den Augen der Feliden der Leibgarde noch zu leben hätte, bevor sie ihn in Stücke rissen.
    Warlock konnte nicht mehr zählen, wie oft er schon »Hol« gemacht hatte, als Prinz Mathu erschien. Der junge Mann hatte trübe Augen und es mehr als nötig, sich zu rasieren. Er blinzelte in dem hellen Sommerlicht, das von den Tropfen eines kürzlich niedergegangenen Regens im Gras reflektiert wurde. Im selben Augenblick, als Kylia ihn erspähte, vertraute sie Warlock ihren Schläger an, rannte zu ihrem Gemahl und ließ den Crasii dort stehen, allein mit dem Holzhammer und seinen Fantasien, wie es wäre, damit einen Suzerainschädel zu zertrümmern.
    »Mathu! Du bist auf!« Sie stellte sich auf die Zehenspitzen, küsste seine Wange und strahlte ihn an. »Guten Morgen, mein Liebster.«
    »Höchste Zeit, würde ich sagen«, bemerkte Königin Inala mit einer missbilligend in Falten gelegten Stirn. Der König war vielleicht nicht über Mathus nächtliche Umzüge im Bilde, aber es schien, als sei die Königin nicht so unbeleckt.
    »Guten Morgen, Mutter«, antwortete Mathu über Kylias Kopf hinweg. Er küsste seine Frau auf den Mund und wandte sich dann Jaxyn zu. »Ich sehe, Ihr seid putzmunter in dieser Frühe, Lord Aranville, ich bin beeindruckt.«
    »Ich war nie einer von der Sorte, die lange liegen bleibt«, gab Jaxyn lachend zurück. »Das Leben ist zu kurz, um es schlafend zu verschwenden.«
    Das Leben ist zu kurz, wiederholte Warlock im Stillen und vertraute auf die menschliche Unfähigkeit, den Gesichtsausdruck von Crasii zu deuten, um seinen Hohn zu verbergen.
    Alles in allem war Jaxyn an die neuntausend Jahre alt. Ihm zuzuhören, wie er ungeniert die Sterblichen verspottete, ließ Warlock den Holzhammer fester greifen. Das Verlangen, etwas Unsterbliches damit zu schlagen, wurde fast unwiderstehlich.
    »Es ist eine Schande, dass mein Sohn Eure Begeisterung für das aufrechte Leben nicht zu teilen scheint, Lord Aranville«, bemerkte die Königin mit gerunzelter Stirn. »Bis wann warst du aus letzte Nacht, Mathu?«
    »Weiß nicht«, stellte der Prinz achselzuckend fest.
    »Oh, Mutter!«, rief Kylia mit einem Lachen. »Hackt nicht auf ihm herum. Mathu ist ein bisschen Spaß doch erlaubt, oder? Wenn er erst Vater ist, wird er die ganze Zeit sehr langweilig verantwortungsvoll sein müssen.«
    »Das ist ein vertretbarer Standpunkt, Euer

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