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Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 2 - Die Goetter von Amyrantha

Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 2 - Die Goetter von Amyrantha

Titel: Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 2 - Die Goetter von Amyrantha Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Fallon
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was sie und Declan miteinander verband, der eigentliche Grund dafür, warum sie trotz der gesellschaftlichen Kluft zwischen ihnen gute Freunde waren. Beide kannten den Schmerz unstillbarer Einsamkeit. Declan, weil er nie die Frau haben würde, die er liebte. Und Tiji, weil sie von einem anderen lebenden Mitglied ihrer Gattung noch nie auch nur gehört hatte. Obwohl sie wusste, dass sie von irgendjemandem abstammen musste, hatte Tiji keine Ahnung, ob es außer ihr auf Amyrantha noch andere überlebende Chamäliden gab.
    Soviel sie wusste, war sie die Letzte ihrer Art.
    Es war wohl Tijis Schicksal, zu leben und zu sterben, ohne den Trost eines Geliebten zu erfahren, der nur sie allein liebte ... genau wie bei ihrem Meister. Gezeiten, was für jämmerliche Gestalten wir doch sind, du und ich, Declan Hawkes.
    An der unnötigen Heftigkeit, mit der Declan seinen Rucksack packte, erkannte Tiji, dass das Thema für ihn beendet war. Also sah sie sich die Papiere genauer an, die er ihr gegeben hatte, und bemerkte mit Bestürzung, dass sie das Siegel des königlichen Sekretärs trugen.
    »Du hast mir Diplomatenpapiere besorgt?«
    »Wir haben keine Zeit zu verlieren«, sagte er, ohne aufzusehen. »Für diese Reise bist du ein Kurier des Königs von Glaeba mit der Befugnis, nötigenfalls auch ein Schiff zu requirieren.«
    » Wirklich?«
    Er warf ihr einen strengen Blick zu. »Ich will lieber nicht zu hören bekommen, dass du wirklich ein Schiff beschlagnahmt hast, Ringel, außer wenn fast die Welt untergeht, oder es wird einen Riesenärger geben.«
    Sie grinste ihn an, aber sie konnte ihre Aufregung kaum verbergen. Sie war noch nie als Diplomatin gereist. Das war sonst allein Menschen vorbehalten, Crasii-Sklaven kamen nie in den Genuss. Und diese Geleitbriefe bedeuteten mehr als nur die Möglichkeit, schnell zu reisen. Sie bedeuteten Respekt, die besten Schiffe, die behaglichsten Kabinen, richtige Bettwäsche, genießbares Essen ... »Als ob ich je meine Macht missbrauchen würde.«
    »Du hattest noch nie welche, Ringel.«
    Einen Augenblick lang dachte sie darüber nach. Dann kam ihr ein neuer Gedanke, und ihre Miene hellte sich auf. »Kann ich mich denn wichtig machen, wenn ich in Torlenien bin?«
    Er schüttelte den Kopf, aber ihre Begeisterung schien ihn zu belustigen. »Wenn du jemanden findest, der sich von dir etwas befehlen lässt, nur zu.«
    »Muss ich so ein lächerliches Schleierdings anziehen?«
    Die Frage gab ihm zu denken. »Weißt du, in so einem Schleier würde niemand überhaupt merken, dass du kein Mensch bist.«
    »Außer dass ich keine Wimpern habe«, erinnerte sie ihn. »Und dann ist da noch diese kleine Nebensächlichkeit, dass ich statt Haut silberne Schuppen habe ...«
    Einen Augenblick sah Declan sie nachdenklich an. »Werden denn verschleierte Frauen überhaupt so genau angesehen?« Dann schüttelte er den Kopf. »Riskieren wir es lieber nicht. Trag nur weiter deinen Kittel so wie hier, und tu nicht so, als wärst du etwas anderes, als du bist - eine Sklavin, die für den König von Glaeba unterwegs ist. Dann kommt wenigstens niemand auf die Idee, dass du wirklich wichtige Dinge dabeihaben könntest.«
    »Und wenn ich in Torlenien bin? Wie komme ich rein zur kaiserlichen Gemahlin, um zu sehen, ob sie wirklich Kinta ist?«
    »Sag Arkady, dass ich dich geschickt habe, sie wird es veranlassen. Und sobald wir es genau wissen, kann sie dir helfen, die Bruderschaft zu benachrichtigen.«
    Es überraschte Tiji, dass Declan Arkady von der Existenz der Bruderschaft erzählt hatte. Ihre Organisation zog Außenstehende normalerweise nicht so ohne Weiteres ins Vertrauen. Aber wenn man daran dachte, dass Declan Arkady schon kannte, seit sie kleine Kinder waren, zählte sie wohl nicht mehr als Außenstehende. »Soll ich ihr sonst noch was von dir ausrichten?«
    »Zum Beispiel?«
    Sie zuckte die Schultern. »Dass du ihr deine Liebe schickst?«
    Er stellte das fertig gepackte Bündel aufrecht hin und begann es zuzubinden, sein Gesichtsausdruck bemüht nichtssagend. »Du hältst dich für überaus witzig, was, Ringel?«
    »Weißt du, woran ich merke, dass du in sie verliebt bist?«, bohrte sie weiter und band ihren eigenen kostbaren Beutel mit den wichtigen Dokumenten zu. »Wenn es um die liebreizende Fürstin von Lebec geht, hast du plötzlich überhaupt keinen Sinn für Humor. Das verrät dich todsicher, Declan. Ich weiß nicht, warum du es noch weiter abstreitest.«
    »Ich streite es ab, Tiji, weil die Liebesaffäre

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