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Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 2 - Die Goetter von Amyrantha

Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 2 - Die Goetter von Amyrantha

Titel: Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 2 - Die Goetter von Amyrantha Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Fallon
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zwischen mir und Arkady Desean nur in deiner jämmerlichen Fantasie existiert.«
    »Und in deiner«, parierte sie grinsend.
    Declan seufzte, schulterte das Bündel und überprüfte, wie das Gewicht verteilt war. Er wippte kurz auf den Fußballen, um seine Stabilität zu prüfen, und setzte es dann mit etwas Mühe wieder ab. Wohin auch immer er sich damit aufmachen wollte, offenbar hatte Declan vor, länger fort zu sein. »Lass es einfach gut sein, Ringel. Dieser Witz hat allmählich einen Bart.«
    »Ich amüsiere mich köstlich.«
    »Freut mich für dich.«
    »Das sehe ich.« Sie lächelte über seine gequälte Miene. »Wohin gehst du?«
    »Geht dich nichts an.«
    »Dann ist es also wichtig?«
    »Wie kommst du darauf?«
    »Wenn es nicht wichtig wäre, würdest du mir vermutlich sagen, wohin du gehst. Oder du würdest nicht selbst hingehen, sondern mich schicken. Und dann würdest du das nächste Schiff nach Torlenien requirieren.«
    »Also schön, ja, es ist wichtig«, erwiderte er, stellte das Bündel auf dem Boden neben dem Tisch ab und lehnte es an das gedrechselte Tischbein. Er drehte sich zu ihr um, seine Miene wie immer unergründlich. »Es ist wichtig. Alles, was ich tue, ist wichtig. Ich bin ein sehr wichtiger Bursche.«
    Argwöhnisch verengte sie die Augen und sagte: »Muss schon extrem wichtig sein, wenn du jetzt irgendwo anders hingehst als nach Torlenien.«
    »Weißt du was, ich schreibe Arkady lieber einen Brief, und du lieferst ihn mit abgeschnittener Zunge ab«, schlug er vor.
    »Darf ich trotzdem ein Schiff beschlagnahmen?«, fragte sie mit einem hoffnungsvollen Grinsen.
    Declan schüttelte den Kopf, aber er entspannte sich nun doch etwas und gestattete sich ein kleines Lächeln. »Ich hätte dich bei diesem erbärmlichen Wanderzirkus verrotten lassen sollen, Ringel.«
    Tiji lächelte ihn an. »Ach, das sagst du nur so.«
    »Das ist mein voller Ernst.«
    »Dann hättest du niemanden mehr, den du rumkommandieren kannst.«
    »Ich bin der Erste Spion des Königs«, erinnerte er sie. »Ich habe jede Menge Leute, die ich rumkommandieren kann.«
    »Darum brichst du auch in unbekannte Gefilde auf und lässt mich den Job machen, der eigentlich deine Aufgabe wäre, nicht?«, fragte sie. »Weil niemand den fürchterlichen Declan Hawkes rumkommandiert?«
    Declan klopfte seine Taschen ab, als suchte er etwas. »Gezeiten! Wo hab ich nur mein Spezialmesser für Zungenamputationen gelassen?«
    Tiji grinste. »Du jagst mir keine Angst ein, Declan Hawkes.«
    Er funkelte sie an. »Ein Grund mehr, dich zum Schweigen zu bringen, bevor du deine dummen Gerüchte in die Welt setzen kannst, du jämmerlicher Molch, du.«
    Völlig unbeeindruckt von diesem ruppigen Umgangston ging Tiji durch den Raum zu ihm hinüber, stellte sich auf die Zehenspitzen und küsste ihn auf die Wange. »Deine Geheimnisse sind bei mir in besten Händen, Declan, das weißt du doch. Nimm dich einfach nur in Acht.«
    »Wovor?«
    »Vor wem auch immer, dem du gegenübertreten willst«, präzisierte sie.
    »Ich habe nie gesagt...«
    »Musst du gar nicht«, erwiderte sie, und ihr Lächeln schwand. »Wenn du mich losschickst, um Arkady zu warnen, weil du denkst, dass sie in Gefahr ist, kann es dafür nur einen Grund geben: Die Bruderschaft hat andere Pläne mit dir. Der Fünferrat der Weisen ist viel zu umsichtig, um Männer vom Kaliber eines Declan Hawkes für Banalitäten zu opfern, die auch geringere Sterbliche erledigen können. Was auch immer du also für die Bruderschaft tun sollst - sei vorsichtig, Declan. So viele Freunde habe ich nicht, dass ich mir leisten kann, einen zu verlieren.«
    Declan musterte sie einen Augenblick, dann schüttelte er den Kopf, eher irritiert als gerührt von ihrer Warnung. »Gezeiten, ich sollte dir wirklich die Zunge abschneiden, du rührseliges Reptil. Und jetzt raus mit dir. Und was ich vorhin sagte, ist mein voller Ernst - Schiffe werden nur im äußersten Notfall requiriert.«
    »Aye, aye, Sir!« Sie sprang in Habachtstellung und salutierte spöttisch. »Zu Befehl, Sir.«
    »Übertreib es nicht, Ringel.«
    Tiji lachte über seine gerunzelte Stirn, drückte den kostbaren Beutel mit den Diplomatenpapieren an die Brust und ging auf die Tür zu. Sie wusste, Declan hasste Abschiede, besonders wenn er jemanden auf eine gefährliche Mission ausschickte. Schon die Hand auf der Türklinke, hielt sie noch einmal inne und lächelte zu ihm zurück. »Möchtest du ein Andenken aus Torlenien?«
    »Lungere nur weiter hier herum, und

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