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Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 2 - Die Goetter von Amyrantha

Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 2 - Die Goetter von Amyrantha

Titel: Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 2 - Die Goetter von Amyrantha Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Fallon
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dich stellen, wenn sie nur angetrunken genug sind.
    Eine Rotte Heiliger Krieger - Gezeiten, man glaubt es kaum, aber das war der Name der Bewegung, die die Welt von der Plage der Unsterblichen befreien wollte - kam ins Dorf. Sie hatten Gerüchte über eine Unsterbliche gehört, die dort in den Bergen leben sollte, und wollten sie aufstöbern. Die Gezeiten waren am Verebben, und ich schätze, die Dorfleute hatten größere Angst vor den Heiligen Kriegern als vor mir. Sie lieferten mich an sie aus und hatten dabei nicht einmal ein schlechtes Gewissen.
    Und die Heiligen Krieger versuchten, mich auf dem Scheiterhaufen zu verbrennen.
    Bei lebendigem Leib zu verbrennen ist eine schreckliche Art zu sterben. Und noch viel weniger lustig, wenn kein Ende in Aussicht ist. Für einen Sterblichen ist das schwer zu verstehen, aber je schlimmer die Gefahr, der man uns aussetzt, desto schwerer ist es, uns zu verstümmeln. Wirf einen Unsterblichen in einen aktiven Vulkan oder tunk uns in ein Fass kochender Säure, und wir spazieren einfach wieder heraus. Extrem schlecht auf dich zu sprechen, aber völlig unversehrt. Anscheinend wissen unsere Körper, dass es in solchen Extremsituationen wichtig ist, schnell zu heilen. Es ist praktisch Spontanheilung. So als könnte die magische Kraft, die uns unsterblich gemacht hat, verstehen, was eine Gefahr für uns bedeutet. Unsere Körper reagieren auf die Unmittelbarkeit der Bedrohung. Aber versuch mal, einen Unsterblichen langsam zu töten. Nimm dir viel Zeit dabei. Du bringst uns zwar auch so nicht um, aber, Gezeiten noch mal, du bereitest uns Höllenqualen. Ich stand an den Pfahl gefesselt, schrie mir die Lunge aus dem Hals und wünschte mir, sie hätten mich vom Rand eines Vulkankraters gestoßen.
    Ich kann nicht einmal im Entferntesten beschreiben, wie es sich anfühlt, lebendig verbrannt zu werden. Gezeiten, das waren Höllenqualen, und dieser Gestank ... es spottet einfach jeder Beschreibung. Mir wird immer noch ganz elend, wenn ich nur daran denke. Ich wurde nicht einmal bewusstlos, und die Bastarde schürten das Feuer immer weiter, sie tranken und sangen und verfluchten mich, als hätte ich jedem Einzelnen von ihnen etwas Schlimmes angetan. Ich konnte die Macht der Gezeiten gerade noch benutzen, um das Feuer auszublasen, und tat es auch einige Male, aber wie schon gesagt waren die Gezeiten am Verebben, und man quälte mich tagelang. Ich war erschöpft, litt die schlimmsten Schmerzen, die man sich nur vorstellen kann, und verlor zusehends meine magischen Kräfte.
    Wenn du dich fragst, wie ich dieser Tortur entkommen konnte -mein Verdienst war es nicht. Etwas sehr Banales hat mich gerettet ... plötzlich standen nämlich Cayal und Lukys da.
    Diese beiden hatten das Weltgeschehen viel aufmerksamer verfolgt als ich. Und sie waren so klug gewesen, zu verbergen, was sie waren, sobald sie die Gefahr erkannten. Äußerst klug.
    Gezeiten, diese gerissenen Höllenhunde waren den Heiligen Kriegern einfach beigetreten.
    Lukys bekleidete den Rang eines Obersten, kannst du dir vorstellen, was für eine Frechheit dieser Mann besaß? Cayal, der damals in so ziemlich allem, was der ausheckte, Lukys' williger Komplize war, spielte seinen Handlanger oder irgend so etwas. Genau habe ich es nie herausgefunden.
    Wie auch immer ... die beiden amüsierten sich prächtig dabei, in diesen lächerlichen roten Umhängen herumzustolzieren und die anderen Unsterblichen zu jagen. Sie haben sogar höchstpersönlich ein paar aufgestöbert, die sie nicht mochten, und die Heiligen Krieger auf sie gehetzt. Ich weiß ziemlich genau, dass Tryan in der Nähe von Galgenhafen vom rasenden Pöbel von einer Klippe gestürzt wurde, weil Cayal der torlenischen Ordenszentrale der Heiligen Krieger einen Tipp gegeben hatte, wo er zu finden war.
    Jedenfalls, da war ich nun, qualmte und wurde langsam kross wie ein Braten, den man am Spieß vergessen hat, als dieser aufgeblasene Oberst der Heiligen Krieger und sein arroganter Handlanger auftauchten und dem Pöbel befahlen, das Feuer zu löschen, weil sie mich verhören wollten. Es hat ein Weilchen gedauert, bis ich erkannte, wer meine Retter waren ... wie du dir vorstellen kannst, war ich etwas abgelenkt. Sie zerrten mich vom Scheiterhaufen, banden mich auf den Sattel eines Packpferdes und schleppten mich davon, während ich an Armen und Beinen immer noch weitergarte.
    Sie brachten mich weit genug fort, dass ich in Ruhe heilen konnte, bevor sie mir sagten, was der Grund für diese

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