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Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 2 - Die Goetter von Amyrantha

Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 2 - Die Goetter von Amyrantha

Titel: Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 2 - Die Goetter von Amyrantha Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Fallon
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heroische Rettungstat war. Und mit Nächstenliebe hatte das wenig zu tun.
    Trotzdem habe ich seitdem immer eine Schwäche für diese beiden Tunichtgute gehabt, trotz allem, was sie angestellt haben. Wenn einen zwei Kerle vom Scheiterhaufen geholt haben, muss man sie wohl einfach irgendwie mögen.
    »Wir glauben zu wissen, wie wir dieser Verfolgung der Unsterblichen ein Ende machen können«, sagte Lukys zu mir, sobald ich mich etwas erholt hatte.
    Noch bis vor wenigen Tagen hätte ich vermutlich nur gesagt, dass mich das einen Scheißdreck kümmerte. Aber die kleine Grillparty, die mir meine sterblichen ehemaligen Freunde ausgerichtet hatten, änderte natürlich alles.
    »Und wie?«
    »Indem wir Kentravyon ausschalten«, sagte Cayal. Es war spät, und wir saßen um ein fröhlich flackerndes Lagerfeuer, für eine Weile vor der Verfolgung der Heiligen Krieger in Sicherheit.
    »Und warum glaubt ihr, dass das etwas bringt?«
    »Er hat all das losgetreten«, bemerkte Lukys. »Wenn wir ihn ausschalten, ist Gott tot, die Sterblichen beruhigen sich wieder und vergessen irgendwann, dass es außer ihm noch andere Unsterbliche gibt. Dann lassen sie uns wieder in Ruhe.« Er grinste mutwillig. »Cayal und ich bekleiden Positionen, die uns bei diesem Plan sehr gelegen kommen.«
    »Wie seid ihr beiden überhaupt Heilige Krieger geworden?« Wie absurd dieses Gespräch mit den beiden Taugenichtsen eigentlich war, die noch in den Uniformen unserer gefürchteten Feinde steckten, fiel mir erst viel später auf.
    »Sie stellen einem nicht viele Fragen, wenn man eintritt«, erklärte mir Cayal mit einem amüsierten Lächeln. »Und wir mussten nicht mal lügen, was, Lukys?«
    Lukys nickte. »Nicht ein einziges Mal hat uns jemand gefragt, ob wir unsterblich sind.«
    »Ihr seid unverbesserlich, ihr zwei«, sagte ich, und ihre Tollkühnheit brachte mich zum Schmunzeln. Cayal war damals noch nicht halb so sentimental wie heute, und Lukys konnte schon immer ein entwaffnender Charmeur sein, wenn er dazu in Stimmung war. Ich glaube, die Heiligen Krieger hatten nicht die Spur einer Chance, sobald die beiden beschlossen hatten, ihnen beizutreten. »Aber Kentravyon ausschalten? Ich hasse es, schlechte Nachrichten zu überbringen, Jungs, aber Kentravyon ist so unsterblich wie jeder von uns. Es ist schlichtweg nicht möglich, ihn auszuschalten.«
    »Ihn töten können wir nicht«, gab Cayal zu. »Aber wir glauben, dass wir ihn immerhin bewegungsunfähig machen können.«
    »Kann sein. Aber höchstens so lange, bis die Gezeiten wieder hoch stehen. Und dann habt ihr es nicht nur mit einem stinksauren irren Gezeitenfürsten zu tun, sondern dann wird er es euch um jeden Preis heimzahlen.«
    »Nicht, wenn wir ihn einfrieren.«
    Ich starrte Cayal an und versuchte gar nicht erst, meine Skepsis zu verbergen. »Ihn einfrieren? Wie denn das?«
    Es war Lukys, der mir antwortete. »Wir glauben, dass die Gezeiten gerade noch so viel Kraft haben, dass es reichen wird. Aber dazu sind mehrere von uns nötig. Kentravyon bezieht seine Macht aus derselben Quelle wie wir und kann leicht abwehren, was ein einzelner Gezeitenfürst auf ihn abfeuert.«
    »Und du meinst, wenn mehrere von uns sich zusammentun und die Gezeiten gemeinsam lenken, könnte es gelingen?«
    Lukys nickte, ohne zu lächeln. Ich glaube, da erst wurde mir klar, wie ernst es den beiden war.
    »Wie viele sind mehrere?« Kooperation zwischen uns ist selten. Selbst wenn ein dermaßen bizarrer Plan vielleicht funktionieren würde, konnte ich mir nicht vorstellen, wie sie genug von uns zusammenbekommen wollten, um ihn auszuführen.
    »Lukys denkt, wir müssen mindestens zu viert sein. Ich meine, sicherer wären wir mit fünf.«
    »Ich zähle hier nur drei.«
    »Brynden wird mitmachen«, sagte mir Lukys.
    »Das sind erst vier. Wen wollt ihr als Nummer fünf rekrutieren? Tryan oder Elyssa?«
    »Pellys«, erwiderte Cayal.
    Bei diesem Vorschlag lachte ich laut los.
    »Geht mir genauso«, meinte Lukys stirnrunzelnd. »Aber unser Jungchen hier war nicht mit meinem Vorschlag einverstanden, Elyssa zur Kooperation zu bewegen.«
    »Ich schlafe nicht mit ihr, Lukys«, fauchte Cayal. Man merkte den beiden deutlich an, dass sie diesen Punkt schon oft und ausgiebig diskutiert hatten.
    »Also, so sieht's aus, altes Mädchen«, sagte Lukys zu mir. »Unser Goldjunge hier ist zu zimperlich, um uns verlässlichere Hilfe zu besorgen, also müssen wir uns mit unserem Fürsten der geistigen Umnachtung begnügen.«
    Ich schüttelte

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