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Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 2 - Die Goetter von Amyrantha

Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 2 - Die Goetter von Amyrantha

Titel: Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 2 - Die Goetter von Amyrantha Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Fallon
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nicht auftauen, was?«
    »Hatte ich auch nicht vor«, versicherte Lukys ihm. »Auf den Ärger mit einem Amok laufenden Wahnsinnigen verzichte ich gern.«
    »Erinnerst du dich noch, wo wir ihn damals eingelagert haben?«
    »Warte mal, war das nicht in Jelidien?«
    Cayal lächelte dünn. »Ich meine, wo genau wir ihn gelassen haben.«
    Lukys zuckte die Achseln, sein Blick war auf den schimmernden Horizont in der Ferne gerichtet. »Eigentlich nicht.«
    Cayal konnte nicht sagen, ob er log oder nicht. »Hätten wir nicht den genauen Standort der Höhle markieren sollen oder so?«
    »Womit denn?«, fragte Lukys. »Mit einem fetten roten Kreuz?«
    Das brachte Cayal doch zum Lächeln. »Das war wohl etwas kontraproduktiv, wo wir ihn doch verstecken wollten.«
    »Du sagst es«, stimmte Lukys zu, wandte seinen Blick vom fernen Horizont und richtete ihn auf Cayal. »Hast du inzwischen mal über meinen Vorschlag nachgedacht?«
    »Über welchen?« Cayal schöpfte eine Handvoll brennend heißen Sand und ließ ihn durch die Finger rieseln. »Seit ich hier bin, hast du mir von Selbstmord bis zur Spaltung des interplanetaren Raumes, um dich zwischen den Welten bewegen zu können, so ziemlich alles vorgeschlagen, Lukys. Könntest du dich etwas genauer ausdrücken?«
    »Ich meinte, welchen unserer Genossen du für deine ehrenvolle Selbstvernichtungsmission um Hilfe zu bitten gedenkst.«
    Cayal ließ den Sand vollends durch seine Finger rinnen, bevor er antwortete. »Ich dachte, ich frage Maralyce, wie du mir geraten hast.«
    Einen Augenblick lang starrte Lukys ihn an, dann lächelte er wissend. »Du hast nicht die Absicht, unsere holde unsterbliche Jungfrau um Hilfestellung zu bitten? Ich dachte, du willst sterben?«
    »So sehr nun auch wieder nicht.« Cayal zog eine Grimasse.
    Seine Antwort amüsierte Lukys sichtlich. »Dann ist deine Todessehnsucht vielleicht gar nicht so groß, wie du immer denkst, Romeo.«
    Cayal schwieg und versuchte zu entscheiden, was schlimmer war — sich noch einmal mit Syrolee und ihrer elenden Sippschaft einzulassen, oder sich mit der Aussicht auf ewiges Leben abzufinden.
    Die Entscheidung fiel ihm überraschend schwer.
    »Nun?«, fragte Lukys nach einer Weile.
    Cayal schüttelte den Kopf. »Ich glaube, lieber lebe ich weiter, als das zu tun, was ich vermutlich auf mich nehmen müsste, um Elyssas Mitarbeit zu gewährleisten.«
    »Tja ... Maralyce ist sicher einen Versuch wert, aber sie wird wahrscheinlich Nein sagen.«
    »Warum? Sie mag mich.«
    »Nein«, berichtigte Lukys. »Maralyce mag dich nicht, Cayal, sie verabscheut dich nur geringfügig weniger als den Rest von uns. Das heißt noch lange nicht, dass sie bereit ist, dir beim Sterben zu helfen.«
    »Du meinst also, ich brauche es erst gar nicht zu versuchen?«
    »Sagen wir mal, ich schätze deine Chancen nicht sonderlich hoch ein.«
    »Wen soll ich denn sonst fragen? Brynden?« Cayal lächelte säuerlich. »Wenn ich Brynden sage, dass ich seine Hilfe brauche, um mich umzubringen, macht er wahrscheinlich sogar mit. Gezeiten, es ist ja nicht so, als hätte er das nicht schon früher versucht.«
    Lukys schüttelte den Kopf. »Meiner Meinung nach vergeudest du nur deine Zeit, Cayal, aber tu ruhig, was du tun musst.«
    Cayal dachte noch einen Augenblick darüber nach, dann nickte er. Er fand, dass es allmählich an der Zeit war, den alten Streit zwischen ihm und dem Fürsten der Vergeltung beizulegen.
    »Ja«, sagte er. »Ich glaube, das muss ich.«
    Lukys lächelte. »Nun, ich schätze, die Idee hat auch etwas für sich. Und ich kann mir niemanden vorstellen, der dich mit größerem Vergnügen beseitigen würde. Wenn du ihn nett bittest, macht er vielleicht mit. Und wie du richtig sagst, hat er schließlich schon früher versucht, dich um die Ecke zu bringen.«
    »Und immer wird mir das angelastet«, beschwerte sich Cayal. »Das letzte Weltenende war nicht meine Schuld, weißt du.«
    »Brynden hat einen Meteoriten nach dir geworfen, Gezeiten noch mal«, sagte Lukys. »Weil du ihm die Frau ausgespannt hast, war es nicht so?«
    »Genau! Es war Brynden, der diesen verdammten Felsball ins Meer geschleudert hat, nicht ich.«
    »Ich denke, dass du ihm die Frau ausgespannt hast, könnte der Grund sein, dass man diese Katastrophe traditionell dir in die Schuhe schiebt.«
    »Ich habe sie ihm nicht ausgespannt... Gezeiten, das Ganze war ja nicht mal meine Idee. Kinta war es, die unbedingt seine Aufmerksamkeit erregen wollte.«
    »Ach ja«, meinte Lukys mitfühlend.

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