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Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 3 - Der Palast der verlorenen Traeume

Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 3 - Der Palast der verlorenen Traeume

Titel: Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 3 - Der Palast der verlorenen Traeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Fallon
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du hier in Herino lebst.«
    »Du kannst dir nicht vorstellen, wie überrascht ich bin, dich jetzt vor mir zu sehen.«
    »Dann freue ich mich, dass wir Gelegenheit haben, uns wieder miteinander vertraut zu machen«, sagte sie.
    Jaxyn sah sich kurz um und vergewisserte sich, dass sie allein waren. Der Regen prasselte laut genug auf das hohe Dach, um ein wenig Diskretion zu gewährleisten. Er senkte die Stimme. »Was machst du hier, Lyna?«
    »Wie ich sehe, kommst du gleich zur Sache«, sagte sie. »Willst du mir nicht einen Sitzplatz und eine kleine Erfrischung anbieten? Oder hast du vor, mich in den See werfen zu lassen?«
    »Also, wenn ich wüsste, dass du ertrinkst …«, sagte er leicht gereizt und bedeutete ihr, auf einem der Diwane im nächstgelegenen Alkoven Platz zu nehmen. »Was willst du hier?«
    »Ich suche ein Zuhause, Jaxyn.« Sie raffte ihr Gewand und setzte sich.
    Er sah sie scharf an und überlegte, ob sie log. Zu schade, dass seine magischen Kräfte ihn zwar befähigten, Berge zu versetzen, aber überhaupt keine Hilfe waren, wenn es herauszufinden galt, ob jemand die Wahrheit sagte.
    »Warum hier?«, fragte er und ließ sich auf dem Diwan gegenüber nieder. »Syrolee wohnt doch sozusagen gleich nebenan.«
    »Ich habe genug von Syrolee«, sagte Lyna. »Sie hat nur ihre Familie im Sinn. Abgesehen davon ist die Art, wie sie sie Dinge angeht, langweilig. Du hingegen … du hast dir hier in Glaeba offenbar eine kuschelige kleine Nische eingerichtet.«
    »Nicht so kuschelig, wie es sein könnte.«
    Sie sah ihn verständnislos an.
    »Diala ist auch hier«, erklärte er. »Und lästigerweise ist sie mit dem neuen König vermählt.«
    Mit einem enttäuschten Seufzer stand Lyna auf. »Dann ist für mich hier kein Platz«, sagte sie. »Vielleicht statte ich ja doch Syrolee in Caelum einen Besuch ab.«
    »Du könntest mich heiraten«, sagte er aus einer plötzlichen Eingebung heraus.
    Sie starrte ihn an und schüttelte den Kopf. »Das kann doch nicht dein Ernst sein.«
    Er nickte langsam und lächelte verschlagen, als seine Idee Gestalt annahm. Die Teile fügten sich zusammen, während er sprach: »Ich habe mir hier in der Gegend einen etwas ungünstigen Ruf erworben. Früher oder später könnten gewisse Gerüchte mich vor Probleme stellen, wenn ich sie nicht im Keim ersticke. Eine Vermählung wäre da genau das Richtige.«
    »Was für Gerüchte?«
    »Der Thronerbe, mit dem ich eng … befreundet war, wurde enterbt und wegen Hochverrats vor Gericht gestellt, allerdings nur um die Tatsache zu verschleiern, dass er ein Sodomit ist. Glaebaner sind in Bezug auf gleichgeschlechtliche Unzucht ziemlich intolerant.«
    Lyna schien nicht die Spur überrascht. Warum sollte sie auch? Sie war lange Zeit Kentravyons Gefährtin gewesen. Selbst Jaxyn mit seinem Mangel an Skrupeln müsste sich ziemlich ins Zeug legen, um das zu übertrumpfen, was ihr einstiger Liebhaber sich so geleistet hatte.
    »Ich nehme an, du hast dieses hässliche kleine Geheimnis deines Sodomiten an die Öffentlichkeit gebracht?«
    Jaxyn nickte. Manchmal war es wirklich eine Erleichterung, mit jemandem zu reden, der gar nicht erst vorgab, sonderlich edel oder ehrbar zu sein. »Es besteht ein gewisses Risiko, dass man mich mit ihm in einen Topf wirft. Es sei denn, ich kann alle, die ein begründetes Interesse daran haben, mich aus Glaeba hinauszuwerfen, überzeugen, dass ich bei den Spielchen meines ehemaligen Gönners nur das Opfer war und kein williger Mitwirkender.«
    »Du meinst, du befürchtest, Diala könnte sich gegen dich stellen«, schlussfolgerte Lyna, ohne auch nur einen Atemzug lang darüber nachdenken zu müssen. »Das ist typisch. Wobei ich nicht verstehe, wie du überhaupt auf die Idee gekommen bist, du könntest ihr vertrauen.«
    »Zufällige Umstände brachten uns zusammen. Es war nicht mein Plan, mich mit ihr zu verbünden.«
    Lyna sah ihn nachdenklich an. »Und was bekomme ich als Gegenleistung, wenn ich dein ›kleines Frauchen‹ werde und alle Zweifel an deinen sexuellen Vorlieben zerstreue?«
    »Ich mache dich eines Tages zur Königin von Glaeba.«
    »Ist diese Stelle nicht schon an Diala vergeben?«
    »Solange Mathu lebt, ja. Aber mein alter Freund, der Sodomit, der zufällig auch Anspruch auf die Thronfolge hat, ist in Caelum und hat sich mit Syrolee und Tryan zusammengetan. Es ist nur noch eine Frage von wenigen Wochen, dann haben wir Krieg.« Er lächelte böse. »Im Krieg passieren immer allerlei furchtbare Unfälle.«
    Lyna

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