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Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 3 - Der Palast der verlorenen Traeume

Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 3 - Der Palast der verlorenen Traeume

Titel: Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 3 - Der Palast der verlorenen Traeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Fallon
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kannst mich gar nicht am Einschlafen hindern, selbst wenn du dir Mühe gibst.«
    Ohne seine Antwort abzuwarten, legte sie sich auf die Pritsche“ drehte sich auf die Seite und schloss die Augen. Dann blinzelte sie noch einmal und fügte hinzu: »Vergiss bloß nicht, die Lampe zu löschen. Ich bin ziemlich sicher, dass alle meine Vorfahren sterblich waren. Ich würde ungern deine Theorie auf die Probe stellen, dass unsterbliche Ahnen die Wahrscheinlichkeit erhöhen, eine Feuersbrunst zu überleben.«
    Er lächelte. »Ich bezweifle auch, dass die guten Frauen der Trinität es sonderlich witzig fänden, wenn wir ihren Außenposten niederbrennen.« Er hob das Glas der Lampe an und blies das Licht aus.
    Als sie nicht antwortete, stellte er die Lampe weg, tastete sich durch die Dunkelheit zur Pritsche und legte sich neben sie. Wortlos kuschelte sie sich dichter an ihn, bis ihr Kopf an seiner Schulter lag und ihr warmer Atem auf seinem Brustkorb kitzelte.
    »Gezeiten, das haben wir nicht mehr gemacht, seit wir Kinder waren«, sagte er leise, aber Arkady antwortete nicht. Jetzt spürte er, wie völlig entspannt und schwer sie dalag. Ihr tiefer, gleichmäßiger Atem zeigte an, dass sie bereits eingeschlafen war.

35
     
    Jaxyn Aranville durchmaß mit großen ungeduldigen Schritten die prachtvollen Säle des Palastes von Herino. Bedienstete hasteten ihm aus dem Weg, Crasii zitterten und verbeugten sich, wo er vorbeikam, da sie seine Stimmung spürten und verständlicherweise fürchteten.
    Das sollten sie besser auch. Jaxyn hatte für heute Morgen die Nase voll von Ärgernissen. Anscheinend langte es noch nicht, dass Stellan Desean säbelrasselnd am anderen Ufer des Sees hockte, mit Krieg drohte und offenbar Syrolee und ihre erbärmliche Sippschaft auf seine Seite gebracht hatte. Es langte auch noch nicht, dass Diala bei jeder sich bietenden Gelegenheit seine Pläne störte, indem sie Mathu einredete, um ein richtig guter König zu sein (was immer das sein sollte), müsse er darauf beharren, jede Anordnung Jaxyns vorgelegt zu bekommen. Es war auch noch nicht genug, dass Arkady aus Ramahn verschwunden war – und zwar mit Unterstützung ausgerechnet der kaiserlichen Gemahlin, wie ihm seine Spione berichteten – und damit unverfroren die Autorität des Königs von Glaeba blamierte, die Jaxyn in Mathus Namen verkörperte.
    Nein, um dem Ganzen die Krone aufzusetzen, war jetzt auch noch ein Cousin von Aranville aufgetaucht. Einer, der behauptete, mit dem echten – und schon lange toten – Jaxyn Aranville eng befreundet zu sein. Dieser Cousin konnte ihn bloßstellen. Er hatte keine Zeit für solche Spielchen, und auch wenn jeder Crasii im Palast ihm bedingungslos gehorchen musste, hätte selbst er Mühe damit, einen Mord zu vertuschen, der im großen Empfangssaal des Palastes von Herino stattfand.
    In der Ferne war Donnergrollen zu hören, und der graue Tag wurde für die Länge eines Augenaufschlags gleißend hell, als ein Blitz auf die Inselstadt niederfuhr. Obwohl er für das Unwetter nicht verantwortlich war, verschaffte es Jaxyn Befriedigung. Es passte perfekt zu seiner Stimmung an diesem Morgen.
    Die Crasii zogen sich aus dem Atrium zurück, als er erschien. Der fragliche Cousin erwies sich als Cousine in einem langen lavendelfarbenen Gewand mit Puffärmeln. Diese Mode hatte Diala eigentlich als Witz eingeführt, weil sie sicher war, als Königin könne sie alles tragen, egal, wie lächerlich oder unvorteilhaft es aussah, und jede Frau in Herino würde binnen Kurzem ebenso herumlaufen.
    Die Cousine hatte dunkles Haar und einen Körper, den selbst Jaxyn bemerkenswert fand. Als sie sich ihm zuwandte, erhellte ein Strahlen ihr Gesicht. »Cousin Jaxyn! Was für eine Freude, dich wiederzusehen!«
    Bei ihrem Anblick wich seine Anspannung einer gewissen Erleichterung, wenn auch gemischt mit einer Ahnung von drohender Gefahr. Er setzte sein überschwänglichstes Lächeln auf. »Cousine! Was für eine wundervolle Überraschung!«
    Sie umarmten sich kurz und küssten die Luft neben ihren Wangen.
    »Es ist so schön, dich wiederzusehen, Cousin«, sagte die Frau, die sich Aleena Aranville nannte, und taxierte ihn mit der ganzen berechnenden Urteilskraft, die sie sich als Hure erworben hatte. Niemand konnte den Charakter eines Mannes mit nur einem Blick so treffend erfassen wie Lyna, allenfalls noch Syrolee, die vor langer Zeit ebenfalls eine Hure gewesen war. »Du kannst dir nicht vorstellen, wie überrascht ich war zu erfahren, dass

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