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Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 3 - Der Palast der verlorenen Traeume

Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 3 - Der Palast der verlorenen Traeume

Titel: Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 3 - Der Palast der verlorenen Traeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Fallon
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muss. Woraufhin ihr selbstverständlich alle einfach gewusst habt, dass nur das Feuer für euer unglaubliches Überleben verantwortlich sein konnte, und nicht, irgendein anderer von tausend weiteren Faktoren.«
    »Was willst du damit sagen? Dass wir unsere eigene Geschichte nicht durchschauen?«, fragte Arryl.
    »Ich sage nur, Mylady, dass Unsterbliche ebenso wie wir Sterblichen anfällig dafür sind, Fakten zu Mythen zu verklären und dabei zu übersehen, was sich unmittelbar vor ihrer Nase befindet. Wenn Declan unsterblich wurde, indem er sich von einem gewöhnlichen Feuer bei lebendigem Leib rösten ließ und es überlebte, folgt daraus noch nicht zwangsläufig, dass jedes Feuer Sterbliche unsterblich machen kann. Vielleicht war Declan tatsächlich von vornherein mehr als zur Hälfte unsterblich, und man braucht einfach die richtige Zusammenstellung von Vorfahren, damit das Feuer wirksam wird. Nebenbei bemerkt, seid Ihr eigentlich sicher, dass Ihr überhaupt Feuer braucht? ’Wenn man die richtige Blutlinie hat, wäre womöglich Ertränken genauso wirksam und könnte folgerichtig auch eingesetzt werden, um Unsterblichkeit zu erzielen.«
    Arryl starrte Arkady eine Weile an, nippte gelassen an ihrem Tee und wandte sich dann an Declan. »Wer ist diese Frau?«
    Declan warf einen Blick auf Arkady und schmunzelte. Selbst wenn er tatsächlich für immer leben sollte – die Erinnerung daran, wie Arkady einer Unsterblichen einen Vortrag über die Trugschlüsse ihres Glaubens an die eigene Herkunft hielt, würde er bis in alle Ewigkeit genießen. »Ihr müsst es meiner Freundin nachsehen, sie liebt logische Schlussfolgerungen über alles.«
    »Das tue ich normalerweise auch«, sagte Arryl. Sie seufzte und schüttelte den Kopf. »Dein Auftauchen in unseren Reihen sorgt für einige Unruhe, Declan, denn deine Freundin hat recht. Deine bloße Existenz zieht alles in Zweifel, was wir über uns selbst zu wissen glaubten – und darüber, wie wir entstanden sind.«
    Arkady trank ihren Tee aus, unterdrückte ein Gähnen und zuckte entschuldigend die Achseln. »Ich hatte nicht vor, mich zu streiten, Mylady. Es ist nur … seit Cayal mir erzählt hat, wie er entstanden ist, und auch, was Lukys ihm über die Ewige Flamme erzählt hat … seitdem versuche ich Fehler in seiner Geschichte aufzuspüren. Übrigens auf deine Anweisung hin, falls du dich erinnerst«, fügte sie an Declan gerichtet hinzu. »Ich habe mir ziemlich gründlich Gedanken darüber gemacht.«
    »Das würde ich jetzt auch gern tun«, sagte Arryl. »Warum legt ihr zwei euch nicht hin und schlaft etwas? Du wirst zwar jetzt nicht mehr viel Schlaf benötigen, Declan, aber Arkady braucht bestimmt ein wenig Ruhe. Wir können uns morgen früh weiter unterhalten. Hinten gibt es einen Raum, den ihr benutzen könnt«, fügte sie hinzu und erhob sich.
    Es war offensichtlich, dass Arryl für diesen Abend genug von ihnen hatte. Da auch Arkady keine Einwände erhob, nickte Declan zustimmend, und sie standen auf. Arryl nahm eine der Lampen vom Tisch und führte sie durch den Flur zu einem Lagerraum, in dem Säcke mit Muschelschalen gestapelt waren. Hinten in einer Ecke stand eine schmale Pritsche zum Schlafen. Auch wenn es nicht gerade eine Herberge war, war man es hier offenbar gewohnt, über Nacht Gäste zu haben.
    Sie überließ ihnen die Lampe, wünschte ihnen hörbar unaufrichtig eine gute Nacht und ging zurück in die Küche. Declan sah, wie Arkady erneut gähnte, und zeigte auf die Pritsche. »Du nimmst das Bett, ich schlafe auf dem Boden.«
    »Sei nicht albern«, sagte sie. »Wir sind zusammen aufgewachsen.«
    Und genau deswegen sollten wir nicht das Bett teilen, hätte Declan fast gesagt. Arkady war wohl schon so lange als Sklavin gekleidet, sie nahm offenbar gar nicht mehr wahr, dass sie so gut wie nichts anhatte. Selbst nach dem Schock und der Anstrengung der Begegnung mit Tiji und Arryl war es schon aufreizend genug gewesen, die letzten paar Stunden dicht neben ihr zu sitzen. Er war sich nicht sicher, ob er die Kraft besaß, die Nacht an ihrer Seite zu verbringen.
    »Aber du bist erschöpft …«
    »Machst du Witze, Declan? Ich wurde heute zum Tode verurteilt, zum Trocknen aufgehängt, bei lebendigem Leib von fleischfressenden Insekten nahezu verspeist und dann magisch geheilt, ich habe herausgefunden, dass mein bester Freund jetzt ein Unsterblicher ist, und hatte ein Streitgespräch mit der Zauberin der Chamäleon-Crasii über den Ursprung ihrer Unsterblichkeit. Du

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