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Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 3 - Der Palast der verlorenen Traeume

Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 3 - Der Palast der verlorenen Traeume

Titel: Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 3 - Der Palast der verlorenen Traeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Fallon
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Großvater war Maralyce’ Sohn.«
    Arkady starrte ihn überrascht an, sagte aber nichts mehr. Die Eröffnung über Shalimar schien sie sprachlos zu machen.
    »Und deine Eltern?«, fragte Arryl.
    Arkady saß neben ihm, ihre Hand in seiner, nippte an ihrem Tee und sagte nichts, aber er spürte, wie sie ihn ansah, forschend und neugierig. Feindseligkeit spürte er jedoch nicht. In jedem Fall hatte sie die Tatsache, dass er jetzt unsterblich war, um einiges besser aufgenommen als Tiji.
    Hat Cayal wirklich einen Weg zu sterben gefunden?
    »Meine Mutter war eine Hure«, sagte er und zwang sich zur Konzentration auf die anliegenden Fragen. »Jeder von über tausend Freiern könnte mich gezeugt haben.«
    Arryl kam schnell zur selben Schlussfolgerung wie Maralyce. »Du aber nimmst an, es war ein Unsterblicher?«
    »Das kommt einer plausiblen Erklärung wohl am nächsten.«
    »Aber das ergibt doch keinen Sinn«, sagte Arkady, die ihre Stimme wiedergefunden hatte. »Ich dachte, man kann Unsterbliche nur erschaffen, indem man sie in der Ewigen Flamme verbrennt?«
    »Das dachte ich auch«, sagte Arryl. »Zumindest wurden wir anderen so geschaffen. Aber soweit ich weiß, waren wir alle ganz gewöhnliche Menschen, ehe wir verwandelt wurden. Wenn er richtigliegt, was seinen Vater angeht, und wenn er dazu der Enkel von Maralyce ist, dann war er von vornherein mehr als zur Hälfte unsterblich.«
    »Oder aber Eure kostbare Ewige Flamme war gar nichts Besonderes«, warf Declan ein. »Das hat zumindest Maralyce angedeutet, als ich sie danach fragte.«
    Arryl wirkte erschüttert. »Das hat sie gesagt?«
    »Sie sagte, sie hätten es vorgezogen, alle glauben zu lassen, es gäbe nur einen Weg zur Unsterblichkeit. Sie war nicht annähernd so überrascht wie Ihr, dass ein gewöhnliches Feuer das bei mir bewirkt hat.«
    »Wen genau meinte sie mit sie?«, fragte Arkady.
    Auf diese Frage herrschte eine Zeitlang Schweigen. Schließlich zuckte Arryl die Achseln. »Ich bin mir da nicht ganz sicher. Die Frage, wie Maralyce eigentlich unsterblich wurde, ist seit jeher ungeklärt. Das gilt auch für einige von den anderen wie Pellys und Kentravyon …«
    »Cayal hat mir erzählt, Pellys wurde unsterblich, als das Bordell in der Tintenfischbucht niederbrannte, weil das Feuer von der Ewigen Flamme verursacht wurde.«
    »Ich habe auch immer geglaubt, dass das stimmt«, sagte Arryl beipflichtend. »Andererseits sind wir immer so selbstverständlich davon ausgegangen, dass Pellys vorher sterblich war …« Sie zögerte, ihre Miene wurde grimmig. »Gezeiten, wenn das wahr wäre, wenn die Ewige Flamme in Wahrheit nie etwas Außergewöhnliches war – man stelle sich nur den Spaß vor, den Diala hätte, wenn sie beliebig alles ins Feuer schicken kann, wie es ihr gerade passt.«
    »Vielleicht wollten sie ja genau deshalb, dass ihr glaubt, die Ewige Flamme hätte Zauberkräfte«, sagte Arkady. »Um zu verhindern, dass Unsterbliche wie Eure Schwester zu viele von euch erschaffen. Ich finde, Ihr setzt einfach zu viel voraus. Ihr nehmt so viel für gegeben. Dabei gibt es gar keine Beweise dafür, dass …«
    »Arkady …«, mahnte Declan. Er kannte die Zeichen, die anzeigten, dass sie im Begriff war, sich auf ihr hohes akademisches Ross zu setzen.
    »Lass sie sprechen«, sagte Arryl scharf. Ihre Miene war alles andere als zuvorkommend, und Declan wand sich innerlich bei der Vorstellung, was passieren mochte, wenn Arkady diese Frau ernstlich erzürnte. »Die Erkenntnisse dieser todesverachtenden glaebischen Sklavin, die ja schon einen ganzen Wimpernschlag lang auf der Welt ist, interessieren mich sehr. Sicher hat sie alle Rätsel über uns Unsterbliche entschlüsselt, weil wir ganz anders als sie – in den letzten tausend Jahren natürlich keinen Gedanken an solche Fragen verschwendet haben.«
    Etwas bänglich sah Declan Arkady an. Aber er hätte sich denken können, dass er sich ihretwegen keine Sorgen machen musste. Arkady ließ sich von Arryl nicht ins Bockshorn jagen. »Was ich eigentlich sagen wollte, Mylady, ist Folgendes. Ihr nehmt an, dass die Ewige Flamme nach Amyrantha gelangt ist, als dieser Meteor in Jelidien in Engarhods Schiff einschlug. Aber durchdenkt es einmal … wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass dieser besondere Meteorit ein einzelnes Schiff mitten im Ozean trifft? Und dann waren es Lukys und Engarhod – und sie hatten noch eine Ratte bei sich, richtig? –, die irgendwie herausfanden, dass das Feuer dafür verantwortlich gewesen sein

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