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Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 3 - Der Palast der verlorenen Traeume

Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 3 - Der Palast der verlorenen Traeume

Titel: Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 3 - Der Palast der verlorenen Traeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Fallon
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weiß nicht, ob sie wirklich daran glauben, dass die Gezeitenfürsten je existiert haben, aber sie benutzen jedenfalls den verbreiteten Glauben an die Unsterblichen als Vorwand für ihre elitäre Kultpflege. Und es gibt ein paar mächtig einflussreiche Leute darunter.«
    »Weißt du das mit Bestimmtheit?«, fragte Cayal.
    »Ich schon«, verkündete Declan unvermittelt. Mit seiner Unterstützung hatte Arkady gar nicht gerechnet.
    Es schien, dass er ihren Rat befolgte und nicht länger versuchte, sich von den Unsterblichen abzusondern. Sie wusste nicht, ob er sich zur Zusammenarbeit mit ihnen entschlossen hatte, um der Bruderschaft zu helfen oder nur sich selbst, doch im Grunde spielte das wohl keine große Rolle. Die Unsterblichkeit war sein Problem, nicht ihres. Arkady wollte diese Angelegenheit nur durchziehen und hinter sich bringen, um hier endlich wegzukommen.
    Allerdings war es für ihr Seelenheil auch kein wirklich beruhigender Anblick, dass Declan Hawkes und der unsterbliche Prinz jetzt gemeinsame Sache machten.
    »Genau aus diesem Grund haben wir die Sekten immer im Auge behalten«, erklärte Declan. »Der senestrische Gesandte in Glaeba war Mitglied in einem dieser Kulte, wenn ich mich recht entsinne.«
    »Ebenso wie die Gemahlin des senestrischen Gesandten in Torlenien«, ergänzte Arkady. »Kinta hat sie mal in den Kerker werfen lassen, weil sie sie Hure genannt hat.«
    Das brachte Cayal zum Schmunzeln. »Nicht einmal ich hätte den Mut dazu.«
    »Ich kann dir da nicht so recht folgen, Arkady«, sagte Arryl. »Senestrische Gesandte, die irgendwo ihrem Amt nachgehen, nützen uns hier und jetzt ausgesprochen wenig.«
    »Der entscheidende Punkt ist, dass sie glauben, Mylady. Die meisten Senestrer glauben an Gezeitenfürsten. In Glaeba hat niemand Cayal ernst genommen, als er uns erzählte, er sei ein Unsterblicher, weil wir die Gezeitenfürsten für nichts als einen Mythos aus der Kindheit halten. Hier in Senestra habt ihr Leute – einflussreiche Leute mit der Macht, einen Angriff abzublasen –, die sicher sind, dass es euch gibt. Cydnes Gemahlin ist Mitglied einer solchen Sekte und damit wahrscheinlich auch ihre Brüder. Angesichts des Umstands, dass die Gezeiten steigen und ihr Eure Behauptung tatsächlich beweisen könnt, warum nicht einfach hingehen und sich zu erkennen geben? Nach allem, was ihr wisst, haben Ambria und Medwen das vielleicht schon getan, weil sie gar keine andere Wahl hatten.«
    Im Raum wurde es ganz still, als die Unsterblichen ihren Vorschlag verarbeiteten. Schließlich brach Arryl die unbehagliche Stille. »Man gewöhnt sich so sehr daran, sich zu verstecken, wenn kosmische Ebbe herrscht, da fällt es manchmal schwer, sich zu erinnern, wie es war, ohne Sorge offen zu sich zu stehen.«
    Cayal starrte sie nachdenklich an. »Du meinst also, wir sollen einfach den Kapitän des Medura-Flaggschiffs um ein Treffen bitten und ihn freundlich ersuchen, wieder nach Haus zu fahren, weil wir Gezeitenfürsten sind und nicht wollen, dass sie unseren Crasii dumm kommen?«
    »Die Sekte, von der Arkady spricht, verehrt Jaxyn, den Fürst der Askese«, bemerkte Declan.
    Cayal sah den ehemaligen Ersten Spion an und verdrehte die Augen. »Gezeiten, auch das noch!«
    »Du könntest dich als Jaxyn ausgeben«, sagte Arkady.
    »Nein, danke. Nichts für ungut, aber ich habe auch Prinzipien, wenn du verstehst, was ich meine.«
    »Aber du musst dich zumindest auf Jaxyn berufen, wenn du willst, dass seine Gläubigen dich ernst nehmen«, wandte Arryl ein.
    »Du wirst mehr tun müssen als das«, sagte Arkady. »Ich denke, du musst ihnen schon etwas bieten und ein ordentliches Spektakel abziehen. Du musst deinen Standpunkt mit Nachdruck vertreten, und zwar so energisch, dass sie abreisen und du sicher sein kannst, dass sie nicht zurückkommen.«
    Cayal schien noch nicht überzeugt. Arryl wirkte unschlüssig. Und es war unmöglich einzuschätzen, was Declan dachte.
    Sie warf ungeduldig die Hände in die Luft. »Gezeiten, was macht euch denn Sorgen? Jeder Crasii auf Amyrantha weiß, wer ihr seid, und hat es die ganze Zeit gewusst, egal, ob ihr euch in Verstecken verschanzt. Mal im Ernst, was glaubt ihr denn, wie lange es noch dauert, bis einer der anderen Unsterblichen verkündet, dass ihr wieder da seid? Dann kommt euer ganzes Geheimidentitäten-Getue, das ihr Leute so besessen pflegt, sowieso ans Licht!«
    Nach einer Weile zuckte Cayal die Achseln und wandte sich Arryl zu. »Es liegt ganz bei dir. Es sind deine

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