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Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 3 - Der Palast der verlorenen Traeume

Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 3 - Der Palast der verlorenen Traeume

Titel: Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 3 - Der Palast der verlorenen Traeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Fallon
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die im Schatten des großen Schiffes ihr kleines von Amphiden gezogenes Boot verließen, keine besondere Aufmerksamkeit, bis sie versuchten, in Richtung Dorf zu gehen.
    »Beeil dich, Liebes«, sagte Cayal und legte seinen Arm um Arryl. »Wenn wir erst bei Mutters Haus sind, kannst du dich ausruhen.«
    Ein Soldat stellte sich ihnen in den Weg, die Hand am Schwertgriff, und hinderte sie am Weitergehen.
    »Was glaubt ihr denn, wo ihr hingeht?«
    »Ins Dorf zum Haus meiner Mutter«, erklärte Cayal in so perfektem Senestrisch, dass er wie ein Einheimischer klang. »Meine Frau ist krank. Ich glaube, es ist das Sumpffieber, das sie wahrscheinlich nicht bekommen hätte, wenn ihr schwachsinniger Bruder«, er deutete mit einem Kopfnicken in Declans Richtung, »nicht seine Arbeit auf den Flachsfeldern verloren hätte, sodass wir ihn abholen und nach Hause bringen mussten. Und jetzt, wenn es Euch nichts ausmacht, lasst uns vorbei. Meine Frau braucht Ruhe, und vor mir liegt ein langes und zähes Gespräch mit meinem unfähigen Schwager.«
    Die Wache musterte Arryl, die sich geschwächt auf Cayal stützte und leise stöhnte, und warf dann Declan einen Blick zu, wie man ihn für faule Schwäger übrig hat. »Ihr geht auf direktem Weg nach Hause, verstanden? Kein Herumlungern im Dorf.«
    »Danke, Admiral«, sagte Cayal. »Genau das hatte ich vor.«
    Der Söldner trat beiseite, um sie vorbeizulassen. Arryl gestattete Cayal, ihr vom Kai herunterzuhelfen, ohne sich aus seinen Armen zu lösen, bis der Schiffsrumpf den Wachen die Sicht auf sie versperrte.
    Sie lächelte, als Cayal sie losließ, und blickte zurück zum Schiff. »Lange her, seit wir so etwas zuletzt gemacht haben.«
    Er grinste die beiden anderen selbstgefällig an. »Ihr werdet bemerkt haben, dass ich mein Fingerspitzengefühl nicht eingebüßt habe.«
    »Ja«, pflichtete Declan bei, ein wenig beunruhigt, wie leicht diesen Leuten das Betrügen fiel. Selbst Arryl hatte nicht einen Atemzug lang gezögert, bei Cayals Schwindel mitzumachen. »Du bist ein bemerkenswert guter Lügner.«
    »Wir sind alle bemerkenswert gute Lügner«, sagte Cayal achselzuckend. »Das wirst du auch, falls du es nicht schon bist, Erster Spion, wenn du erst ein paar tausend Jahre Übung hattest.«
    Cayal gab Declan keine Möglichkeit, etwas zu erwidern. Er wandte sich Arryl zu und bedeutete ihr mit einer höfischen Verbeugung vorauszugehen. Declan hielt sich neben Cayal. Er schäumte innerlich und lechzte danach, etwas gegen den unsterblichen Prinzen zu unternehmen. Cayal trieb ihn zum Wahnsinn mit seinen ständigen Sticheleien. Das Einzige, was Declan zurückhielt, war die Gewissheit, dass Cayal es genau darauf abgesehen hatte. Und dass er sich nicht hinreißen ließ, hatte vermutlich die gleiche Wirkung auf Cayal.
    Binnen kurzer Zeit erreichten sie die Straße, in der das zur Klinik umgewandelte Häuschen lag. Alle Häuser, an denen sie vorbeikamen, waren verdunkelt. Allem Anschein nach gedachten sich die Einwohner von Wasserscheid bei dieser unter Umständen hässlich ausartenden Konfrontation möglichst herauszuhalten. Viele hatten vermutlich das Dorf verlassen und sich ins Landesinnere aufgemacht, um bei Freunden oder Familie in anderen Siedlungen Schutz zu suchen, bis sich die Aufregung um den Tod von Cydne Medura wieder legte.
    Sie bogen um die Ecke und sahen, dass die Straße und der kleine grasbewachsene Vorgarten voller Söldner waren. Arryl blieb stehen, noch unentdeckt von den Männern vor ihnen, und wandte sich an Cayal.
    »Wie willst du es angehen?«
    »Du übernimmst das Reden«, sagte Cayal. »Derweil können ich und das Küken hier ein bisschen Chaos und Verheerung anrichten.« Er sah sich um, erspähte einen brauchbaren abgebrochenen Ast am Straßenrand, hob ihn auf und gab ihn Arryl. »Hier. Nimm das. Göttinnen wirken immer viel eindrucksvoller, wenn sie mit Feuer wedeln.«
    Die Gezeiten wallten kurz auf, und das Ende des improvisierten Stabes stand lichterloh in Flammen. Declan blinzelte in die plötzliche Helligkeit und war sich nicht sicher, ob Cayal oder Arryl das verursacht hatte.
    »Soll ich ihnen sagen, wer du bist?«
    »Ihnen sagen, dass ich der unsterbliche Prinz bin?« Cayal zuckte die Achseln. »Klar doch. Sie haben ihr albernes Tarot nach uns benannt, lasst uns also mitspielen.« Er wandte sich Declan zu. »Wie sollen wir dich nennen, Erster Spion? Du bist nicht im Tarot, oder?« Cayal lieferte eine schnelle Pantomime angestrengten Nachdenkens, dann wandte er sich

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