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Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 3 - Der Palast der verlorenen Traeume

Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 3 - Der Palast der verlorenen Traeume

Titel: Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 3 - Der Palast der verlorenen Traeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Fallon
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Ihr Magen rebellierte, und kalter Schweiß stand auf ihrer Haut.
    Trotz aller Versicherungen, dass sie längst in Wasserscheid sein würden, ehe sie ernsthaft in Gefahr geriet, war von den Unsterblichen weit und breit nichts zu sehen. Alle anderen Dorfbewohner hatten sich klugerweise ebenfalls rar gemacht. Jetzt, wo es ernst wurde, stand Arkady dem Zorn der Familie Medura allein gegenüber.
    »Kennt diese Frau Euch auch?«, fragte Azquil leise von hinten.
    »Mehr als das. Sie verabscheut mich aus tiefstem Herzen.«
    »Dann solltet Ihr imstande sein, das auszunutzen, um sie eine Weile hinzuhalten«, sagte er.
    Arkady antwortete nicht. Die Abordnung hatte das Haus erreicht.
    Sie holte tief Luft, trat von der Veranda herunter und ging ihnen die wenigen Schritte entgegen. Mit Metallgerassel und dem Schlurfen vieler Stiefel nahmen die Söldner Aufstellung. Es folgte noch ein verzögertes Schlurfen aus den hinteren Reihen, als offenbar irgendwer nach vorne gestoßen wurde. Dann gab der Mann in der Jacke mehrere Handzeichen, und eine Anzahl Söldner löste sich von der Truppe und verteilte sich, vermutlich um das Haus und seine Umgebung zu durchforsten. Sie hoffte, dass Azquil und Tiji sich gut versteckt hielten.
    Arkady blieb vor Olegra und dem Mann stehen, den sie für einen von Cydnes Schwägern hielt. Unvermittelt landete eine rotbraune Felide, in Ketten und blutend, vor Arkadys Füßen auf dem Boden. Es war Jojo, Cydnes Leibwächterin. Damit stand endgültig außer Frage, wer Alarm geschlagen und Cydnes Familie benachrichtigt hatte.
    Von Ambria und Medwen war jedoch nichts zu sehen. Vielleicht hatte man sie in Port Traeker festgesetzt. Ganz offensichtlich war die Nachricht von Cydnes Tod bereits bis dorthin gedrungen, sonst wäre Olegra nicht hier.
    »Dies wird dein Schicksal sein, Hure«, verkündete Olegra und starrte Arkady mit unverhohlenem Hass an, »wenn du uns nicht die Wahrheit über das Los meines Gemahls erzählst.«
    Ich sehe schon, du vergeudest keine Zeit mit unnützen Höflichkeiten. Für ein Mädchen, das noch keine achtzehn Jahre alt war, führte sie sich auf, als gehörte ihr die Welt mitsamt allen Sklaven darin, Arkady inbegriffen.
    »Er ist tot.«
    »Wer hat ihn getötet?«
    »Er starb am Sumpffieber.«
    »Du lügnerische Hure!«
    Mit einem Fingerschnippen befahl der Mann, der neben ihr stand, zwei Söldner nach vorn. Sie flankierten Arkady unverzüglich, packten ihre Arme mit brachialer Gewalt und drückten sie zu Boden, bis sie im Gras kniete.
    Arkady wehrte sich nicht. Das hatte keinen Sinn.
    Jetzt wäre ein guter Zeitpunkt, Declan, um plötzlich aufzutauchen und mich erneut zu retten. Oder auch Cayal. In diesem kritischen Augenblick war es Arkady ziemlich gleichgültig, wer von beiden kam.
    Solange wenigstens einer von beiden kam.
    Olegras Bruder trat vor und zeigte auf Jojo. Die Felide kniete ebenfalls, sie blutete aus etlichen Wunden, hauptsächlich Peitschenhieben, und sah zu Tode verängstigt aus. Feliden waren zähe kleine Geschöpfe, doch sie vertrugen Folter und Fesseln nicht besonders gut. Was nicht heißen soll, dass andere Leute es etwa genießen, gefoltert und gefesselt zu werden, dachte Arkady. Vielleicht abgesehen von den Kunden eines gewissen Hauses in den Elendsvierteln nahe Shalimars Dachkammer. Die Frauen, die dort arbeiteten, hatten ihren Vater regelmäßig, fast wöchentlich aufgesucht, um ihre Verletzungen versorgen zu lassen. Und mein Vater hat mir immer verboten, mich auch nur in die Nähe dieses Hauses zu wagen …
    Arkady zwang ihre Aufmerksamkeit in die Gegenwart zurück, als sie merkte, wie sie sich bereits vor den Schmerzen in Träumereien zurückzog, obwohl es noch gar nicht richtig angefangen hatte.
    »Diese Kreatur hier behauptet, mein Schwager wurde ermordet. Ein paar Stunden danach erschienen zwei Frauen aus dem Dorf in der Delta-Siedlung und erzählten uns, er starb an Sumpffieber. Infolgedessen sind jetzt nur zwei Dinge vollkommen gewiss: Der Gemahl meiner Schwester ist tot, und jemand muss dafür büßen.«
    »Die Frauen aus dem Dorf hatten recht«, sagte Arkady und fragte sich, warum Ambria und Medwen nicht hier waren, und sei es blutend und misshandelt wie Jojo. »Cydne starb am Fieber. Deshalb sitze ich ja seitdem hier fest und warte nur darauf, dass endlich jemand herkommt und mich abholt. Können wir jetzt nach Hause fahren?«
    »Lügnerin!«, kreischte Olegra und stieß ihren Bruder zur Seite. Sie schlug Arkady mit dem Handrücken ins Gesicht, so kräftig

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