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Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 3 - Der Palast der verlorenen Traeume

Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 3 - Der Palast der verlorenen Traeume

Titel: Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 3 - Der Palast der verlorenen Traeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Fallon
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sie konnte – was allerdings nicht sonderlich stark war. Zwar ruckte Arkadys Kopf von dem Schlag leicht nach hinten, aber bis auf ein leichtes Brennen an der Wange spürte sie nicht viel davon. »Cydne war immun gegen das Fieber! Sonst hätte die Ärztegilde ihn nie in diesen von allen Gezeiten verlassenen Sumpf geschickt!«
    »Wenn Ihr das wisst, warum fragt Ihr mich dann überhaupt?« Arkady ärgerte sich über diese zickige junge Frau, die zudem die unmittelbare Ursache dafür war, dass sie monatelang Cydnes linkisches Gefummel hatte erdulden müssen. Ohne die unerfüllbaren Ansprüche dieser verwöhnten Göre hätte Arkady längst nicht so oft das Bett ihres Gemahls wärmen müssen.
    »Hüte deine Zunge, du fremdländische Schlampe! Du bist eine Sklavin! In dem Ton kannst du nicht mit mir reden!«
    Jetzt bereute Arkady, dass sie Arryl erlaubt hatte, ihr verheiltes Brandzeichen durch ein gefälschtes zu ersetzen. Sie fühlte sich nicht wie eine Sklavin. Streng genommen hatte sie das nie getan, und das hatte ihr eine Menge Ärger eingehandelt. Sie wusste, dass sie es nicht durfte, aber sie wollte am liebsten aufstehen und diesem Mädchen gerade in die Augen sehen, sie einschüchtern, ihr mit einem Blick die ganze vernichtende Geringschätzung entgegenschleudern, die sie verdiente. Sie ansehen, wie sie Jaxyn angesehen hatte, als sie noch Fürstin von Lebec war. Wenn sie mit ihrem eisigen Blick sogar einen Gezeitenfürsten ausbremsen konnte, konnte sie ja wohl auch dieses lästige Kind in die Knie zwingen.
    Olegra spürte die Herausforderung, obwohl Arkady sie nicht laut ausgesprochen hatte. »Wage es nicht, mich so anzusehen«, geiferte sie und lief vor lauter Wut tomatenrot an. »Du bist ein Nichts, verstehst du? Nichts als eine fremdländische Hure, die versucht hat, sich in meinen Haushalt einzuschleichen, indem sie meinen Gemahl bezirzt hat!«
    »Wenn Ihr mehr von einer Frau an Euch hättet und weniger von einer zänkischen Fuchtel, wäre er vielleicht nicht so leicht zu bezirzen gewesen.« In gewisser Weise stimmte das sogar. Arkady war überzeugt, dass Cydnes Begeisterung für seine ausländische Sklavin schnell verflogen wäre, wenn er etwas gehabt hätte, wofür es sich lohnte, nach Hause zu gehen.
    Es kam nicht überraschend, dass ihre Unverschämtheit ihr eine weitere Ohrfeige eintrug. Die Wut gab Olegra Kraft. Dieser Schlag schmerzte.
    Gezeiten, Cayal … Declan. Wo seid ihr?
    »Du wirst uns jetzt erzählen, was passiert ist«, forderte Olegras Bruder beharrlich. »Und zwar ohne meine Schwester zu beleidigen.«
    Lasst euch ruhig Zeit, Jungs, murmelte sie im Stillen. Kein Grund zur Eile. Ich kann noch stundenlang so weitermachen, bevor ich vor Schmerz das Bewusstsein verliere …
    »Die Trinität hat ihn getötet.« Arkady beschloss, dass mit dem Versuch, sich etwas Geistreicheres einfallen zu lassen, nichts zu gewinnen war. Die Wahrheit war schon seltsam genug.
    »Trinität? Was ist die Trinität? Wovon spricht sie, Ulag?«
    »Sie meint die Göttinnen der Crasii«, sagte Olegras Bruder. »All diese elenden Sumpfgeschöpfe glauben daran.«
    Olegra verdrehte voller Verachtung die Augen. »Oh … dann war es also der Wille der Göttinnen, was? Warum? Gefiel ihnen der Klang eines zivilisierten Akzents nicht?«
    »Eigentlich hatte es mehr mit den vielen ermordeten Crasii zu tun, die Euer Gemahl im Auftrag der senestrischen Ärztegilde vergiftet hat«, erwiderte sie. »Ich glaube kaum, dass sein Akzent ihnen überhaupt aufgefallen ist.«
    Diese Anklage überrumpelte Olegra sichtlich. Sie hatte schon die Hand erhoben, um Arkady erneut zu schlagen, hielt aber inne und wandte sich stattdessen ihrem Bruder zu. »Was meint sie jetzt damit?«
    »Cydne war hier, um den Crasii zu helfen, Olegra.«
    »Nein, das war er nicht«, sagte Arkady scharf. Mit schmalen Augen musterte sie den Bruder. »Gezeiten, Ihr habt auch Bescheid gewusst. So ist es doch, oder? Deshalb fragt Ihr auch nicht, ob er starb, sondern bloß wie.«
    »Mein Gemahl würde nie einer hilflosen Kreatur ein Leid zufügen«, sagte Olegra hartnäckig. »Er kam her, um die Kranken zu heilen.«
    »Er kam mit mehreren Gallonen Holzgeist, getarnt als heilkräftiges Tonikum«, erklärte ihr Arkady ruhig. »Und es war ja auch sehr heilkräftig. Nur, dass es alle vom Leben kuriert hat. Für immer.«
    »Du verleumderisches Miststück!«, schrie Olegra und prügelte jetzt mit ihren kleinen, jedoch nicht sehr wirkungsvollen Fäusten auf Arkady ein. »Untersteh dich,

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