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Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 3 - Der Palast der verlorenen Traeume

Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 3 - Der Palast der verlorenen Traeume

Titel: Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 3 - Der Palast der verlorenen Traeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Fallon
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habe ich mir Gedanken gemacht.« Declan sah zu Stellan auf. »Ihr solltet sie nach Hause bringen.«
    »Ich? Ich werde gesucht. Und was erwartet sie zu Hause? Ich dachte, Ihr habt sie aus Cycrane weggebracht, um sie vor der Heirat mit einem Unsterblichen zu retten, der den caelischen Thron an sich reißen will? Wenn ich sie zurückbringe, hieße das nicht, sie ihren Feinden auszuliefern?«
    »Bloß nicht!«, rief Nyah heftig.
    Declan blieb ungerührt. »Die Unsterblichen werden in jedem Fall versuchen, den caelischen Thron an sich zu reißen. Nyahs Verschwinden hat sie dabei vermutlich behindert, aber das Unvermeidliche nur hinausgezögert, statt es zu vereiteln.«
    »Aber wir können es nicht vereiteln«, sagte Nyah. »Deshalb hat Ricard Li Euch doch überhaupt gebeten, mich hier in Glaeba zu verstecken.«
    »Und je länger Ihr aus Caelum fort seid, desto mehr Leute halten Euch für tot. Und sobald man das glaubt, heißt das freie Bahn für jeden, der den Thron an sich reißen will.«
    Stellan nickte in zögernder Zustimmung. »Da habt Ihr nicht Unrecht, Declan, aber ich verstehe immer noch nicht den Gedankengang dahinter. Wie soll Nyahs Rückkehr nach Caelum das verhindern, weswegen Ihr sie fortgeholt habt?«
    »Wir haben Nyah aus Caelum weggebracht, um zu vereiteln, dass sie mit Tryan verheiratet wird. Wenn wir sie zurückschicken und sie schon verheiratet ist, gibt es kein Problem mehr. Zwei Männer gleichzeitig kann sie nicht heiraten.«
    »Nein, aber Witwen können jederzeit heiraten. Und ich kann mir vorstellen, was jedem jungen Mann blüht, der so dumm ist, Nyah zurück nach Caelum zu begleiten und sich als ihr Gemahl auszugeben. An wen hattet Ihr überhaupt für dieses Himmelfahrtskommando gedacht?«
    »An Euch.«
    Stellan legte das Gemüsemesser hin. »Das kann doch wohl nicht Euer Ernst sein.«
    »Mein voller Ernst.«
    »Aber ich bin schon verheiratet.«
    » Tot seid Ihr, Desean. Und Euch gehört nicht einmal mehr dieser Name. Wir werden uns einen neuen für Euch ausdenken und Euch eine neue Lebensgeschichte verpassen. Ich werde ein paar Leuten meines Vertrauens Bescheid geben, die Euch wahrscheinlich sogar mit ein paar vertrauenswürdigen Gefolgsleuten über den See schicken können. Lasst Euch einen Bart wachsen. Ich kann Euch zeigen, wie Ihr Euer Haar bleicht. Gezeiten, jetzt, wo ich ein Unsterblicher bin, kann ich wahrscheinlich einer ganzen Horde Crasii befehlen, für uns zu lügen. Sie können Eure Identität bestätigen und behaupten, dass sie seit Jahren in Euren Diensten stehen.«
    »Aber es gibt Leute in Caelum, die mich kennen, Declan. Die Königin kennt mich.«
    Hawkes tat seine Bedenken mit einer Handbewegung ab. »Die Leute sehen, was sie sehen wollen, Desean. Ihr wurdet der Sodomie angeklagt und weggesperrt, und Ihr seid im Gefängnis umgekommen. Glaubt mir, niemand wird den neuen Gemahl der Kronprinzessin von Caelum mit einem toten und entehrten Sodomiten aus Glaeba in Verbindung bringen.«
    »Was ist das, ein Sodomit?«, fragte Nyah.
    Stellan warf Declan einen schrägen Blick zu und wandte sich dann Nyah zu. Doch bevor er etwas sagen konnte, erklärte Declan: »Der Grund, warum Ihr von einem Gemahl wie Stellan nichts zu befürchten habt.«
    »Was denn zu befürchten?«
    »Ich glaube, Declan versucht, Euch zu sagen, dass ich mich Euch nicht gewaltsam nähern werde, Nyah. Denn selbst wenn ich mich mit dem caelischen Brauch anfreunden könnte, sexuelle Beziehungen mit Kindern zu pflegen, liegen meine Vorlieben anderswo.«
    Trotzig hielt er Declans Blick stand. Wenn ihn der Alptraum der letzten Monate etwas gelehrt hatte, dann das: Nie wieder würde er verleugnen, wer und was er war. Auch nicht vor einem Kind.
    Nyah sah ihn voller Abscheu an. »Ihr meint, Ihr mögt lieber … alte Leute?«
    Declan verschluckte sich und drehte sich weg.
    Was?
    »Also, Ihr habt doch gesagt, Ihr seid nicht mit unserem Brauch einverstanden, zu heiraten, wenn wir noch Kinder sind, und dass Eure Vorlieben anderswo liegen. Heißt das etwa, Ihr … Ihr wisst schon, macht es mit alten Frauen?«
    Declan schien kurz vor dem Platzen, und trotz allem musste Stellan lächeln. Gute Vorsätze waren eine Sache, aber manchmal war die Realität einfach zu schwierig.
    »Ich fürchte ja«, sagte er mit einem Seufzer und wagte nicht, Hawkes anzusehen, der sich mühsam das Lachen verbiss. »Meine Gemahlin … sie war … fast dreißig. Und sogar das war mir nicht genug.«
    »Das ist aber ziemlich krank, Lord Desean.«
    »Ich weiß.

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