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Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 4 - Der Kristall des Chaos

Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 4 - Der Kristall des Chaos

Titel: Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 4 - Der Kristall des Chaos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Fallon
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den Zweck des Schädels. »Der Schein war blau, als die Welpen ihn berührt haben. Nicht grün.«
    Boots’ Stirnrunzeln verstärkte sich, dann warf sie Arkady den Schädel zu, als hätte sie plötzlich genug davon. »Wahrscheinlich weil sie jünger sind. Ich weiß es nicht. Ist mir auch ziemlich egal. Werdet Ihr Euch diese Dinger vornehmen oder nicht? Kaninchen häuten sich nicht von allein, müsst Ihr wissen.«
    »Was soll ich mit dem Schädel machen, was meinst du?«
    »Den Welpen zum Spielen geben.«
    »Aber er könnte wertvoll sein.«
    »Für wen denn? Lasst sie damit spielen. Ist ja nicht so, dass sie sonst viel zum Spielen ha –« Boots verstummte abrupt. Da war jemand über ihnen in der Ruine und rief.
    »Hallo?«
    Boots sah Arkady an, ihr Blick panisch. »Habt Ihr die Welpen rausgelassen?«, zischte sie. »Hat jemand euch gesehen?«
    Arkady schüttelte den Kopf. »Wir waren nicht oben«, flüsterte sie zurück. »Ich schwör s dir.«
    »Hallo! Ist da jemand?« Die Stimme in der Ferne war gedämpft und klang nach einem Mann, aber nicht besonders bedrohlich. Wohl ein Fischer auf dem Heimweg vom See oder ein Waldarbeiter, der den Rauch in der Luft gerochen hatte und gekommen war, um nachzusehen, woher er kam.
    »Bleibt hier«, befahl Boots und ging auf die Tür zu.
    »Nein!«, protestierte Arkady leise. »Ich gehe rauf.«
    Boots warf ihr einen schrägen Blick zu. »Ihr könnt kaum laufen.«
    »Aber du hast Welpen«, antwortete Arkady. Die Canide zögerte und nickte dann.
    Arkady warf den Schädel auf die Felle neben die Welpen, wo er in sanftem Blau zu leuchten begann, dann fuhr sie in die Strümpfe und feuchten Schuhe. Sie ignorierte den Schmerz in ihren Füßen, band hastig ihre Schuhe zu und stand auf. Boots hielt ihr das Messer hin. »Könnt Ihr einem Mann die Kehle durchschneiden, wenn es sein muss?«
    Arkady nickte. »Wenn es sein muss.«
    »Dann los. Werdet ihn los. Tut, was immer nötig ist.«
    Arkady nahm ihr das Messer ab, etwas überrascht von seinem Gewicht, und steckte es sich hinten in den Rockbund. »Ich werde ihn los, und wenn ich versprechen muss, mit ihm zu gehen«, sagte sie. Und dann, bevor sie es sich womöglich anders überlegte, drehte Arkady sich um und stieg mit dem Messer, das ihr gegen den Rücken drückte, die Treppen hinauf.
    Der Eindringling war tatsächlich ein Mann, aber ein Mensch war er nicht. Er war ein Crasii und trug gegen die bittere Kälte eine Kapuzenjacke, die sein Gesicht verdeckte. Arkady sah ihm zu, wie er im großen Saal der Ruine umherging. Ab und zu rief er und machte keinen Versuch, sich zu verstecken. Obwohl er nicht sonderlich bedrohlich wirkte, war er riesig. Er verhielt sich allerdings, als wüsste er, dass jemand sich hier versteckte. Eine Weile beobachtete sie ihn aus den Schatten, dann schlich sie an der Wand entlang um die Halle und versuchte sich so weit wie möglich vom Eingang zu Boots’ Unterschlupf zu entfernen. Das plötzliche Auftauchen dieses Caniden machte ihr große Sorgen.
    Doch Arkady konnte sich noch so viel Mühe geben, leise zu schleichen, sie humpelte immer noch. Das Schleifen von Schuhleder auf dem Stein verriet sie, die scharfen Ohren des riesigen Caniden fingen das Geräusch sofort auf. Er wirbelte herum und schaute in ihre Richtung, aber Arkady duckte sich gerade noch rechtzeitig hinter eine Säule.
    »Ist da jemand?«, rief der große Crasii sehr laut. Und was noch beunruhigender war, er sprach glaebisch.
    Mit wild hämmerndem Herzen versuchte Arkady sich zu erklären, was das zu bedeuten haben konnte. Er war Crasii, also war davon auszugehen, dass er auf Befehl eines Unsterblichen hier war. Mit so vielen Unsterblichen in der Gegend waren alle Crasii verdächtig, bis auf Arks wie Boots, die Arkady schon als Welpe gekannt und von der sie aus erster Hand wusste, dass sie einem Gezeitenfürsten trotzen konnte.
    War dieser lange Kerl da womöglich auf Befehl von Jaxyn Aranville hier? Hatte er jemanden hinter ihr hergeschickt? Elyssa konnte diesen Crasii wohl kaum losgeschickt haben, um ein vermisstes Canidenweibchen und ihren Wurf zu suchen, denn ein Crasii, den sie Boots auf die Fersen hetzte, würde caelisch sprechen. Außer natürlich, wenn das eine Falle war und der Canide glaebisch sprach, um Boots in Sicherheit zu wiegen …
    Gezeiten was soll ich bloß tun?
    Sie hörte, wie der große Canide sich ihr näherte, um nachzusehen, wo das Geräusch hergekommen war. Arkady blieben nur noch Augenblicke bis zur sicheren Entdeckung. Wenn

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