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Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 4 - Der Kristall des Chaos

Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 4 - Der Kristall des Chaos

Titel: Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 4 - Der Kristall des Chaos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Fallon
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Steinschlag hatte einen Zugang zu einem weiteren Raum auf der anderen Seite der Wand freigelegt, und irgendwie war es den drei Welpen gelungen, dort hineinzukriechen.
    »Gezeiten, wie lange hab ich bloß geschlafen?«, murmelte sie vor sich hin. Dann zwang sie sich zu einem Lächeln und legte ihre allerbeste Schmusestimme auf. »Kommt schon, ihr drei. Mama wartet oben auf euch. Habt ihr keinen Hunger?«
    Die Welpen kicherten, aber machten keine Anstalten herauszukommen. Kein Wunder. Sie kennen mich nicht, können noch nicht sprechen und verstehen kein Wort von dem, was ich sage. Arkady hielt die Fackel etwas näher. Das Gelass auf der anderen Seite der Steinwand wirkte recht geräumig, aber sie würde nicht durch die kleine Öffnung passen, durch die die Welpen hineingekrochen waren.
    Arkady setzte sich auf die Hacken, um das Problem zu überdenken, und hob die Fackel vom Eingangsloch, falls die Welpen Angst vor dem Feuer hatten. Sie klemmte sie zwischen die Steine zu ihrer Rechten, wandte sich dann wieder zu den Welpen um und bemerkte überrascht, dass der höhlenartige Raum, in dem sie sich versteckten, gar nicht völlig dunkel war. Er wurde von einem sanften blauen Lichtschein erhellt, wenn Arkady auch nicht erkennen konnte, woher er kam.
    »Komm schon, Süßes«, lockte Arkady den nächsten Welpen, in dem seltsamen blauen Licht nicht sicher, welcher es war. »Komm zu Tante Kady.«
    Wieder kicherte der Welpe und rollte etwas auf sie zu. Arkady hatte keine Ahnung, was es war, aber es erzeugte dieses seltsame blaue Licht. Sie streckte die Hand durch die Öffnung und hob es auf, überrascht von seinem beträchtlichen Gewicht. Doch sobald Arkady es berührte, wurde das seltsame leuchtende Objekt kalt und tot. Das Ding war etwa von der Größe einer kleinen Melone und schien aus poliertem Quarz zu bestehen. Sie hielt es näher an das Licht der Fackel und schrie auf vor Abscheu. Es hatte die Form eines Totenschädels.
    »Oh, das ist ja grässlich«, murmelte sie, aber sie drehte sich wieder zum Höhleneingang um und hielt den Quarzschädel in die Höhe. »Den wollt ihr haben?«, fragte sie und hielt ihn knapp außer Reichweite. »Dann kommt, holt ihn euch.«
    Die Welpen waren zu klein, um zu verstehen, was Arkady sagte, aber sie wollten ihr leuchtendes Spielzeug wiederhaben. Der Welpe, der ihr am nächsten war – Arkady wusste immer noch nicht genau, welcher es war –, streckte die Hand nach dem Schädel aus, der wieder blau zu schimmern begann, sobald der Welpe sich ihm näherte. Als Arkady ihn wegzog, verschwand der Schein. Fasziniert bewegte sie ihn noch einmal auf die Welpen zu, und in der Tat: Je näher er den Crasii kam, desto stärker wurde der blaue Lichtschein.
    Arkady war fasziniert, doch sie wusste auch, dass Boots jeden Augenblick zurückkommen konnte und gar nicht glücklich wäre, wenn sie entdeckte, dass ihre Welpen ausgerissen und alleine hier unten herumgewandert waren, während Arkady geschlafen hatte. Aber sie verstand jetzt, was die Welpen so bezaubert hatte. Wie alt dieser Schädel war, wer ihn gemeißelt hatte und zu welchem Zweck – das alles waren Fragen, die beantwortet werden wollten, aber nicht jetzt. Nicht, solange die Welpen nicht in Sicherheit waren. Arkady hielt das mysteriöse Ding näher an den Eingang, und der blaue Schein erfüllte die Kammer, als der Schädel den Welpen näherkam.
    »Na, holt ihn euch«, rief sie in einem fröhlichen Singsang. »Kommt und holt euch das hübsche Schädelchen. Na los.«
    Die Welpen hörten ihr vermutlich gar nicht zu, so gebannt waren sie von dem leuchtenden Objekt, das sie mit seinem sanften blauen Lichtschein lockte. Sie näherten sich ihm vorsichtig und kicherten auf diese seltsame Art, wie Crasii-Welpen menschlichen Kleinkindern ähnlich klangen. »So ist’s fein – kommt zum blauen Schädel … immer schön dem Licht nach …«
    Als Erster kroch Marty aus dem Loch, also ließ Arkady ihn zur Belohnung den Schädel halten. Das schien den beiden anderen gar nicht zu passen, und sie folgten ihrem Bruder schnell, krabbelten über die gefallenen Steine, um sich seine Belohnung zu schnappen.
    »Ha! Hab euch!«, rief Arkady und schnappte sich Missy zuerst, gefolgt von Eli. Die Welpen wanden sich in ihrem Griff, versuchten sich freizustrampeln – gar nicht unbedingt, um ihr zu entkommen, sondern vielmehr, weil sie auch zu dem leuchtenden Schädel wollten, den ihr Bruder hielt. Mit einiger Schwierigkeit gelang es Arkady, sich beide Welpen sicher unter

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