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Falsch gespielt: Kriminalroman (German Edition)

Falsch gespielt: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Falsch gespielt: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carin Gerhardsen
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Gelände rund um diese Position im Huddingewald mit Hunden ab.«
    »Mit Leichenhunden?«
    »Das auch. Sandén übernimmt die Führung. Gerdin werde ich noch für eine ganze Weile nicht in den Wald schicken, also gehst du stattdessen mit, Petra. Und ein Trupp Kriminaltechniker, falls ihr etwas findet. Hamad und Gerdin werden hier die Stellung halten.«
    Andersson kam außer Atem ins Büro zurück.
    »Der Flieger geht in anderthalb Stunden. 18.50 Uhr mit der Lufthansa nach Frankfurt. Wir landen morgen um 16.55 Uhr in Singapur, 10.55 Uhr schwedische Zeit.«
    »Gut. Dann nimmt sich jeder von uns ein Taxi, fährt nach Hause und holt seine Zahnbürste. Und keine Jeans, Loddan, das hier ist Business.«
*
    Ich sehe ein süßes, nettes, anhängliches und treuherziges Mädchen. Wie sie alle sind. Und ich habe mir vorgestellt, dass sie auch so ist, wie alle Mädchen, alle Frauen sein sollen. Normalerweise. Aber wenn ich ein Jäger wäre – was ich manchmal bin –, würde ich keine zahmen Tiere jagen. Ich schieße nicht die Kuh, die friedlich auf der Weide steht und grast. Oder die Hündin mit ihren Welpen. Ich schieße nicht das Huhn, das sanftmütig über den Hof geht und pickt, und auch nicht die Stute. Nein, wenn ich jage, dann will ich sie wild haben, ungezügelt, schnaubend, rasend. Ich will Widerstand haben, sonst gibt es mir nichts. Sie sollen fliehen oder angreifen, laufen, kratzen schlagen und brüllen. Einen brüllenden Löwen will ich haben, oder einen schäumenden Büffel. Vielleicht eine Gazelle?
    Eine Gazelle ist sie, die Kleine. Lange, schmale, schnelle Beine, die sich wie Trommelstöcke auf diesem Fahrrad bewegen. Sie dreht sich zu mir um, als ich zu ihr aufschließe, wirft einen erschrockenen Blick zur Seite. Warum? Sie fürchtet sich doch nicht vor mir? Noch nicht? Kein Mädchen fürchtet sich vor mir. Zu Beginn.

Dienstag
    Die Hitze schlug ihnen entgegen, sobald sie auf die Straße traten, eine feuchte Wärme, die in scharfem Kontrast zu der gekühlten Luft im Inneren des Hotels stand. Die Temperatur lag bei rund dreißig Grad, genau wie im Rest des Jahres. Niemals deutlich kühler, niemals deutlich wärmer. Im Prinzip befanden sie sich mitten auf dem Äquator. Das Hotel, in dem sie wohnten, war ein kleines, charmantes Boutique-Hotel mit Pool auf dem Dach und lag mitten im business district an einer vergleichsweise ruhigen Straße, schräg gegenüber dem bedeutend berühmteren Raffles. Nichts hätte angenehmer sein können, als sich nach einer langen nächtlichen Reise in einer weiteren Nacht mit einem Singapore Sling in einen Sessel zu fläzen. Doch obwohl die Sonne hier bereits irgendwo hinter den Wolkenkratzern untergegangen war, hatte der Arbeitstag in Schweden gerade erst begonnen.
    Åsa hatte nicht gerade vor Freude gejubelt, als Sjöberg am vorhergehenden Nachmittag in die Wohnung gestürmt war, um ein paar Hemden, etwas Unterwäsche und seinen Pass in eine Tasche zu stopfen und gleich wieder zu verschwinden. Es war ihr erster Arbeitstag nach langen, schönen Sommerferien. Der Schritt aus dem Urlaubsparadies in eine volle Arbeitswoche als Gymnasiallehrerin und dazu noch in ein unverhofftes Zwischenspiel als alleinerziehende Mutter von fünf Kindern war vielleicht etwas zu groß, da konnte Sjöberg nur zustimmen. Aber es war, wie es war, und Åsa biss die Zähne zusammen. Zudem war Singapur ein Einkaufsparadies, sodass sowohl sie als auch die Kinder auf ihre Kosten kommen würden.
    Direkt neben dem Hotel lag eine chinesische Straßenküche, davor standen ein paar einfache Tische und Stühle. Dort saßen sie eine Weile mit einem Bier und einer Schale göttlicher Nudeln, die nicht das Geringste mit dem zu tun hatten, was man zu Hause in einem Chinarestaurant bestellen konnte. Sjöberg studierte den Stadtplan, den sie an der Rezeption bekommen hatten, und stellte fest – wie ihn die Rezeptionistin im Grunde auch schon informiert hatte –, dass ein Taxi wohl das geeignetste Transportmittel für frisch geduschte europäische Touristen darstellte. Außerdem war es, nach schwedischen Maßstäben, äußerst günstig.
    Andersson dachte laut darüber nach, ob er das, was sie gerade aßen, nun als Frühstück, Mittagessen oder Abendmahlzeit bezeichnen sollte, und gemeinsam kamen sie zu dem Entschluss, es bis auf Weiteres als Lunch zu betrachten. Inwieweit ein Abendessen noch in Betracht kommen würde, ließen sie dahingestellt. Sie fühlten sich einigermaßen ausgeschlafen, nachdem es beiden gelungen war, auf

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