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Falsch gespielt: Kriminalroman (German Edition)

Falsch gespielt: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Falsch gespielt: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carin Gerhardsen
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hineingeschüttet.«
    »Und Erlandsson?«, fiel Andersson ein. »Hätte er nicht auch Auto fahren müssen?«
    »Nein, er wollte mit mir fahren.«
    »Wie war die Stimmung gestern Abend?«
    »Sehr gut. Wie immer.«
    »Worüber haben Sie sich unterhalten?«
    Siem breitete die Arme aus.
    »Ja, worüber redet man? Über alles zwischen Himmel und Erde. Nicht so viel über Fußball, wenn Staffan dabei ist. Er ist nicht im Verein aktiv.«
    Die Arme waren an ihre Ausgangsposition zurückgekehrt, verschränkten sich vor der Brust.
    »Ach, ist er nicht? Wie haben Sie sich denn alle kennengelernt?«
    »Man könnte wohl sagen, dass Svempa der Mittelpunkt ist … war. Lennart und ich haben ihn über den Verein kennengelernt. Staffan war schon vorher Svempas Freund gewesen. Sie haben sich wohl auf so einem Fahrradfest getroffen.«
    Andersson schaute verständnislos, aber Sandén, der selbst Hausbesitzer war, wusste, worum es ging.
    »Man radelt durch die Siedlung und lädt einander zum Essen ein, um das Nachbarschaftsgefühl zu stärken. Aber Sie sind alle gut miteinander ausgekommen?«
    »Absolut.«
    »Beschreiben Sie uns die anderen Spieler«, bat Andersson. »In kurzen Worten.«
    Siem trat ein wenig auf der Stelle.
    »Lennart ist ein netter Typ, fröhlich und positiv. Er arbeitet bei der Post und ist auch im Verein aktiv. Er selbst spielt in der B-Mannschaft und trainiert eine der Jungenmannschaften, in der auch sein Sohn spielt. Früher hat er diese Mannschaft hier trainiert, aber Svempa hat sie vor gut einem Jahr übernommen.«
    »Aha, wie ist es dazu gekommen?«, fragte Andersson.
    »Das weiß ich nicht. Sie haben das unter sich ausgemacht. Aber alle scheinen zufrieden zu sein, und für die Mädchen läuft es im Augenblick ja fantastisch, also war es für alle Beteiligten sicherlich das Beste.«
    »Okay, gibt es noch mehr zu Lennart Wiklund?«
    »Er hat sich vor ein paar Jahren scheiden lassen. Seine Frau wollte wohl nicht mehr. Warum, weiß ich nicht, aber er hat eine gewisse Anziehungskraft, die bei den Frauen gut anzukommen scheint, um es mal so zu sagen.«
    »Das war vielleicht das Problem«, warf Sandén ein, aber Siem ließ sich nicht aus dem Konzept bringen.
    »Staffan ist in fast jeder Beziehung das Gegenteil. Er ist ein angenehmer, aber ziemlich schweigsamer Zeitgenosse, ein bisschen schwermütig. Er soll ganz anders gewesen sein, bevor seine Frau sich das Leben genommen hat.«
    Sandén und Andersson warfen einander einen Blick zu; das waren neue Informationen.
    »Wann war das?«, wollte Sandén wissen.
    »Vor sechs, sieben Jahren vielleicht. Ich kannte ihn damals noch nicht. Sie hat wohl ein ganzes Glas Tabletten geschluckt, und Staffan soll es unheimlich schwer getroffen haben. Was man verstehen kann. Er spricht nie darüber, und man will ja auch nicht danach fragen.«
    »Und dann haben wir noch Erlandsson«, sagte Sandén.
    »Svempa war derjenige, um den sich alles drehte.«
    »In der Pokerrunde, meinen Sie?«
    »Ja, dort auch. Aber er war einer dieser Menschen, die viel Raum für sich beanspruchen, die gehört und gesehen werden. Wo auch immer er sich engagiert hat, hat er sich voll reingehängt. In der Familie, im Verein, im Freundeskreis. Er brannte auch für seine Arbeit mit den Kindern und Jugendlichen. Und dann hat er sich noch für die Obdachlosen eingesetzt. Wie genau seine Wohltätigkeitsarbeit dort aussah, weiß ich allerdings nicht.«
    »Hatte er irgendwelche Feinde?«, fragte Andersson.
    »Das kann ich mir nicht vorstellen. Er war Gottes Geschenk an die Menschheit. So in der Art.«
*
    Das Projekt, Erlandssons Arbeitskollegen von der SEB an einem Sonntag erreichen zu wollen, wurde von Sjöberg als viel zu zeitraubend begraben. Es konnte auch bis zum Montag warten. Stattdessen setzte er sich in seinen Wagen und fuhr zum Långbro Värdshus hinaus. Zwei der Beschäftigten, die er dort antraf, hatten auch am vorhergehenden Abend gearbeitet und konnten mit folgenden Informationen aufwarten: Die Runde habe eine ganze Menge gegessen und getrunken, sie sei manchmal etwas lauter gewesen, aber nicht so, dass sich jemand daran hätte stören können. Die Stimmung sei herzlich gewesen. Erlandsson sei derjenige gewesen, der am meisten geredet habe, und er habe auch die Rechnung bezahlt. Genauer gesagt, glatt achttausend Kronen mit seiner eigenen Kreditkarte. Als sie um Mitternacht geschlossen hätten, wären sie nur ungern, aber nicht widerwillig gegangen, als Letzte aller Gäste. Anschließend hätten sie noch etwa

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