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Falsch gespielt: Kriminalroman (German Edition)

Falsch gespielt: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Falsch gespielt: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carin Gerhardsen
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kleinen Mädchen auf Fahrrädern oder dem Straßennetz in Älvsjö. Es wäre so furchtbar sinnlos gewesen, wenn Gerdin draußen in den Wäldern von Huddinge draufgegangen wäre, auf der Jagd nach einem Gespenst, das nichts anderes war als ein paar zerflossene Notizen in der Tasche eines unglückseligen Mannes.
*
    Er konnte die Augen nur mit Mühe und Not offen halten. Seit Donnerstag schon hatte seine Welt kopfgestanden, und seine Laune war zwischen hohen Gipfeln und abgrundtiefen Tälern Achterbahn gefahren. Und er hatte die ganze Nacht fast kein Auge zugetan. Aus angenehmen Gründen. Hamad wusste kaum, was er mit sich anfangen sollte, als er mit blinzelnden Augen über einem Bericht saß, der zum größten Teil Einsätze behandelte, die nicht von geringstem Interesse waren. Vorausgesetzt, es war wirklich alles so einfach – was er nur schwer glauben konnte. Aber er war zu müde, um diesen Gedanken richtig zu Ende zu denken. Zumindest gelang es ihm, seine Berichte fertigzustellen, vor allem dank Anderssons genialer Comicperspektive auf das ganze Forssjö-Drama. Anschließend blieb er sitzen und richtete seinen Blick auf die glitzernde Wasserfläche des Hammarbykanals, versunken in Gedanken, die so weit von Schusswechseln und internen Ermittlungen entfernt waren, wie man sich nur vorstellen konnte.
    Hamad war glücklich. Ihm war warm ums Herz, und seine Wangen glühten. Nach all diesen Jahren, nach all den Missverständnissen und dem ganzen anderen Elend waren sie endlich dort gelandet, wo sie sich jetzt befanden. In einem Rausch aus aufgestauten Gefühlen, die aus den unterschiedlichsten Gründen lange Zeit zurückgehalten worden waren. Jetzt konnte er es nur dankbar entgegennehmen. Den Tag pflücken und in vollen Zügen genießen. Und gleichzeitig versuchen, eine Art von Professionalität aufrechtzuerhalten. Doch dazu brauchte er, unter anderem, Schlaf, von dem er heute Nacht unter allen Umständen ausreichend bekommen musste. Davor würde er seinen Mut zusammennehmen und ein paar Worte mit Petra wechseln, genau wie immer.
    Er packte seine Sachen zusammen und verließ das Büro, ging mit vorgeblich entschlossenen Schritten durch den Korridor zu ihrem Raum und klopfte ein wenig förmlich an den Türrahmen, bevor er eintrat. Sie begrüßte ihn mit einem neugierigen Lächeln; wahrscheinlich las sie ihn wie ein offenes Buch. Er lächelte zurück.
    »Ich glaube, für heute mache ich Feierabend«, sagte er und ließ sich tief in ihren Besucherstuhl sinken. »Ich muss nach Hause und schlafen.«
    »O je, so schlimm«, antwortete Petra. »Wie geht es dir sonst? Außer, dass du müde bist?«
    Er wusste nicht, wie er darauf antworten sollte. Sollten sie jetzt förmlich sein, oder welcher Gedanke steckte dahinter?
    »Bist du fertig mit den Berichten, hast du dir genug Gedanken über unsere verschenkte Woche gemacht?«
    Förmlich also. Vielleicht war die Angelegenheit für sie erledigt? Oder sie war genauso unsicher wie er? Obwohl sie es nie zeigte. Aber – wer wagt gewinnt, war es nicht so?
    »Meine Berichte habe ich fertig. Ich habe mir noch nicht genug Gedanken über unsere sinnlose Arbeitswoche gemacht. Darum werde ich mich morgen kümmern, wenn ich hoffentlich ausgeschlafen bin. Ich habe mir auch noch nicht genug Gedanken über die sinnvollen Sachen gemacht, mit denen wir uns am Ende der Woche beschäftigt haben. Aber du darfst mir gerne dabei behilflich sein. In Årsta. Unter der Voraussetzung, dass um zehn Uhr das Licht ausgeschaltet wird.«
    Es fiel auf fruchtbaren Boden. Sie schenkte ihm ein zweideutiges Lächeln und streckte den Fuß unter dem Schreibtisch aus, bis er seinen berührte. Ihm fuhr ein Stich in den Bauch, der beinahe schmerzte.
    Sie befanden sich in der ersten Phase der Liebe, ein Krankheitszustand.
    Als Sjöberg ohne Vorwarnung hereinplatzte, zog Petra blitzschnell ihren Fuß zurück. Hamad blieb in derselben Haltung sitzen, nur dass er ihm den Kopf zuwandte. Auch Sjöberg sah müde aus, und ein wenig bekümmert.
    »Wir müssen alle nochmal miteinander reden«, sagte er. »Kommt ihr kurz mit in mein Büro?«
*
    »Ich kann nicht dabei sein«, sagte Gerdin. »Ich muss noch einmal zur Kontrolle ins Krankenhaus und möchte vorher hier noch eine Kleinigkeit zu Ende bringen. Können wir das auf Morgen verschieben?«
    »Klar«, sagte Sjöberg, »kein Problem. Wir sind dankbar, dass du überhaupt wieder hier bist.«
    Ohne großes Aufheben verließ er den Raum wieder und ließ sie in Ruhe. Denn jetzt begann es

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