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Falsch

Falsch

Titel: Falsch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerd Schilddorfer
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Hotels hoch. »Dann sollte ich mir am besten eine Kappe kaufen«, grinste er, »und den ersten Anzug meines Lebens.«

Flughafen Zürich,
Kloten/Schweiz
    Genau in diesem Moment landete ein blauer Lear-Jet des brasilianischen Charter-Unternehmens Paramount Business Air auf dem Züricher Airport und rollte zu einer Position am östlichen Ende des Flughafens. Dort wartete bereits ein Wagen mit laufendem Motor auf den einzigen Passagier, der die kurze Gangway heruntereilte.
    Egon Zwingli sah übernächtigt und verärgert aus, als er sein Jackett über die Schulter warf und wartete, bis der Chauffeur seinen Koffer in der Limousine verstaut hatte. Dann stieg er wortlos in den Wagen mit den verdunkelten Scheiben, zog sein Mobiltelefon aus der Tasche und schaltete es ein.
    Die Fahrt zum General Aviation Center war kurz, die Zoll- und Passkontrolle unkompliziert und reibungslos. Kaum zehn Minuten nach seiner Ankunft war der Wagen mit Zwingli unterwegs zu seiner Wohnung in der Stadt. Das Penthouse am Limmatquai nahe der Quaibrücke bot einen weiten Blick über den Zürichsee, auf dem Segelboote ihre letzten Schläge machten, bevor mit Einbruch der Dunkelheit der Wind einschlafen würde.
    Zwingli fuhr mit dem Lift in den letzten Stock und überlegte sich, wie und wo er am nächsten Tag weitermachen sollte. Von Medellín aus konnte die Enkelin Klausners mit diesem Finch überallhin geflogen sein. Andererseits – sollten sie tatsächlich alle drei Hinweise beisammen haben, dann würden sie früher oder später in der Schweiz auftauchen.
    Er brauchte nur zu warten, wie eine Spinne im Netz.
    Der Schweizer verfluchte im Stillen zum hundertsten Mal Major Llewellyn, der alles nur verkompliziert hatte. Das Konsortium hätte die Engländer niemals einweihen oder gar um Hilfe bitten dürfen. Wenn es nach ihm gegangen wären, dann hätten die Schweizer die Operation allein durchgezogen, mit weniger Pannen und einem durchschlagenden Erfolg. Dann wären die verdammten Tauben niemals in die Luft gestiegen, sondern samt diesem Paul Hoffmann im Dschungel geröstet worden.
    Nichts geht nach Plan, wenn man es nicht selbst in die Hand nimmt, dachte Zwingli bitter, schloss seine Wohnungstür auf, schaltete die Alarmanlage aus und die Klimaanlage ein. Im Badezimmer angekommen, ließ er die große Eckbadewanne einlaufen und zog sich aus. Dann glitt er seufzend ins heiße Wasser.
    Morgen war auch noch ein Tag, dachte er sich. Wenn die Klausner und der Pilot tatsächlich in die Schweiz kommen sollten, dann würden sie das Land nicht lebend verlassen.
    Nur mehr in einem Zinksarg im Frachtraum eines Flugzeuges nach Südamerika, wenn es nach ihm ging.

Rittergasse 4,
Altstadt Basel/Schweiz
    »Ich möchte Sie daran erinnern, dass in der Schweiz auf den Autobahnen die Höchstgeschwindigkeit bei einhundertzwanzig Kilometern pro Stunde liegt«, stellte der Grenzbeamte, der ihm die Vignette verkaufte, mit einem Blick auf den Porsche fest. »Auch wenn Sie dann erst im zweiten Gang fahren.«
    Der Grenzübergang Basel war in den Abendstunden stark frequentiert. Viele im Dreiländereck wohnten in Frankreich oder Deutschland und arbeiteten in der Schweiz. Wiederum andere fuhren abends für einen Theater- oder Restaurant-Besuch auf einen Sprung über die Grenze in die Großstadt.
    Chris hielt auf einem Parkplatz an und programmierte die Navigation neu, nachdem er die Vignette hinter den Rückspiegel geklebt hatte.
    »Ihr Ziel befindet sich in einer verkehrsberuhigten Zone«, warnte ihn die Stimme aus dem Lautsprecher.
    Die Rittergasse scheint nicht gerade eine Durchgangsstraße zu sein, dachte Christoper, aber Bernadette hatte von einem Hof gesprochen, in dem man parken könne. Also startete er den Porsche und ließ sich von der Navigation führen, erst weiter auf der Autobahn, dann über die Wettsteinbrücke in Richtung Altstadt. Die Lichter der malerischen Häuser am Rheinufer spiegelten sich im Fluss. Es versprach ein warmer Spätsommerabend zu werden. Die Luft, die durch das offene Seitenfenster hereinströmte, wisperte etwas von vier Tagen Urlaub und einem Ausflug ins Elsass.
    Als Chris nach der Brücke rechts abbiegen wollte, sah er eine Fahrverbotstafel mit dem Zusatz »Außer Anlieger und Zubringerdienste«.
    »Ach was, ich liege an, ich bringe zu«, murmelte er und bog ab.
    Die Rittergasse war eher ein schmales Gässchen, mit kleinen Pflastersteinen und herrschaftlichen Häusern, die Chris an Paris erinnerten. Sie öffneten sich U-förmig zur Straße hin,

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