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Falsch

Falsch

Titel: Falsch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerd Schilddorfer
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Lausanne-Blécherette/Schweiz
    »John? Hier ist Fiona. Wir sind in Basel, und es sieht ganz so aus, als sei dieser Japaner nicht auf dem Weg nach Hause. Er ist von der Autobahn abgefahren, in eines der östlichen Wohngebiete der Stadt.«
    Finch drückte das Handy an sein Ohr und überlegte. Sie waren nur noch wenige Minuten vom Flughafen entfernt, obwohl Llewellyn immer wieder langsamer fuhr, um ihren Verfolgern die Möglichkeit zu geben, aufzuholen.
    »Basel?«, wiederholte er ratlos. »Ich habe keine Ahnung, was er dort sucht. War dieser Claessen etwa in Basel? Bleibt ihm auf jeden Fall auf den Fersen. Takanashi weiß viel mehr über unseren geheimnisvollen SS -Mann, als er zugibt. Und ich glaube zunehmend, dass Claessen einer der Schlüssel zu dem Geheimnis der alten Männer ist. Es würde mich nicht wundern, wenn Takanashi sich mit Informanten oder anderen Sammlern trifft. Warum ist er so an diesem Totenkopfring interessiert?«
    »Alfredo ist überzeugt, der Japaner sei Mitglied der Yakuza, einer kriminellen Organisation ähnlich der italienischen Mafia«, informierte ihn Fiona. »Das fehlende Glied des kleinen Fingers spricht dafür. Außerdem hat Alfredo eine Tätowierung an seinem Unterarm gesehen, als Takanashi nach dem Ring griff. Er saß direkt neben ihm.«
    »Das klingt gar nicht gut«, gab Finch zu. »Seid auf jeden Fall vorsichtig. Wir haben inzwischen nach ein paar Schwierigkeiten den zweiten Hinweis gefunden und sind auf dem Weg nach Norditalien, in die Nähe von Massa di Carrara. Frag mich nicht, was uns dort erwartet, aber in spätestens drei Stunden wissen wir es. Dann melde ich mich bei dir.«

Institut Peterhof,
St. Chrischona, Basel/Schweiz
    Der Pförtner des Instituts Peterhof öffnete die kleine Sprechöffnung, als der weiße Lexus mit dem österreichischen Kennzeichen anhielt und der Fahrer das Fenster herunterließ.
    »Grüezi!«, lächelte er. »Zu wem wollen Sie?«
    »Zu Frau Bornheim«, antwortete Takanashi. »Sie ist doch Lehrerin an der Schule, oder?«
    »Ja, ja, ist sie«, nickte der Mann hinter der Glasscheibe, »aber Sie können hier nicht mit dem Wagen hereinfahren.« Er wies auf einen Parkplatz auf der anderen Seite der Straße. »Lassen Sie Ihr Fahrzeug da drüben stehen, kommen Sie zurück, und dann stelle ich Ihnen einen Passierschein aus.«
    Takanashi wendete und suchte sich eine Lücke zwischen einem VW -Käfer und einem Porsche Turbo. Dann holte er sich einen Passierschein und ließ sich vom Pförtner den Weg zu den Lehrerzimmern beschreiben.
    »Ja, genau so war das«, schloss Chris seine Erzählung, »die Diamanten sind wieder bei DeBeers, und die haben mir sogar ein neues Wohnmobil versprochen.«
    »Wow, das war ja richtig gefährlich!«, wisperte Francesca und warf ihm einen bewundernden Blick zu.
    »Ein wenig zu gefährlich für meinen Geschmack«, stellte Bernadette leise fest und sah Chris tadelnd an. »Das hättest du mir auch eher erzählen können.«
    »Los, jetzt lade ich euch zu einem Eis ein!«, schlug Christopher vor. »Es wird ja doch in Basel einen richtigen italienischen Eissalon geben?«
    »Au ja, gute Idee!«, rief Francesca und sprang auf.
    »Also los, dann gehen wir«, lächelte Bernadette.
    »Wer als Erste am Tor ist!«, lachte das junge Mädchen und stürmte los.
    Takanashi hatte sich in den Gängen der alten Villa heillos verfranzt. Erst war er in eine Lehrersitzung hineingeplatzt, dann hatte er in einem anderen Stockwerk vor der verschlossenen Tür des Sekretariats gestanden. Als er schließlich einem älteren, untersetzten Mann mit einer Aktentasche unter dem Arm begegnete und ihn nach Bornheim fragte, lächelte der wissend. »Ja, Bernadette, die sitzt oft im Schulhof ganz hinten auf der Bank in der Sonne. Gehen Sie doch einmal hinunter, ich glaube, ich habe sie vorhin da gesehen.«
    »Eine Schule …«, wunderte sich Fiona, als sie das Messingschild am Tor neben dem Pförtnerhaus las. »Institut Peterhof. Was macht der Japaner hier?«
    Vincente, der neben ihr stand, runzelte die Stirn und zuckte die Achseln. Ein junger Mann, begleitet von einer dunkelhaarigen Frau und einem jungen Mädchen, bogen um die Ecke und winkten dem Pförtner zu.
    »Ach, Frau Bornheim, hat der japanische Besucher Sie gefunden?«, rief der Portier.
    Fiona stieß Vincente an.
    »Nein, ich habe niemanden gesehen«, antwortete die junge Frau erstaunt. »Wir fahren jetzt mit Francesca auf ein Eis in die Stadt, Herr Surer, und kommen nachher wieder zurück. Ich erwarte niemanden,

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