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Falsch

Falsch

Titel: Falsch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerd Schilddorfer
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bitte entschuldige mein mangelhaftes Schulspanisch. Ich bin Chris.«
    »De nada« , grinste der Sicario, »und ich bin Alfredo. Dein Spanisch ist sehr gut, während ich gestehen muss, dass ich in der Küche eine ziemliche Null bin, weil das sonst immer Vincente für mich macht. Aber gemeinsam werden wir schon einen passablen Kaffee hinbekommen. Was wollte dieser Takanashi eigentlich von dir?«
    »Ich nehme an, mich umbringen, aber das ist eine lange Geschichte«, erwiderte Chris und verzog das Gesicht.
    »Dann leg mal los«, gab Alfredo zurück, nahm Weber den Topf Kaffee aus der Hand und begann, die Schubladen nach einem Löffel zu durchsuchen.
    »Woher kennst du ihn?«, erkundigte sich Weber und drehte das Feuer unter der Wasserkanne kleiner.
    »Das erzählte ich dir nachher«, grinste der Sicario, »von Hausmann zu Hausmann.«
    Fiona und Bernadette setzten sich auf das große Sofa, das in der Nacht in ein bequemes Doppelbett verwandelt werden konnte. Ein Dutzend Kissen, ein paar weiche Decken und zwei Plüsch-Bären, die hinter einem der Polster hervorlugten, verbreiteten eine gemütliche Atmosphäre.
    »Ich glaube, die beiden haben sich gefunden«, lächelte Fiona, als sie Francesca und Vincente zusah, die sich in Gebärdensprache mit leuchtenden Augen unterhielten. »Hat eigentlich die Schule nichts dagegen, dass Sie das Mädchen mitgenommen haben?«
    »Nach den heutigen Ereignissen wollte ich sie nicht allein in ihrem Zimmer im Institut lassen, und die Vertretung unseres Direktors hat sofort zugestimmt, als ich den Vorschlag gemacht habe, sie zu mir zu nehmen«, erklärte Bernadette und fügte hinzu: »Professor Grasset ist in New York bei einem Symposium.«
    Sie schenkte Fiona ein Glas Rotwein ein und drückte es ihr mit den Worten »Wer weiß, wann der Kaffee fertig ist …« in die Hand.
    »Danke. Aber es wird spät, und wir sollten Francesca vielleicht schlafen lassen«, gab Fiona zu bedenken.
    »Nicht so schlimm, sie hat morgen erst am Nachmittag ihren nächsten Kurs«, winkte Bernadette ab und hob ihr Glas. »Prost! Und jetzt würde ich gern wissen, was Sie nach Basel bringt und damit im Endeffekt zu mir.«
    Es war knapp nach Mitternacht, als der Eurocopter mit John Finch und Llewellyn am Flughafen Basel landete. Zum Glück hatte das Wetter perfekt mitgespielt. Es war nach wie vor sternenklar, und so beschloss der Pilot, noch in der Nacht wieder nach Lausanne zurückzukehren.
    Als er mit Lewellyn vor dem Terminal auf ein Taxi wartete, wählte Finch Fionas Nummer.
    »Ich würde gern wissen, in welchem Hotel sie unsere Zimmer gebucht hat«, murmelte er, »ich bin nämlich hundemüde.«
    Llewellyn streckte sich und schulterte seinen Seesack. »Nichts einzuwenden«, gähnte er, »ich schließe mich an.«
    Doch als Fiona abhob und Finch die Adresse in der Rittergasse nannte, war schnell klar, dass an Schlaf noch nicht zu denken war.
    »Ich könnte auch … ich meine, Sie brauchen mich ja nicht unbedingt, oder?«, versuchte Llewellyn eine Abkürzung ins nächste Hotelbett zu nehmen, aber Finch war unerbittlich.
    »Die anderen kennen Sie noch nicht, und das ist die perfekte Gelegenheit«, sagte der Pilot, nachdem er aufgelegt hatte. »Wer sollte sonst auch so unwiderlegbar erklären, warum alles schiefgelaufen ist und Zwingli den Triumph seines Lebens hatte?«
    »Schon gut, ich komme mit«, brummte Llewellyn resigniert. »So lange wird es hoffentlich nicht dauern.«
    Der Major des britischen Geheimdienstes sollte sich irren.
    Kurz nach drei Uhr morgens saßen alle noch immer im Wohnzimmer der kleinen Wohnung in der Rittergasse. Während Francesca im Lehnstuhl eingeschlafen war, die beiden Bären im Arm, diskutierten Finch, Llewellyn, Fiona, Alfredo, Vincente, Bernadette und Chris die Ereignisse der letzten Stunden.
    »Konntest du irgendetwas erkennen auf der Liste?«, erkundigte sich der Sicario. »Namen, eine Summe, irgendeinen Hinweis?«
    Finch schüttelte den Kopf. »Nichts wirklich Nützliches«, gab er zu. »Viele Nummern, achtstellig, alle beginnend mit einer Null und einer Vier, genauso viele Worte. Aber sonst … Fehlanzeige.«
    »Und dann hat dieser Zwingli das Blatt einfach verbrannt?«, fragte Fiona ungläubig. »Ohne es zu lesen?«
    »Ja, einfach so«, bestätigte Llewellyn. »Als hätte er es schon gekannt … oder als hätte es ihn nicht interessiert.«
    »Nach euren Erzählungen habe ich den Eindruck, er wollte es einfach nur vernichtet wissen«, warf Chris in etwas holprigem Spanisch ein.

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