Falsche Geliebte, richtiger Mann? / Eine Spur von Leidenschaft / Liebesnacht vorm Hochzeitstag
Fall reicht es aus, damit ich ihn offiziell verhöre. Sobald ich mit ihm gesprochen habe, wissen wir vielleicht auch, ob die anderen mit in den Fall verwickelt sind.“ Er richtete sich auf. „Patience, Sie können Cade alles berichten, sobald ich fort bin.“
„Okay.“ Ihre Stimme klang zittrig. Nervös sah sie zu Cade.
Halsstarrig blieb er in der Tür stehen, als Beau aus dem Zimmer wollte.
„Cade, lassen Sie mich durch. Ich möchte Sie nur ungern verhaften, weil Sie mich an der Ausübung meiner Arbeit hindern.“
„Sie haben noch meine Schlüssel.“
„Stimmt. In einer Stunde schicke ich einen der Deputys, der bringt sie Ihnen. Das gibt Ihnen genug Zeit, sich zu beruhigen.“
„Ich bin kein Idiot, Sheriff. Glauben Sie, ich stürze blindlings los, um mich zu rächen? Ich will nur verdammt noch mal wissen, wer meinen Vater umgebracht hat.“
Beau klopfte ihm auf die Schulter. „Ich verstehe Ihren Ärger. Wie gesagt, in ungefähr einer Stunde kommt einer meiner Jungs her und bringt Ihnen die Schlüssel zurück.“
Widerwillig trat er zur Seite und ließ den Sheriff gehen. Dann wandte er sich Patience zu, die seinen Blick erwiderte. Sie war blass.
Sie ist krank! dachte er, und schlagartig war sein Zorn verflogen.
Behutsam führte er sie zum Sofa, doch sie riss sich aus seinen Armen los und rannte zur Tür.
Patience schaffte es bis zur Auffahrt, bevor sie sich übergeben musste. Immer wieder zog ihr Magen sich zusammen. Ihre Knie zitterten.
Als sie sich wieder vorbeugte und würgte, wurde ihr das Haar nach hinten gestrichen. Es war ihr unendlich peinlich, dass Cade sie in dieser Situation sah. Sie bedeutete ihm wegzugehen, doch wieder verkrampfte ihr Magen sich.
Wortlos hob Cade sie auf die Arme und trug sie zum Truck.
„Es geht schon wieder“, brachte sie leise heraus. „Wirklich.“
„Nein, es geht dir überhaupt nicht gut.“ Er setzte sich neben sie auf die Ladefläche und reichte ihr eine Flasche Wasser. „Trink einen Schluck.“ Er öffnete die andere Hand. „Und das hier sind Minzdragees, die helfen.“
Nach einem Schluck Wasser lutschte sie auf den beiden Minzdragees herum, während Cade ihr den Rücken rieb. Schließlich atmete sie tief durch. „Ein kleiner nervlicher Schwächeanfall, tut mir leid. Ich bin gerade nicht in der Form meines Lebens.“
„Bist du sicher, dass es nur die Nerven sind?“
Sie hob die Schultern. „Vielleicht auch ein Infekt, aber im Moment fühle ich mich tatsächlich besser. Ich war heute so angespannt, das ist bestimmt der Grund.“ Sie ergriff seine Hand.
Cade zog sie enger an sich. „War meine Schuld, dass du dich so aufgeregt hast. Tut mir leid. Eigentlich weiß ich ja, dass du nur deinen Job machst, genau wie der Sheriff. Aber jetzt kannst du mir doch die Wahrheit sagen.“
Patience berichtete ihm von der Kerbe in der Baumrinde und ihrer Vermutung mit dem Gewehrkolben. Sie erzählte auch von Harolds Besuch, an der Stelle, wo Josephs sterbliche Überreste gefunden worden waren, und von den Verträgen aus dem Safe.
„Im Safe deines Dads lagen Pachtverträge. Harolds Name taucht darin auf, aber über die anderen genannten Vertragspartner wissen wir noch nichts. Ein paar davon sind die Rancher, die mir hier das Leben schwermachen. Für mich sieht es so aus, als wollten diese Rancher damals von deinem Dad Grundstücke pachten, auf denen sich natürliche Quellen befinden. Er hatte die Verträge aufgesetzt. Aber was der Auslöser des Streits zwischen Harold und deinem Vater war, ist mir unklar. Vielleicht haben sie wegen der Kosten gestritten. Hoffentlich bringt der Sheriff Harold zu einem Geständnis. Das würde alles vereinfachen.“
Schweigend blickte Cade in die Ferne.
Ein paar Minuten lang saß Patience ruhig neben ihm, dann stieg sie von der Ladefläche.
Er hielt sie an der Hand zurück, zog sie in die Arme und hielt sie zwischen seinen Schenkeln eng umschlungen. „Danke“, flüsterte er.
Dank ihr konnte er jetzt mit der Vergangenheit abschließen. Niemand begriff besser als sie, wie wichtig das war. Patience traute sich nicht zu sprechen und drückte ihn nur wortlos an sich. Hoffentlich begriff er, wie viel er ihr bedeutete.
Sie konnte nichts ungeschehen machen, aber wenigstens wusste er jetzt, was mit seinem Vater geschehen war.
Wenn sie doch nur dieselbe Gewissheit auch bekommen könnte!
Patience saß vor dem B&B auf der Veranda und hörte zu, wie Cade seiner Familie berichtete, was im Lauf des Tages passiert war. Der Sheriff
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