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Falsche Väter - Kriminalroman

Falsche Väter - Kriminalroman

Titel: Falsche Väter - Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hermann-Josef Schüren
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immer, er würde seine Alimente
zahlen und Schluss ist. Schwamm drüber.«
    »Er hat Alimente gezahlt?«, fragte van de Loo verwundert.
    »Ja. Tausend Mark, vor der Umstellung. Seitdem fünfhundert Euro. Er
hat zuerst behauptet, es wäre für die Jagdpacht. Dabei ist er ja gar nicht mehr
zur Jagd gegangen. Das ist mir natürlich aufgefallen, und ich bin ihm
dahintergekommen. Männer sind manchmal ziemlich naiv.«
    »Wohinter sind Sie gekommen?«
    »Dass er ein uneheliches Kind hat und dafür zahlen musste. Na ja.
Das war ja vor meiner Zeit. Muss wohl passiert sein, als er noch Student war.
Es kann ja niemand von einem jungen Mann erwarten, dass er wie ein Mönch lebt.
Aber dann hat mir die Polizistin, die hier war, erzählt, dass Theo sich mit
diesem Mädchen, mit seiner Tochter …«
    »Und wenn Ihr Mann nicht Annas Vater war?«, fragte van de Loo.
    Monika Grossmann sah ihn verdutzt an. »Wieso sollte mein Mann denn
all die Jahre bezahlen, wenn er nicht der Vater war?«
    »Das weiß ich nicht. Vermutlich ist er jahrelang fälschlicherweise
davon ausgegangen.«
    »Was wissen Sie noch?«
    »Ich weiß nur, dass er für Anna eine Art Onkel war. Ein Beschützer.
Jemand, der sie unterstützt und sich wirklich um sie gekümmert hat.«
    »Warum hat er das gemacht?«
    »Ich hatte gehofft, das mit Ihrer Hilfe herauszufinden.«
    »Da muss ich Sie enttäuschen.«
    »Wenn Sie, wie Sie sagen, den Namen Anna Lechtenberg noch nie gehört
haben. An wen ist die angebliche Jagdpacht denn die ganzen Jahre über
geflossen?«
    »Da muss ich nachschauen.«
    »Würden Sie das bitte tun?«
    »Ja. Aber dann muss ich Sie bitten zu gehen. Ich muss mich um die
Kinder und das Geschäft kümmern.«
    * * *
    Du hast es getan. Warum soll ich mir was vormachen? Ich weiß es. Das
muss mir niemand beweisen. Ich weiß es, obwohl ich es immer noch nicht glauben
kann. Du hast mein Vertrauen und dieses Kind missbraucht. Das steht fest.
Deshalb bist du bestraft worden, von wem auch immer.
    Vielleicht hattest du zu viel getrunken. Wahrscheinlich sogar. Aber
das ist keine Entschuldigung. Du gemeines Schwein! Kippst dir ein halbes
Dutzend Schnäpse hinter die Binde und spielst den starken Mann.
    Das ist so mickrig, so verdammt mickrig!
    Dabei hab ich immer zu dir gestanden. Hast du das vergessen? Habe
ich gar keine Rolle für dich gespielt? War ich so unwichtig? Los, sag schon!
Mach endlich die Klappe auf!
    Ich hab nie was gesagt wegen deiner Sauferei in der letzten Zeit,
obwohl es nicht mehr zum Aushalten war. Warum hast du plötzlich so viel
getrunken? Hattest du Ärger im Geschäft? War irgendetwas anderes? Mein Gott,
Theo! Das Zeug hat dich kaputt gemacht. Du hast von Tag zu Tag schlechter
ausgesehen. Du hättest dich sehen sollen, wenn du von einer deiner Sauftouren
zurückgekommen bist!
    Wir haben nie richtig miteinander darüber geredet. Ich hätte dich
vielleicht zum Arzt schicken oder eine Entziehungskur für dich beantragen
sollen. Aber du wärst ja sowieso nicht gegangen. Für dich war das kein Thema.
Wenn du wiederkamst, hab ich blöde Kuh dich auch noch umsorgt und die Kinder
von dir ferngehalten, damit sie nichts merkten. Verdammt! Ich hätte dich
rausschmeißen sollen!
    Und jetzt? Was mach ich jetzt? Wie konntest du mich so demütigen! Du
hättest nicht hinfahren dürfen zur Hütte! Ich hatte gleich ein ungutes Gefühl.
Was soll ich denn jetzt machen? Mit den Kindern und dem Haushalt komme ich
zurecht. Aber die Firma? Davon habe ich keine Ahnung. Ich weiß nicht mal, wer
für dich gearbeitet hat und wem ich vertrauen könnte. Du hast mir ja nie was
gesagt.
    Musst du dich nicht drum kümmern, Moni. Lass mal schön die Finger
davon. Keine Sorge. Ich mach das schon .
Scheiße, ich mach das schon! Was machst du denn schon? Besäufst dich, fällst
über dieses Mädchen her und lässt dich abknallen wie ein Hund! Warum? Warum
hast du mir nicht gesagt, dass du sie schon lange kanntest und dich regelmäßig
getroffen hast mit deiner angeblichen Tochter?
    Du und deine Freunde! Das war von Anfang an nicht in Ordnung! Wenn
jemand von denen angerufen hat und dich sprechen wollte, bist du immer
rausgegangen, damit ich nicht mithören konnte. Was habt ihr da besprochen?
Worum ging es? Um dieses Mädchen? Was gab es zu verheimlichen? Und wo sind sie
jetzt, deine schönen Freunde? Warum meldet sich denn keiner bei mir?
    Letzte Woche, da hat einer von denen tatsächlich angerufen, fällt
mir jetzt ein. Der wollte dich sprechen. Ich hab ihm gesagt, dass du in

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