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Falsches Blut

Falsches Blut

Titel: Falsches Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Culver
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Gesichter schweifen. » Könnte mir vielleicht mal jemand sagen, worum es hier geht? «
    Susan wollte etwas sagen, doch Whittler gebot ihr mit einer knappen Geste zu schweigen. » Wie ich höre, sind Sie auch im Urlaub ein vielbeschäftigter Mann « , bemerkte er, schlug eine Akte auf und schob sie mir über den Tisch hinweg zu. Ich blickte auf die Tatortfotos von Rollos Apartment. » Was hatten Sie dort zu suchen? «
    Ich zuckte die Achseln. » Eine Frau aus meiner Moscheegemeinde hat sich beschwert, weil in ihrer Nachbarschaft in letzter Zeit so viel mit Drogen gehandelt wird. Deshalb habe ich Detective Lee gebeten, sich gemeinsam mit mir bei ihm umzusehen. «
    Whittler nickte. » Betätigen Sie sich häufiger auch in Ihrer Freizeit als Polizist? « , fragte er.
    » Eigentlich nicht « , antwortete ich mit einem Blick in Susans Richtung. » Aber normalerweise bestimme ich auch selbst, wann ich Urlaub mache. «
    Whittler sah zuerst sie an, dann mich. » Gibt es einen bestimmten Grund, weshalb sich eine Angehörige Ihrer Moschee privat an Sie wendet, statt einfach die Polizei zu rufen? «
    Zumindest diese Frage ließ sich leicht beantworten. » Allerdings « , sagte ich. » Letztes Jahr wurde unsere Moschee sechs Mal verwüstet; zweimal wurde eingebrochen und einmal ein Brand gelegt. Imam Habib hat jedes Mal die Polizei gerufen, aber niemand hat sich je die Mühe gemacht, Ermittlungen einzuleiten. Mindestens einmal pro Monat versucht irgendjemand, das Freitagsgebet zu stören, und die meisten von uns wollen schon gar nicht mehr fliegen, weil wir willkürlich aus der Warteschlange gezogen und kontrolliert werden. Wenn Sie mich fragen, haben die Menschen in meiner Gemeinde allen Grund, der Polizei nicht über den Weg zu trauen. «
    Whittler verlagerte unbehaglich das Gewicht auf seinem Stuhl. » Können wir irgendetwas tun, um die Beziehung zu Ihrer Glaubensgemeinde zu verbessern? « , fragte er.
    » Jesus Christus « , stöhnte Bowers, bevor ich etwas erwidern konnte. » Kaufen Sie ihm dieses Gesülze etwa ab? Detective Rashid kannte James Russo und Rolando Diaz, und jetzt sind beide tot, verdammte Scheiße noch mal. Deshalb sind wir hier. Rashid weiß etwas. Und ich habe inzwischen acht beschissene Mordfälle am Hals und nur Hühnerscheiße in der Hand, bloß weil irgendwelche Arschlöcher … «
    » Das reicht jetzt, Detective « , unterbrach Susan ihn scharf, worauf Bowers abwehrend die Hände hob.
    » Tut mir leid « , sagte er. » Ich hab seit Tagen nicht mehr geschlafen. «
    Susan starrte ihn finster an, ehe sie sich wieder mir zuwandte. » Also, was können Sie uns über James Russo erzählen? Sie haben mit ihm geredet. Das geben Sie doch zu, oder? «
    Es war sinnlos, ihnen eine Lüge aufzutischen. Sie hatten garantiert den Einzelverbindungsnachweis meines Telefons vorliegen.
    » Ich habe mich mit James getroffen, weil ich über meine Nichte reden wollte. Rachel ist an einer Drogenüberdosis gestorben, und James kannte sich besser auf dem Drogenmarkt aus als jeder andere, den ich fragen könnte. «
    Susan zog die Akte zu sich heran. » Der Todesfall Ihrer Nichte ist abgeschlossen, Ash « , sagte sie mit einem vernichtenden Blick in Bowers’ Richtung. » Wir haben eine plausible Erklärung. «
    Ich schnaubte. » Weil ihr Freund auch tot ist, meinen Sie? «
    » Weil ihr Freund Selbstmord begangen und in seinem Abschiedsbrief die Verantwortung für ihren Tod übernommen hat. « Bowers starrte mich finster an. » Das haben wir doch bereits durchgekaut. Ich bedauere Ihren Verlust aufrichtig, aber der Fall ist abgeschlossen. «
    » Ist Robbie Cuttings Fall auch abgeschlossen? « , fragte ich.
    » Ja « , antwortete Bowers. » Selbstmord. Wie ich Ihnen am Tatort bereits gesagt habe. «
    » Haben Sie sich jemals die Überwachungsbänder des Hauses angesehen? « , fragte ich weiter.
    Bowers lachte abfällig. » Der Junge hat einen Scheißabschiedsbrief hinterlassen, Rashid « , höhnte Bowers. » Das ist doch lachhaft. «
    Susan hob die Hand, um ihn zu unterbrechen, doch er starrte mich immer noch an.
    » Was für Überwachungsbänder? « , fragte sie.
    » Die Cuttings haben überall auf dem Grundstück Kameras installiert. Auf den Bändern sind Schatten zu erkennen, die den Garten durchqueren, und zwar unmittelbar bevor Robbie gestorben ist. Vielleicht war er ja doch nicht allein. «
    » Zeigen die Bänder auch, dass diese ›Schatten‹ ins Haus einbrechen? « , wollte Bowers wissen.
    Ich schüttelte den Kopf.
    »

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