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Falsches Spiel mit Hannah

Falsches Spiel mit Hannah

Titel: Falsches Spiel mit Hannah Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Luzie Bosch
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breitmachen will“, hatte er gesagt. „Das find ich natürlich genauso bescheuert wie ihr. Aber ich hab einfach keine Zeit, euch alle zu unterrichten. So gern ich das tun würde.“
    So gern ich das tun würde. Eine dämliche Floskel. Das sagte Förster, um die vier Mädchen zu trösten, die er gleich enttäuschen würde. Denn nur eine von ihnen würde es schaffen.
    â€žIch will sehen, was ihr so bringt“, erklärte er jetzt. „Ich schlage vor, wir tun so, als wären wir auf einem Turnier. Ihr seid die Teilnehmer, ich bin die Jury.“
    Die Pferdemädchen nickten wieder. Hannah legte eine Hand auf ihren Bauch. Ups, dieses Kribbeln wurde zu einem richtigen Grummeln. Hoffentlich war das keine Magenverstimmung.
    â€žMir kommt es gar nicht so auf die Technik an“, fuhr Förster fort. „Das Reiten bring ich euch schon bei, keine Sorge. Aber ich kann nur mit einem Mädchen arbeiten, das Talent und starke Nerven hat und eine Menge Einsatz zeigt. Wer mit mir trainieren will, muss bereit sein, alles zu geben. Ich kann euch ganz nach vorn bringen. Aber ihr müsst es auch richtig wollen.“
    Hannah nagte an ihrer Unterlippe. Warum fühlten sich ihre Knie auf einmal so seltsam weich an? Sie hatte doch wirklich keinen Grund, nervös zu sein. Sie würde das Rennen um den Trainingsplatz bei Förster bestimmt nicht gewinnen. Das wusste sie selbst genauso gut wie ihre Freundinnen und Sue und Stefan, die das Geschehen aus einigen Metern Entfernung kritisch verfolgten.
    Hannah atmete tief ein und aus. Cool bleiben. Nur nicht die Nerven verlieren. Für sie stand nichts auf dem Spiel. Sie lief sozusagen außer Konkurrenz.
    Deshalb hatte sie eigentlich gar nicht erst antreten wollen. „Was soll ich denn da?“, hatte sie die anderen gestern noch gefragt. „Ich hab überhaupt keine Erfahrung mit Turnieren.“
    â€žIch auch nicht“, hatte Ayla eingewandt. „Und ich mach trotzdem mit. Komm, sei kein Frosch. Es macht bestimmt Spaß.“
    Es macht bestimmt Spaß. Das war ja wohl der Witz des Jahrhunderts. Wenn ich bloß standhaft geblieben wäre, dachte Hannah. Aber natürlich hatte sie sich am Ende breitschlagen lassen. Und jetzt ärgerte sie sich über sich selbst. Warum folgte sie nicht ihrem eigenen Gefühl, sondern machte immer das, was die anderen von ihr erwarteten?
    Sie hatte nicht den Hauch einer Chance. Im letzten Jahr hatte sie genau zehn Reitstunden genommen, das war die Mindestzahl, die man absolvieren musste, damit man ohne Begleitung ins Gelände reiten durfte. Die anderen Mädchen trainierten wöchentlich. Und Myriam war bestimmt jeden dritten Tag im Roundpen gewesen. Aber die war ja nicht mehr von der Partie.
    Förster grinste sie an, als könnte er ihre Gedanken lesen. Er war nicht nur berühmt, er sah auch noch verdammt gut aus: groß, schlank und braun gebrannt, mit leicht schräg stehenden, mandelförmigen Augen. Das glänzend schwarze Haar hatte er zu einem Pferdeschwanz gebunden. Wahrscheinlich stammte er in direkter Linie von Winnetou ab. Obwohl sein Name nicht gerade indianisch klang. Uwe Förster.
    Jetzt wanderte sein Blick an Hannah vorbei. „Hi, Hannes!“, sagte Förster. „Willst du auch noch einsteigen?“
    Hannah wandte sich um und bemerkte, dass Hannes direkt neben ihr stand. „Nee, danke“, winkte er ab, während er zu seinem Vater und Sue hinüberging. „Ich bin vollkommen aus der Übung.“
    â€žNa, deshalb bin ich ja da. Um dich wieder fit zu machen.“
    â€žTrotzdem nicht“, erwiderte Hannes. „Ich hab keine Lust mehr auf Turniere. Ich würde aber gerne zuschauen, wenn das für euch okay ist?“ Die Frage war an die Mädchen gerichtet, aber bevor sie etwas entgegnen konnten, antwortete Förster.
    â€žNatürlich ist das okay. Bei einem richtigen Turnier gibt es schließlich auch Zuschauer.“
    â€žOh Mann“, murmelte Ayla, während sie ihre verschwitzten Finger verstohlen an ihrer Hose abwischte. „Wenn wir nicht bald anfangen, dann dreh ich durch.“
    â€žWer will beginnen?“, fragte Förster, als ob er ihre Bemerkung gehört hätte.
    Entsetztes Schweigen. Die Mädchen starrten auf ihre Cowboystiefel, als gäbe es nichts Interessanteres auf der Welt.
    â€žKeine Freiwilligen. Na gut. Dann muss ich die Reihenfolge wohl festlegen.“ Försters Blick glitt

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